Sabrina Tatz

Wiss. Projektmitarbeiterin

Kontaktdaten

+49 6421 28-24180 sabrina.tatz@ 1 Biegenstraße 11
35032 Marburg
B|11 Kunstgebäude (Raum: 00008)

Doktorandin

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+49 6421 28-24180 sabrina.tatz@ 1 Deutschhausstraße 12
35032 Marburg
F|14 Institutsgebäude (Raum: 02A11)

Organisationseinheit

Philipps-Universität Marburg Marburger Centrum Antike Welt (MCAW) Inszenierung religiöser Atmosphäre in antiken Kulturen (GRK 2844)

Biographie:

  • Seit November 2023  Wissenschaftliche Mitarbeiterin im GRK 2844 „Inszenierung religiöser Atmosphäre in antiken Kulturen“, Philipps-Universität Marburg
  • Seit 2021 Schatzmeisterin der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“: www.agca.de (nominiert bis 2025)
  • Seit 2021 Mitglied im DAI-Forschungscluster »Ökonomische Netzwerke. Lokale, regionale und globale Wirtschaftsdynamiken« (Cluster 8): https://www.dainst.org/forschung/netzwerke/forschungscluster
  • 2017–2024 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Franz Joseph Dölger-Institut zur Erforschung der Spätantike, Universität Bonn
  • 2015–2016 WHK, F. J. Dölger-Institut, Universität Bonn
  • 2008–2015 Studium der Christlichen, Frühgeschichtlichen und Provinzialrömischen Archäologie an den Universitäten Bonn, Heidelberg und Köln 

Publikationen:

https://bonn.academia.edu/SabrinaTatz

  • J. Sigl/ S. Tatz, Dra Abu El-Naga 3. Deir El-Bachît. Webstühle Und Textilien = Archäologische Veröffentlichungen 130 (Wiesbaden 2022).
  • Kleidung im Pauloskloster. Monastische Gruppenidentität zwischen habitus und Mode, in: I. Eichner/ D. Polz (Hrsg.), Das Pauloskloster in den Bergen von Djeme = SDAIK 44 (Wiesbaden 2022) 211–231.
  • New finds from old excavations in Western Thebes. 19th century scholars and the textiles from Deir el-Bachît, in: A. De Moor/ C. Fluck/ P. Linscheid (Hrsg.), Explorers, first collectors and traders of textiles from Egypt of the 1st millennium AD. Textiles from the first millennium AD from Egypt and neighbouring countries, Conf. Antwerp 2019 (Veurne 2021).
  • Neues aus der Klosternekropole von Deir el-Bachit (Pauloskloster). Die Textilfunde aus Grab 157, in: Contextus, Festschrift S. Schrenk = JbAC ErgBd. 41 (2020) 122–131.
  • Verbreitung der biblischen Bildthemen an Rhein und Mosel, in: F. Rumscheid/ S. Schrenk /K. Kressirer (Hrsg.), Göttliche Ungerechtigkeit? Strafen und Glaubensprüfungen als Themen antiker und frühchristlicher Kunst, Ausst.-Kat. Bonn 2018 (2018) 435–443.
  • Katalogbeiträge, in: S. Schrenk/ K. Vössing (Hrsg.), Spätantike und frühes Christentum = LVR-LandesMuseum Bonn. Blick in die Sammlung (2018) passim.
  • The textile finds from the monastery of Deir el-Bachit/Paulos monastery (6th/10th cent.) in Western Thebes, in: A. De Moor/ C. Fluck/ P. Linscheid (Hrsg.), Excavating, analysing, reconstructing. Textiles from the first millennium AD from Egypt and neighbouring countries, Conf. Antwerp 2015 (Tielt 2017) 108–123.
  • Die Textilfunde von Deir el-Bachit (Pauloskloster), Theben-West. Ein Beispiel monastischer Textilproduktion in der Spätantike, in: K. Droß-Krüpe/ M.-L. Nosch (Hrsg.), Textile, trade and theories. From the ancient Near East to the Mediterranean = Karum, Emporion, Forum 2 (2016) 271–292. 

Promotionsprojekt:

Im Rahmen meines Dissertationsvorhabens »Die monastische Nekropole von Deir el-Bachit / Ägypten« sollen anhand einer Fallstudie ägyptische Bestattungsriten einer sozial definierten Gruppe (Mönchsgemeinschaft) in einem klar umrissenen Zeitraum (6.–11. Jh.) untersucht werden. Der Erhaltungszustand des Fundmaterials sowie die interdisziplinäre Aufarbeitung der Befunde ermöglichen eine umfassende Rekonstruktion der Übergangsriten, die auf unterschiedlichen Ebenen religiöse Atmosphäre schaffen und Göttlichkeit erfahrbar machen. Unterschiede in der Kultpraxis und der Ausstattung der Verstorbenen wie auch die topographische Belegungsstruktur und architektonische Ausgestaltung der Gräber sollen herausgearbeitet werden, um hierarchische Strukturen innerhalb der Gruppe sowie eine Abgrenzung nach außen aufzuzeigen. 

Raum der Studie ist eine Nekropole auf dem Hügel von Dra abu el-Naga auf der thebanischen Westseite in Oberägypten. Die benachbarte Lage zum Pauloskloster sowie das archäologische Material setzen den Friedhof eindeutig in ein mönchisch geprägtes Umfeld. Unklar ist derzeit, ob der Bestattungsplatz nur von Mönchen des Paulosklosters genutzt wurde oder auch Mitgliedern anderer Verbände zugänglich war. So ist die gesamte thebanische Westseite von einem dichten Netz christlich genutzter Eremitagen, Lauren und Klöster überzogen, für die jedoch keine eigenen Bestattungsareale nachgewiesen wurden. Die Nekropole auf Dra abu el-Naga scheint eine Sonderrolle einzunehmen, deren Sakralität und sicher auch Autoritätsanspruch visuell betont ist: Östlich der Besiedlung auf einem erhöhten Plateau gelegen, ist sie weithin für BesucherInnen aus dem Niltal wie auch dem Wüstenhinterland sichtbar und letztlich auch zugänglich. Ob diese exponierte Lage im Zusammenhang mit religiösen Riten steht, wird zu untersuchen sein.

Die Befunde erlauben eine umfassende Rekonstruktion der Handlungen verschiedener Kultakteure; diese rekurrieren vor allem auf Aktionen während der Beisetzung und der späteren Memoria am Grab. Um dieses Ensemble zu vervollständigen, müssen Schriftquellen ausgewertet werden, die weitere Eindrücke vermitteln. Hierzu gehören etwa Regularien von Klöstern, die nicht nur die Akteure, sondern auch die Gesänge, Gebete und Psalme vorgeben, die deren Handlungen begleiten. Heiligenviten sprechen weitere Ebenen an: Sie beschreiben etwa den Wohlgeruch der für die Einbalsamierung notwendigen Öle oder auch die Tageszeiten von Bestattungen, die entscheidenden Einfluss auf die Atmosphäre nehmen kann.

Dieses umfangreiche Set an Kulthandlungen muss schließlich weiteren zeitgleichen Bestattungen in Ägypten gegenübergestellt werden. Dazu sollen einerseits weitere Mönchsbestattungen untersucht werden, andererseits ausgewählte Friedhöfe von Zivilsiedlungen vergleichend herangezogen werden. Hier soll den Gemeinsamkeiten spätantik-frühislamischer Bestattungssitten, aber auch abgrenzenden Faktoren sozialer Gruppierungen gleichermaßen nachgegangen werden. 

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