16.12.2025 Stellungnahme zu Morddrohungen gegen eine Wissenschaftlerin
An unserer Universität ist kein Platz für Drohungen, Gewalt oder Einschüchterung
Auf Wissenschaftler*innen unserer Universität fanden in den letzten Jahren wiederholt wissenschaftsfeindliche und antifeministische Angriffe statt. Mit zuletzt mehrfachen und auch dehumanisierenden Morddrohungen gegen eine Wissenschaftlerin ist eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Gewaltandrohungen gegen ein Hochschulmitglied sind verwerflich. Sie sind nicht nur ein Angriff auf einen Menschen, sondern auf unsere gesamte Universitätsgemeinschaft und auf die Freiheit der Wissenschaft. Wir stehen fest an der Seite unserer Kollegin und ihres Teams. Wir unterstützen sie vollumfänglich. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe haben wir dafür gesorgt, dass alle ihre exzellente Wissenschaft fortsetzen können. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir weichen nicht zurück.
Forschung und Lehre leben davon, dass wir Fragen stellen, Meinungen austauschen und uns kritisch miteinander befassen. Dies sollte immer mit Respekt und in einem sicheren, gewaltfreien Rahmen geschehen. Wir sind ein Ort des Austauschs von Wissen und Ideen. Wir fördern den Dialog zwischen Menschen, die etwas bewirken wollen. Unsere Universität steht für Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung, geteilte demokratische Werte und das gemeinsame Ziel, die Welt von morgen positiv zu gestalten. Wer dieses Fundament angreift, steht außerhalb dieser Gemeinschaft. Drohungen und Gewalt dürfen nicht zu unserem Leben an der Universität gehören und werden es auch nicht bestimmen. Dafür werden wir Sorge tragen.
Prof. Dr. Thomas Nauss
Präsident der Philipps-Universität Marburg