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Allgemeines:

Photo: David Pedrosa

Die moderne Medizin ohne die Forschung seitens der pharmazeutischen Industrie wäre nicht denkbar. Eine wesentliche Schnittstelle besteht bei dieser Form der Forschung zwischen Unternehmen, die Wirkstoffe bzw. Therapien entwickeln und wissenschaftliche Studien initiieren und praktizierenden Ärzten, die diese Studien begleiten, Ergebnisse betrachten aber auch bewerten und zu Leitlinien zusammenfassen. Hierdurch kann eine Abhängigkeit entstehen, die bisweilen problematisch ist und auch ebenso in der Öffentlichkeit zunehmend wahrgenommen wird. Dieses Thema findet immer wieder Eingang in die allgemeine Presse und wird kontrovers diskutiert. In einer Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) werden solche Interessenkonflikte definiert als „Gegebenheiten, die ein Risiko dafür schaffen, dass professionelles Urteilsvermögen oder Handeln, welches sich auf ein primäres Interesse beziehen, durch ein sekundäres Interesse unangemessen beeinflusst werden“ [1]. In anderen Worten, dass Ärztinnen und Ärzte durch die Teilnahme an solchen Studien beeinflusst werden könnten und dadurch Patient:innen nicht zeitgemäße Behandlungen empfehlen oder gar nicht wirksame Verfahren anbieten. Die vollständige Vermeidung solcher Interessenkonflikte gestaltet sich herausfordernd und ist nicht immer möglich und kann bisweilen auch gesellschaftlich nicht erwünscht sein, bspw. wenn hierdurch die Entwicklung neuartiger Therapien gebremst würde. Demnach legt die Bestrebung zu einer verstärkten Professionalisierung gerade in der universitären Medizin das Spannungsfeld offen zwischen dem Bestreben Patient:innen beratend zur Seite zu stehen, moderne - auch experimentelle - Therapien anbieten zu können, nach dem derzeitig besten Wissensstand zu handeln und stets die bestehenden Interessenkonflikte zu reflektieren. Eine Empfehlung die Wissenschaftler:innen und Ärztinnen und Ärzte zunehmend annehmen, ist die Offenlegung der Zuwendungen, die sie erhalten und erhalten haben. Dies wird standardmäßig bei wissenschaftlichen Publikationen hochrangiger Journale gefordert, findet sich aber auch fast ausnahmslos in Vorträgen bei großen Konferenzen. Wir möchten daher an dieser Stelle und in Einklang mit unserer Überzeugung einer „offenen Wissenschaft“ als ein Ziel unserer Arbeitsgruppe die bestehenden Interessenkonflikte unserer Mitglieder darlegen.

Quellen:

[1] https://www.awmf.org/medizin-versorgung/stellungnahmen/umgang-mit-interessenkonflikten.html

Interessenkonflikte:

David Pedrosa erhielt Honorare als Referent auf Symposien, die von Boston Scientific Corp., Medtronic, AbbVie Inc., Zambon und Esteve Pharmaceuticals GmbH gesponsert wurden. Er erhielt Zahlungen als Berater für Boston Scientific Corp und Bayer und er erhielt ein wissenschaftliches Stipendium von Boston Scientific Corp. für ein Projekt mit dem Titel: „Sensor-based optimisation of Deep Brain Stimulation settings in Parkinson’s disease“ (Computergestützte Parameteroptimierung der Tiefen Hirnstimulation bei Patient:innen mit idiopathischem Parkinson-Syndrom, COMPARE-DBS). Schließlich wurden David Pedrosa Reisekosten von Esteve Pharmaceuticals GmbH und von Boston Scientific Corp erstattet für die Teilnahme an Kongressen.

Urs Kleinholdermann nahm an einer von Boston Scientific Corp. gesponserten Fortbildung zur Programmierung der tiefen Hirnstimulation teil.