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Studienfahrt nach Trier

Gruppenfoto Trier Porta Nigra
Foto: Maximilian Pfad
Gruppenfoto vor der Porta Nigra

Alle Wege führen nach Rom… unserer über Trier!

Da die Coronabestimmungen eine Fahrt ins Ausland noch nicht zuließen, arrangierten wir kurzerhand eine Ersatzfahrt innerhalb Deutschlands. Und so verschlug es 14 KS-Studis und die Professoren Baumann und Roth Anfang Oktober 2021 für 3 Tage vom heimischen Marburg an der Lahn an die Mosel – in die wohl älteste Stadt Deutschlands, nach Trier.

Gegründet zur Zeit von Kaiser Augustus unter dem Namen Augusta Treverorum, wandelt man in Trier auf den Spuren der Römer. Nicht zuletzt als Kaiserresidenz Konstantins des Großen erlangte die Moselstadt Bedeutung als "zweites Rom" oder "Rom des Nordens" – bestens geeignet als Vorgeschmack auf die Studienfahrt in das italienische Original.

Nach der Anreise mit zwei "Boni-Bussen" erreichten wir am späten Nachmittag des Tages der Deutschen Einheit die Jugendherberge und aßen in einem Restaurant direkt am Moselufer zu Abend. Im Anschluss stiegen wir bei einem Verdauungsspaziergang hinauf zur Mariensäule. Von diesem Aussichtspunkt verschafften wir uns einen Überblick über Trier von oben und besprachen das Programm der kommenden Tage.

Den ersten unserer drei Exkursionstage begannen wir unsere Stadtführung an der Porta Nigra, dem schwarzen Stadttor und Wahrzeichen der Moselstadt. Von dort aus lassen sich noch heutzutage Aufbau und Struktur einer antiken römischen Stadt nachvollziehen. Der ständige Hinweis auf die Parallelen, die in Ostia, der alten Hafenstadt bei Rom, auf uns warten würden, schürten die Vorfreude auf die Romexkursion.
Dann besichtigten wir den Trierer Dom, die benachbarte Liebfrauenkirche sowie die Konstantinbasilika, die ehemalige Palastaula des römischen Kaisers, die heute als evangelische Kirche genutzt wird.
Beim Besuch der weitläufigen Kaiserthermen erfuhren wir Interessantes über die Badekultur und im Amphitheater über „Brot und Spiele“ bei den alten Römern.
Am Abend besichtigten wir die Benediktinerabtei St. Mattheis mit dem Grab des Apostels Matthias, wo wir am Vespergebet der Mönche teilnahmen.
Den Abend ließen wir beim gemeinsamen Pizzaessen ausklingen.

Am nächsten Morgen feierten wir die Messe in der Krypta von St. Paulin – und zwar just am Patronatstag der Trierer Märtyrer. Am Vormittag besuchten wir dann das Deutsche Liturgische Institut und anschließend die Ausgrabungen von St. Maximin. Dabei handelt es sich um ein frühchristliches Gräberfeld unter einer ehemaligen Klosterkirche, welche heute u.a. als Sporthalle einer katholischen Privatschule genutzt wird.
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg in Richtung Saarland. Dort besichtigten wir die Villa Borg. In authentischer Gewandung und Darstellung nahm uns der Gutsverwalter Vilicus gleichsam mit auf eine Zeitreise und eine spannende Führung durch das rekonstruierte Landhaus – Archäologie zum Anfassen.
Und da die alten Römer nicht nur Gladiatorenkämpfe, Badeanlagen und Villen, sondern auch den Weinbau an die Mosel gebracht hatten, kehrten wir am Abend im Olewiger Deutschherrenhof ein und verkosteten bei einer lehrreichen Weinprobe erlesene Moselweine samt Flammkuchen.

Dann war auch schon der Abreisetag gekommen. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in das benachbarte Luxemburg, um dort günstig zu tanken und zu shoppen und natürlich, um Echternach zu besichtigten, bekannt für seine Reichsabtei und „Echternacher Springprozession“.
Dann fuhren wir flussabwärts nach Koblenz, wo wir am namensgebenden Zusammenfluss von Rhein und Mosel am Deutschen Eck ein Gruppenfoto machten und ein letztes Mal gemeinsam Mittag aßen, bevor wir die letzte Etappe in das Marburger Land antraten – im Gepäck viele schöne Eindrücke, Erinnerungen und natürlich gesteigerte Vorfreude auf die baldige Romexkursion.

Marius Höhl