02.11.2021 Bericht VIII. Internationale Nachwuchskonferenz „Junge Forschung im Bereich Deutsch als Fremdsprache“ vom 7. und 8. Oktober 2021

DaF: vielseitig und verbindend, auch online!

Von Schulaustausch bis Innenohrphänomen, und syntaktischen Strukturen in YouTube-Videos bis Sprachlernberatung: das alles erforscht der Nachwuchs im Fachgebiet Deutsch als Fremdsprache.

Am 7. und 8. Oktober 2021 fand zum achten Mal die internationale Nachwuchskonferenz ‚Junge Forschung im Bereich Deutsch als Fremdsprache‘ statt. Die Konferenz wurde von der Philipps-Universität Marburg (Deutschland), der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań (Polen) und der Radboud Universität Nijmegen (Niederlande) organisiert. Aufgrund der Pandemielage fand das Treffen, wie 2020 bereits erfolgreich erprobt, auch dieses Jahr online als Zoomkonferenz statt. Das digitale Format machte die Konferenz zu einem wirklich internationalen Treffen mit Anwesenden nicht nur aus Deutschland, Polen und den Niederlanden, sondern auch beispielsweise aus Algerien und dem Iran. Die Konferenz wurde von Prof. Dr. Kathrin Siebold (PUM), Prof. Dr. Sylwia Adamczak-Krysztofowicz (AMU) und Dr. Sabine Jentges (RU) geleitet. Neu in diesem Jahr war, dass die Moderation ebenfalls vom Nachwuchs übernommen wurde. Von Marburger Seite übernahmen Jennifer Müller und Martina Franz dos Santos diese Rolle, aus Poznań moderierten Dr. Luiza Ciepielewska-Kaczmarek und Dr. Magdalena Jaszczyk-Grzyb und aus Nijmegen Jana Hermann und Chrissy Laurentzen. 

Diese internationale forschungsmethodologisch orientierte Tagung für Doktorand*innen und Habilitand*innen ist ein wichtiger Teil der deutsch-polnisch-niederländischen universitären Zusammenarbeit und kann als Vorzeigeprojekt auf dem Gebiet der Forschung und Internationalisierung gesehen werden. Während der Tagung bekommen die Referent*innen die Möglichkeit, ihre Forschungsprojekte im Bereich DaF vorzustellen und darüber zu diskutieren, sowie sich über Fragestellungen und methodische Herangehensweisen auszutauschen. Ziel ist es, neue inhaltliche und methodische Impulse für die eigene Forschung zu erlangen und internationale Kooperationen zu fördern.

Der internationale Austausch gelang auch über Zoom sehr gut. Während beider Tagen waren stets ungefähr 30 Vortragende und Interessierte anwesend, die jeweils nach den Präsentationen zu einer lebhaften und kritisch-konstruktiven Diskussion beitrugen. Insgesamt wurden auf diese Weise 19 aktuelle und innovative Forschungsprojekte vorgestellt.

Die Präsentationen gaben die Vielfalt und Bandbreite des Fach- und Forschungsgebiets DaF/DaZ wieder. So fing die Konferenz Donnerstagmorgen mit einem Block zu Mehrsprachigkeitsdidaktik an und endete der Donnerstag mit einem Beitrag zur Segmentierung von Sprache und die Rolle des Innenohrs dabei. Am Freitag stand zunächst die Sprachlernberatung und -coaching im thematischen Mittelpunkt, danach folgte ein kommunikativer Block, in dem sehr unterschiedliche Forschungsinteressen vorgestellt wurden, u.a. Chunks, Unterrichtsmethoden, syntaktische Strukturen in YouTube-Videos und Komplimenterwiderungen. Die Konferenz wurde mit Beiträgen zu Schulaustausch und Möglichkeiten und Herausforderungen für DaZ-Lernende abgeschlossen.

Da alle Teilnehmer*innen zu Hause oder im Büro hinter ihrem Bildschirm saßen, musste eine kreative Lösung gefunden werden, um auch den informelleren Austausch in den Pausen, der für eine Konferenz üblich ist, zu ermöglichen. Dies geschah mittels der Plattform wonder.me, auf der einige Teilnehmende sich beim „kommunikativen Kaffee“ oder mit „mehrsprachigem Kuchen“ unterhalten konnten. Gespräche konnten so weitergeführt und vertieft werden, neue Kontakte geknüpft und Fragen gestellt werden.

Die Nachwuchswissenschaftler*innen bekamen wertvolle Tipps und neue Ideen und haben auch online ihr Netzwerk um internationale Kontakte erweitern können. Auch die Teilnehmer*innen, die nicht selber präsentiert haben, äußerten sich sehr positiv über das Format, die angenehme informelle Atmosphäre und die konstruktiven Diskussionen. Einen Eindruck von der Konferenz bekommt man auf dem „Gruppenfoto“!  

Insgesamt waren es zwei lehrreiche und bereichernde Tage mit intensivem und gewinnbringendem Austausch. Die digital ausgerichtete Konferenz wurde von allen als sehr gelungen empfunden, sodass wir im nächsten Jahr eine hybride Form planen, um die Vorteile einer Zoom-Konferenz mit einem physischen Treffen verbinden zu können. 2022 wird es also sicherlich wieder eine spannende internationale Nachwuchskonferenz geben.

Wir freuen uns! Bis Bald! Do zobaczenia wkrótce! Tot ziens!

Jana Hermann & Chrissy Laurentzen, im Namen der Organisatoren