02.02.2022 Trauer um Prof. Dr. Heidemarie Koch

Der Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften trauert um Prof. Dr. Heidemarie Koch, die am 26.01.2021 im Alter von 78 Jahren verstarb. Als international hoch geschätzte Kollegin bereicherte sie das Lehrangebot des Fachgebiets Alte Geschichte mit Veranstaltungen zum Perserreich und Elam.

Nach einem Mathematik-Studium und Tätigkeit als Lehrerin wandte sich H. Koch in Göttingen der Iranistik zu, wo sie 1976 bei Walter Hinz, dem Entzifferer des Elamischen, promoviert wurde. Gestützt auf elamische Keilschrift-Texte aus Persepolis bearbeitete sie als Dissertation „Die religiösen Verhältnisse der Dareioszeit“. Anschließend verfasste sie gemeinsam mit ihrem Doktorvater erstmalig ein Wörterbuch des Elamischen. Ihre phänomenale Sprachbegabung kam hier zum Tragen. Neben verschiedenen iranischen Sprachen beherrschte sie u.a. auch mehrere Turksprachen.

An unserem Fachbereich habilitierte sich Heidemarie Koch 1976 mit einer Schrift zu „Verwaltung und Wirtschaft im persischen Kernland der Achämenidenzeit“ und war hier anschließend als Privatdozentin tätig.

Sie publizierte zahlreiche Monographien zu ihrem Fachgebiet, das sie stets in einen größeren historischen und überregionalen Kontext einzuordnen wusste. So stellte sie beispielsweise heraus, dass entgegen der opinio communis die ältesten Nachweise für den Schriftgebrauch nicht aus dem Südirak, sondern dem iranischen Elam vorliegen. Mit ihren Publikationen, die z.T mehrere Auflagen erreichten, wandte sie sich mit großem Erfolg auch eine breitere, interessierte Öffentlichkeit.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem langjährigen Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Archäologie und byzantinische Kunstgeschichte, Prof. Dr. Guntram Koch, unternahm sie zahlreiche Studienreisen und pflegte vielfältige internationale Kontakte.

Als begeisterte und begeisternde Wissenschaftlerin, Autorin vielfältiger Werke und stets aufgeschlossen-warmherzige Kollegin wird sie uns in Erinnerung bleiben.

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