18.03.2020 NaDiMa - Socio-Economic, Cultural and Technical Aspects of Natural Disaster Management: A Dialogue between Germany and Iran

Fotos: Colourbox.de & CC BY 2.0

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes das beantragte Projekt der AG Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens (Prof. Farzanegan) am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien & Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Das Projekt wird im Jahr 2020 mit 90.000 Euro durch das DAAD-Programm "Hochschuldialog mit der islamischen Welt" gefördert.

Die Kooperationspartner im Iran sind: Universität Teheran (Sozialwissenschaftliche Fakultät & Fakultät für Natürliche Ressourcen), Islamische Azad-Universität (Fakultät Bauingenieurwesen, Teheran), und das Forschungszentrum Iranian Strong Motion Network (Teheran). In Deutschland gibt es eine Kooperation mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät.

Das Projektvorhaben zielt auf den akademischen Austausch und Kulturdialog zwischen Deutschland und Iran, wobei es inhaltlich um verschiedene Aspekte des Themas Management von Naturkatastrophen gehen soll. Das Projektteam, bestehend aus Wissenschaftler/innen aus zwei deutschen und zwei iranischen Universitäten sowie einem iranischen Forschungszentrum, plant im Jahr 2020 zwei Seasonal Schools zu organisieren und darin die sozio-ökonomischen, kulturellen und technischen Aspekte des Themas zu diskutieren. Die Teilnehmer/innen der Veranstaltungen sollen Studierende und Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Qualifizierungsstufen sein, d.h. Bachelor- und Masterstudierende, Doktorand/innen, und Professor/innen.

Die Thematik Naturkatastrophen besonders im Kontext von Klimawandel rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit und Wissenschaft. Das besondere an unserem Ansatz ist, dass wir uns nicht nur auf die wirtschaftlichen Aspekte von Naturkatastrophen konzentrieren, sondern auch einen Blick auf soziale und technische Aspekte werfen. Außerdem sollen Expert/innen aus der Praxis miteinbezogen werden. Das soll den Teilnehmer/innen die Möglichkeit geben sich akademisch und theoretisch mit der Thematik auseinander zu setzen, und auch einen Einblick in die praktische Relevanz für das Formulieren von Politik in unterschiedlichen kulturellen und institutionellen Kontexten in Deutschland und Iran zu erhalten.

Das Austauschprogramm legt außerdem besonderen Wert auf kulturellen Austausch, einerseits in Bezug auf das Projektthema, aber andererseits auch allgemein. Erstens sollen in beiden Ländern Regionen und Städte besucht werden, welche von Naturkatastrophen betroffen waren, um dort mit Akteur/innen der Zivilgesellschaft und verantwortlichen Behörden zu diskutieren. Dies soll einen weiteren Einblick in den unterschiedlichen Umgang mit Naturkatastrophen, welcher eventuell sogar kulturell geprägt ist, geben, wovon beide Seiten lernen können. Außerdem sollen Orte besucht werden, welche von historischer und kultureller Bedeutung für die beiden Länder sind. Insgesamt soll 50% der Zeit für derartige kulturelle Aktivitäten genutzt werden.

Wir hoffen zudem mit diesem Austauschprogramm eine Verbesserung der Lehre und Curricula zu erreichen, sowie die teilnehmenden Studierenden und Nachwuchswissenschaftler/innen aus den beiden Ländern weiterzubilden. Hier wird auch besonders auf die Förderung von weiblichen Studierenden und Wissenschaftlerinnen geachtet. Die Auswahl der Partner/innen in Deutschland und Iran soll auch zur Erreichung weiterer Programmziele beitragen. Der Einbezug von einem Forschungszentrum im Iran (Road, Housing & Urban Development Research Center) soll einerseits Forschung und Lehre verbinden, und andererseits auch dazu beitragen ein Forschungsnetzwerk aufzubauen. Es ist das erste Projekt, welches wir mit diesen Partner/innen planen, und es kann als Möglichkeit genutzt werden, um weitere Projekte zu planen. Auch eine Modernisierung der Lehre soll erreicht werden. Dies geschieht durch einen interdisziplinären Ansatz, in welchem moderne Lehrmethoden angewendet werden sollen.

Es gab auch bereits erfolgreiche Projekte mit den Universitäten Teheran und Freiburg. Der Antragsteller, Prof. Dr. Farzanegan der Philipps-Universität Marburg, hat bereits in einem drei-jährigen DAAD-Projekt mit Prof. Dr. Aledini der Universität Teheran zusammegearbeitet. Auch mit Prof. Dr. Krieger der Universität Freiburg hat Prof. Farzenegan bereits einige gemeinsame Veröffentlichungen. Neben den bereits erfolgreichen Projekten erfolgte die Auswahl der Partner/innen aber vor allem aufgrund der Kompetenzen im Bereich Management von Naturkatastrophen, welche alle Partner/innen durch praktische Tätigkeiten und/oder Veröffentlichungen nachweisen können.

Die Auswahl des Iran als Partnerland ergibt sich aus der besonderen geografischen Lage und den langjährigen Erfahrungen mit schweren Naturkatastrophen, wie beispielsweise Überflutungen, Erdbeben, Trockenheit, Staub und Sandstürme. Der Austausch über verschiedene Aspekte von Naturkatastrophen in Deutschland und Iran kann helfen die Phänomene zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um das Management von Naturkatastrophen zu verbessern. Dies trägt, neben der Ausbildung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftler/innen, einen wesentlichen Teil zur gesellschaftlichen Entwicklung bei.

Weitere Informationen auf der Projektwebsite:

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