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Studienfahrt nach Griechenland

Gruppenfoto Delphi Griechenland
Foto: Maximilian Pfad
Gruppenfoto in Delphi
29. September bis 2. Oktober 2019

Καλώς ήρθατε στην Ελλάδα
Welcome to Greece… but don’t touch the marble!

Voller Vorfreude begann für 12 Studis zusammen mit den Dozenten Ernst, Baumann und Remmel sowie Mentor Lang die Reise in aller Frühe am Frankfurter Flughafen und am Vormittag landeten wir in Athen. Dort mieteten wir uns zwei Kleinbusse, die uns in der kommenden Woche kreuz und quer über die Peloponnes und Mittelgriechenland von Ausgrabungsstätte zu Ausgrabungsstätte transportieren würden.
Wir logierten im malerischen Küstenstädtchen Kineta (teils im Ferienhaus unserer halbgriechischen Kommilitonin, teils auf dem Campingplatz) direkt am Meer.

Unsere Erkundung startete umgehend mit Expedition zum Isthmos von Korinth, der Landenge zwischen der Halbinsel Peloponnes und dem griechischen Festland, auf der auch Kineta liegt; genauer gesagt in das antiken Korinth mit seinen Tempeln und anderen rund 2500 Jahre alten Bauwerken. Schließlich sollte unsere Studienreise vor allem den Blick auf Sehenswürdigkeiten und Stätten des griechischen Altertums richten.

Abends kehrten wir zum gemeinsamen Essen in den örtlichen Restaurants ein und ließen uns Gyros, Zaziki, griechischen Salat und andere landestypische Spezialitäten schmecken. Bei (wohl)temperiertem Wein und tiefgründigen Gesprächen ließen wir die ereignisreichen Tage Revue passieren…

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Unter diesem Motto startete jeder Exkursionstag gegen 7Uhr oder früher.
Am zweiten Tag unserer Reise ging es nach Athen in den Großstadtdschungel mit seinen zahlreichen Monumenten. Dort erklommen wir die weltberühmte Akropolis und suchten auf der Agora die Wiege der Philosophie und Demokratie. Nur zu gern hätten wir mittels Scherbengericht gewisse Taschendiebe aus der Stadt verbannt!

Tags darauf machten wir eine Tagestour in die Argolis, wo unsere erste Station Mykene war. Die mykenische Palastkultur (samt dem monumentalen Löwentor und den riesigen Rundgräbern) reicht bis in die ältesten Epochen Griechenlands (ca. 13.Jh.v.Chr.) zurück. Unter sengender Mittagssonne erkundeten wir das Heraion von Argos. Dann ging es weiter nach Nemea, einem Zeus-Heiligtum mit Sportstätten, das der Sage nach von Herkules gegründet worden war. Mit einem Wettrennen im Stadion ließen wir die nemeischen Spiele wiederaufleben. (Funfact: In der Antike erhielt der Gewinner einen Siegeskranz aus … Sellerie?! Die spinnen, die Griechen!)

Am 28. September gingen wir den Mysterien von Eleusis auf den Grund. Dort soll Hades die Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, in die Unterwelt entführt haben, wodurch die Jahreszeiten entstanden. Dieser Raub, den wir szenisch am Plutonion, dem Tor zur Unterwelt, nachstellten, bildete die Grundlage für den eleusischen Kult mit geheimen Riten. Anschließend  besichtigten wir Isthmia, benannt nach besagter Landenge, wo einst auch Spiele veranstaltet wurden, deren Sieger mit einem Fichtenzweig geehrt wurde. Unsere letzte geplante Station, die Festung Akrokorinth, musste aufgrund der Öffnungszeiten leider entfallen.

Für den nächsten Tag stand Epidauros auf dem Programm. Die weitläufige Kultstätte war Asklepios, dem Gott der Heilkunst geweiht. Neben Tempeln und dem sogenannten Abaton, in dem wir uns zum obligatorischen Heilschlaf niederlegten, hatte das Areal natürlich Sportstätten zu bieten sowie ein beeindruckendes Theater mit außergewöhnlicher Akustik und atemberaubender Landschaftskulisse. Leider sind Darbietungen jeglicher Art nur mit Lizenz erlaubt.
Den Nachmittag nutzten wir, entweder um einen erneuten Versuch zu wagen, Akrokorinth zu bezwingen, oder um zuhause ein Bad im Mittelmeer zu nehmen (Seeigel und Operationen inklusive).

Tag 6 tourten wir quer über die Peloponnes nach Olympia. Das berühmte Heiligtum samt Stadion ist der Geburtsort der olympischen Spiele, bei denen ein Olivenzweig die Trophäe war. Unseren sportlichen Wettkampf verlagerten wir aber an den Strand, wo wir in verschiedenen Disziplinen unter und über Wasser gegeneinander antraten.

Am vorletzten Tag unserer Exkursion packten wir unsere Koffer und brachen auf, doch nicht nach Hause, sondern aufs Festland. Kirchengeschichtsprofessor Baumann gab uns eine interessante Führung durch das beeindruckende byzantinische Kloster Hosios Lukas.
Den finalen Programmpunkt bildete Delphi mit der berühmten antiken Orakelstätte. Dort konsultierten wir das Tarot der Pythia und krönten die panhellenischen KS-Spiele mit einem Dichterwettstreit der Spitzenklasse samt Lorbeerkranz zum Selberbasteln.
Unseren letzten Abend bzw. die letzte Nacht verbrachten wir im neuen Delfi.

Im Rahmen unseres Mentorenprogramms gestalteten wir täglich spirituelle Impulse, Meditationen und Gebete, in denen wir an unterschiedlichen Orten und Situationen unsere Eindrücke und Erlebnisse aufarbeiteten. Der gemeinsame Gottesdienst am Strand oder die Haussegnung mit viel Weihrauch dürfen dabei nicht unerwähnt bleiben.

Am 2. Oktober mussten wir leider Abschied nehmen von Hellas und traten den Heimflug an.
Mit dieser ereignisreichen, gemeinschaftsfördernden und begeisternden Studienfahrt war der Grundstein für weitere Exkursionen gelegt. So wurden bereits auf der Heimreise Pläne für weitere Ziele geschmiedet.

Marius Höhl