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Dr. Olayinka Idowu Kareem

Foto: Adrian Pourviseh

Der nigerianische Volkswirt Dr. Olayinka Idowu Kareem arbeitete bereits an der University of Oxford, der University of Ibadan (Nigeria) und dem Graduate Institute of International and Development Studies in Genf. Von Juni 2015 bis Ende 2017 hat Dr. Kareem die Arbeitsgruppe Entwicklungs- und Kooperationsökonomie verstärkt. Diese internationale Kooperation wurde ermöglicht durch ein Georg-Forster-Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, das an herausragende Post-Docs aus Entwicklungs- oder Schwellenländern vergeben wird.

In seinem Forschungsprojekt untersuchte er die Folgen der EU-Regulierungen auf Afrika.

  • Forschung

    „In meinem Forschungsprojekt untersuche ich hier in Marburg die Folgen der EU-Regulierungen auf Afrika“, sagt Olayinka Idowu Kareem. Hintergrund: Trotz der Reformen der EU-Agrarpolitik in den vergangenen Jahren bleiben technische Vorschriften und Standards wie die sogenannte phytosanitäre Verordnung, also Regeln die Pflanzen-Gesundheit betreffend, ein Problem für die Exportwirtschaft afrikanischer Länder mit dem Ziel Europa.

    „Die Ausgestaltung technischer Regulierungen zu Tiergesundheit oder Verbraucherschutz bestimmen zu einem Großteil die Importe von Primärgütern aus Entwicklungsländern in die EU“, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler. Die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) auf der einen und die EU-Agrarreformen auf der anderen Seite haben dazu geführt, dass zwar die Wirkung von EU-Außenzöllen auf die Agrar-Importe ständig abnehme, Schutzmaßnahmen ohne Tarifbindung jedoch weiterhin eine besondere Herausforderung für den Handel mit Entwicklungsländern darstellen.“

    Kareems Forschung stützt sich auf weiterentwickelte Gravitationsmodelle und umfangreiche Datensätze. „Diese sollen die Wirkungen der EU-Agrar-Regulierungen auf Afrika, die Bedeutung für die Förderung der Agrarsektoren in den Exportländern sowie die institutionelle Ausgestaltung der Handelsbeziehungen abbilden“, sagt Volkswirt Kareem.

    Der Heimat helfen
    Mit seinem Forschungsprojekt verfolgt Kareem auch ein Ziel über den unmittelbaren Erkenntnisgewinn hinaus: „Ich möchte mit meinen Ergebnissen Politikerinnen, Politiker, aber auch Beamtinnen und Beamte aus meiner Heimat beraten. Es muss möglich sein, ohne komplizierte Analysemethoden gute und fundierte politische Entscheidungen zu treffen. Das ist gerade in Zeiten von ökonomischen Krisen sehr wichtig“, macht der Ökonom deutlich.

    Mit seinen Ergebnissen möchte Kareem zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Afrika und vor allem in seiner Heimat Nigeria beitragen. Damit nutzt er das Stipendium auch für eines von dessen vorrangigen Zielen – einen Beitrag zur Entwicklung des Heimatlandes zu leisten.