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  • Foto: B. A. Stuck

Schlafforschung

Schlaf stellt einen zentralen Bestandteil unseres Lebens dar und Schlafstörungen bzw. nicht erholsamer Schlaf sind mit einer eingeschränkten Lebensqualität, verminderter Leistungsfähigkeit, potentiellen langfristigen Gesundheitsschäden und erhöhtem Unfallrisiko verbunden. So nehmen über eine halbe Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig Schlafmittel ein und über 100 Millionen Menschen weltweit leiden an einer obstruktiven Schlafapnoe. Eine differenzierte schlafmedizinische Diagnostik – die Voraussetzung für eine optimale langfristige Therapie - erfolgt häufig nicht oder nur verzögert, auch aufgrund limitierter Ressourcen. Zur Diagnostik von Schlafstörungen wie der obstruktiven Schlafapnoe wird in Deutschland üblicherweise eine Polygraphie oder Polysomnographie über eine oder mehrere Nächte durchgeführt. Hierbei trägt der Patient diverse Messelemente wie Bauchgurt, Brustgurt, Sauerstoffsättigungssensor am Finger, Atemflusssensor an Nase und Mund und im Falle einer Polysomnographie mehrere Elektroden am Kopf und im Gesicht. Diese Diagnostik stellt weiterhin den Goldstandard dar, ist jedoch personell und technisch aufwendig. Gerade vor dem Hintergrund neuer technische Entwicklungen werden entsprechend alternative auch ambulant nutzbare diagnostische Systeme entwickelt, um schlafbezogenen Atmungsstörungen einfacher und niederschwelliger diagnostizieren zu können. Eine validierte Möglichkeit der ambulanten Diagnostik sind z.B. Systeme, die auf einer peripheren arteriellen Tonometrie (PAT) basieren. Wir beschäftigen uns wissenschaftlich unter anderem mit dem praktischen Einsatz und der konzeptionellen Weiterentwicklung dieser Systeme und auch mit alternativen ambulanten Versorgungsstrukturen.

 

Derzeit laufen unter anderem folgende wissenschaftliche Projekte:

·   Vergleich der Verteilung der Schlafpositionen bei zwei etablierten Verfahren zur ambulanten schlafmedizinischen Diagnostik

·   Erfassung und  Differenzierung des respiratory disturbance index bei der auf peripherer, arterieller Tonometrie basierten Schlafuntersuchung bei Schlafgesunden

·   Alternative schlafmedizinische Versorgungswege während der Corona-Pandemie – ein Modellprojekt für die ambulante schlafmedizinische Diagnostik bei schlafbezogenen Atmungsstörungen