Hauptinhalt

Betreute Dissertationsprojekte (Erstbetreuung)

Maike Park

Arbeitstitel: Das Metaphorisierungspotential von Positionsverbkonstruktionen

Sprachliche Ausdrücke werden in der konzeptuellen Metapherntheorie als Zugriffspunkte zu mentalen Repräsentationen betrachtet. Die Operationalisierung von Metaphern als in sensomotorischen Erfahrungen verankerte Konzepte bzw. kognitive Prozesse erweist sich jedoch insbesondere für korpuslinguistische Untersuchungen als Herausforderung. Ziel des geplanten Dissertationsprojektes ist es, auf der Grundlage von quantitativen und qualitativen Korpusanalysen ein erwerbsbezogenes gebrauchsbasiertes Modell für die Beschreibung des Bedeutungsaufbaus und der Bedeutungsvernetzung statischer Positionsverben zu entwickeln und experimentell zu validieren. Dabei sollen ausgehend von salienten sprachlichen Mustern potentiell metaphorische Konstruktionen ermittelt und durch diese instanziierte konzeptuelle Metaphern beschrieben werden. Im Fokus steht die musterhafte Verwendung von stehen, liegen, sitzen und hängen, deren Erwerb im Deutschen bereits in der früheren Kindheit einsetzt.

Lesley-Ann Kern

Arbeitstitel: Das Verhältnis von Mensch und Technologie in Diskursen um Biomedizin und Bioethik

Kontroverse Diskurse werden häufig innerhalb öffentlicher Medien und damit für fast alle Menschen zugänglich ausgetragen. Dabei wird je nach individueller oder institutioneller Position auf bestimmte sprachliche Ausdrucksformen zurückgegriffen, um sich diskursiv zu positionieren und abzugrenzen sowie diese Positionen auf- bzw. abzuwerten. Das Dissertationsvorhaben verfolgt das Ziel, diskursive Mechanismen innerhalb der Diskurse um Bioethik und Biomedizin unter besonderer Bezugnahme auf das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie innerhalb eines Textkorpus herauszuarbeiten und unter diskursanalytischen Gesichtspunkten zu untersuchen. Dabei werden sowohl Methoden der Diskurs- als auch der Korpuslinguistik genutzt und es wird so ein Analysekonzept entwickelt, das quantitative und qualitative Analysemethoden nutzbar macht.
Die Dissertation wird im Rahmen des DFG-Projektes „Kontroverse Diskurse. Sprachgeschichte als Zeitgeschichte seit 1990“ im Teilprojekt „Mensch und Technologie. Kontroverse Diskurse zur Technisierung der Lebenswelt“ erstellt.

Hanna Völker

Titel: Sprachthematisierungen im Migrationsdiskurs 2015–2021

Insbesondere in kontroversen öffentlichen Diskursen werden sprachliche und inhaltliche Auseinandersetzungen auch auf der Ebene der Sprach(gebrauchs)kritik ausgetragen, und das auch von politischen und anderen in der Öffentlichkeit stehenden Akteur*innen. Diese Akteur*innen emittieren Sprach(gebrauchs)thematisierungen, mittels derer sie im öffentlich-politischen Kommunikationsbereich kommunikativ ihre jeweiligen Ziele verfolgen. Im Fokus des Projekts stehen die formorientierte und funktionale Beschreibung öffentlich-politischer Sprach(gebrauchs)thematisierungen im Ein- und Zuwanderungsdiskurs der Jahre 2015 bis 2021. Die Datengrundlage der Untersuchung bildet ein Korpus schriftsprachlicher und mündlicher Texte, wobei die Integration mündlicher Daten einen Beitrag zum State of the Art diskurs- und politolinguistischer Methodik darstellt. Die systematische Erfassung der Korpusdaten erfolgt mittels einer interaktional-pragmatischen Diskurslinguistik unter Verschränkung diskurs- und gesprächslinguistischer Ansätze.