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Wagner 49

Historische Zusammenhänge durch ein Computerspiel erlebbar machen – das ist das Ziel des musikwissenschaftlichen Lehrprojekts Wagner 49. Dabei steht ein Zeitpunkt aus der Biografie des Komponisten Richard Wagner im Mittelpunkt: Die Aufgabe der Spielenden ist es, durch das Lösen von Aufgaben Wagners Vertrauen zu gewinnen und ihn nach der gescheiterten Revolution 1849 von der Flucht aus Dresden zu überzeugen.
Neben der Wissensvermittlung durch das Spiel besteht der didaktische Mehrwert in der Verbindung von wissenschaftlichem Kompetenzerwerb mit der kreativen Arbeit des Game Designs, indem Studierende selbst (Fortsetzungs-) Elemente des Spiels erstellen.

Das Lehrprojekt befindet sich ein einer vorbereitenden Phase:
Zuerst wird ein Prototyp des Spiels gebaut. Dieser Prototyp wird dann in einer Lehrveranstaltung zur Ermittlung des Vorwissens verwendet, um, aufbauend darauf, gemeinsam mit den Studierenden weitere inhaltliche Elemente für dieses Spiel zu erstellen. Dabei gehen das Erlernen von wissenschaftlichen Arbeitstechniken (z.B. Quellenkunde) und der kreative Prozess des Game Designs (z.B. Gestaltung von Rätselketten) Hand in Hand. Zugleich wird den Studierenden dabei musikhistorisches Wissen vermittelt.

„In eine Welt eintauchen...“ – wie kann es gelingen, historische Situationen erlebbar zu machen? Diese Frage habe ich mir oft in meinen musikhistorischen Lehrveranstaltungen gestellt. Wie kann ich Jahreszahlen, Orten und Personen Leben einhauchen? Ein Computerspiel ist dafür vielleicht eine Möglichkeit. Die Lesart und die Interpretation historischer Kontexte werden aus einer ganz anderen Perspektive möglich, wenn man selbst Teil dieser Welt wird und in ihr interagieren kann.   -Dr. Andreas Trobitius-

Hervorgegangen ist die Spiele-Idee aus der Vortragsreihe „Expedition Games“, die im Jahr 2020 in Kooperation mit der studentischen Games Werkstatt „My Prof is a Gamer“ organisiert wurde. Entsprechend stark ist die Zusammenarbeit bei der Umsetzung: Inhaltlich setzt der Lehrende der Musikwissenschaft immerfort Impulse und steht für Rückfragen bereit. Er arbeitet auch gemeinsam mit Mitgliedern der Games Werkstatt und erfahrenen Mentoren aus der Games Industrie am Game Design. Programmierung und grafische Gestaltung werden auf dieser Grundlage und in stetem Austausch in der Games Werkstatt umgesetzt.

Sie möchten auch einmal ein solches oder so ähnliches Szenario durchführen? Dann informieren Sie sich unter: zukunftswerkstatt@uni-marburg.de