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Internationale Summer School 2023

VISUELLER METHODENKOMPASS. Hitze und Kälte visuell erforschen
Für Studierende vom 28.08. bis 01.09.2023
Thermischer Stress bestimmt zunehmend unsere Alltage. Damit verbunden sind Sorgen um genügend Gas zum Heizen im Winter sowie heiße, trockene Sommer, die den Klimawandel fühlbar machen und vielfältige Maßnahmen zur Anpassung nach sich ziehen. Wie lässt sich das Spannungsfeld von Hitze und Kälte mit visuellen Methoden kulturwissenschaftlich untersuchen?
Im mediatisierten Zusammenspiel komplexer Welten wird es immer wichtiger, methodische Zugänge und Wissensmodi auf Themen hin sensibel zu gestalten und neue Formen zu erproben, um Forschungen sichtbar zu machen. Die Summer School gibt Anregungen und lädt dazu ein, unter Anleitung mit innovativen visuellen Methoden kulturwissenschaftlich zu experimentieren.
In den 5 Tagen der Summer School wechseln sich rahmende Diskussionen mit verschiedenen Workshops ab, die zum eigenen Experimentieren einladen:
COMIC DIARIES ALS METHODE DER ALLTAGSBEOBACHTUNG
mit Matilda Tristram, art director, UK

Die britische Illustratorin Matilda Tristram hat eine Form des Comic-Tagebuchs entwickelt, die Alltagsbeobachtung mit der Kommunikation über die Sozialen Medien verbindet. In ihrem Buch My day in small drawings. Write. Draw. Reflect liefert sie die Anleitung dazu und lenkt den zeichnenden Blick insbesondere auf alltägliche Situationen, die die eigenen Rolle darin nicht ausspart und zum Ausgangspunkt für das beobachtende Zeichnen sozialer Situationen wird. Der Workshop stellt diese Arbeitsweise und verschiedene Techniken vor, gibt Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Inspiration zum eigenen Arbeiten vor dem Hintergrund des Themas Hitze-Kälte.
Der Workshop wird in englischer Sprache abgehalten werden.
Matilda Tristam ist Illustratorin und arbeitet als Creative Producerin und Art Directorin in der Kinderunterhaltung. Sie war an zahlreichen Animationsserien wie Peppa Pig beteiligt, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Als Dozentin unterrichtete sie an diversen britischen Universitäten Animation, Drehbuchschreiben und Illustration wie die Gestaltung von Comics im Gesundheitswesen für Medizinstudierende.
DAS URBANE DIGITOP. SERIOUS GAMING ALS TOOL IN DER STADTPLANUNG
mit Johanna Fischer und Rico Herzog//City Science Lab, HafenCity Universität Hamburg

Beim Serious Gaming werden Mitspielende in die Rolle verschiedener städtischer Interessensgruppen und Stadtplanender versetzt, um kollaborativ städtische Probleme zu lösen und Planungsentscheidungen zu treffen. Komplexe Zusammenhänge städtischer Gefüge und die möglichen Auswirkungen der getroffenen Entscheidungen können dabei gemeinsam erkundet werden. Visualisierungen spielen hier eine wesentliche Rolle.
Johanna Fischer und Rico Herzog laden ein zu einer Partie Das urbane Digitop, in der sich die Mitspielenden mit dem Fall einer großen Hitzewelle auseinandersetzen müssen. Im Anschluss an das Spiel diskutieren wir Prinzip und Potential des Urbanen Digitops und spekulieren über Schnittstellen zur kulturwissenschaftlichen Forschung.

Johanna Fischer und Rico Herzog sind wissenschaftliche Mitarbeiter*innen im City Science Lab an der Hafen City Universität Hamburg und forschen zu digitalen Stadtzwillingen. Johanna Fischer arbeitet zudem mit am Projekt CoSI (Cockpit städtischer Infrastruktur), Rico Herzog forscht außerdem zu Wertkonflikten in der Stadtplanung und im Serious Gaming.
REALFICTION ALS FORM PARTIZIPATIVER DOKUMENTARFILMPRAXIS
mit dem Künstler*innenkollektiv Studio Studio, Frankfurt

Ruby Behrmann, Julia Novacek und Evamaria Müller arbeiten seit 2019 unter dem Namen Studio Studio an multimedialen ortsspezifischen Projekten mit Fokus auf die Darstellung und Dokumentation des Lebens auf dem Land. In enger Zusammenarbeit mit Bewohner*innen einer Gemeinde entstehen filmische Arbeiten, die sich durch dokumentarische Erzählungen spezifischer Orte ihren Einwohner*innen nähern und mit fantastisch-illusionistisch inszenierten Elementen kollidieren.

Die Orte und ihre Geschichten kommen auf die Künstler*innen zu, sie werden zu ihrem Material und ihrer Grundlage für die künstlerische Arbeit. Beobachtungen im öffentlichen Raum werfen dabei Fragen auf:
Was sind Plätze, an denen Veränderungen oder Reibungen spürbar oder auch sichtbar sind? Wie können Themen, die mit dem gewählten Ort zusammenhängen und diesen besonders prägen, mit künstlerischer Inszenierung oder auch Fiktionalisierung verdichtet werden?
Gememeinsam mit den Projektinteressierten und -teilnehmenden werden Überlegungen angestellt, wie die Räume filmisch dargestellt und inszeniert werden können.
TEILNAHME
Anmeldung mit Motivationsschreiben bis zum 05.06.2023 an summerschoolsekw@uni-marburg.de
Das Motivationsschreiben sollte auf max. 2 Seiten (ca. 5000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
- dein Interesse für die Teilnahme an der Summerschool begründen,
- eine kurze Skizze für ein Forschungsproblem als Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit multimodalen bzw. visuellen Methoden enthalten, einschließlich einer begründeten Auswahl von 2-5 Bildern
- falls vorhanden ein aktuelles oder geplantes Arbeitsprojekt aus dem eigenen Studienzusammenhang vorstellen, das im Zusammenhang mit dem Spannungsfeld Hitze-Kälte steht und ggf. mit nicht-textlichen Methoden bearbeitet werden kann
- eine Kurzbio mit Studienverlauf enthalten, aus der Interessen und relevante Vor-Erfahrungen sichtbar werden
In der digitalen Auftaktveranstaltung werden verschiedene Texte zur Verfügung gestellt, die zur Seminarwoche vorbereitet werden. Die Unterrichtssprache ist deutsch. Der Workshop mit Matilda Tristram erfolgt in englischer Sprache.
TERMINE
Anmeldung mit Motivationsschreiben | bis zum 05.06.2023 |
Digitale Auftaktveranstaltung | am 23.06.2023 |
Seminarwoche in Marburg | vom 28.08. bis zum 01.09.2023 |
Digitale Abschlussberatung |
KOSTEN
Die Teilnahme an der Summer School kann durch Erasmus+/Blended Intensive Programm (BIP) gefördert werden.
Für Studierende aus dem Ausland, die am BIP teilnehmen, kann die entsendende Universität die Reise- und Teilnahmekosten übernehmen. Bitte wende Dich an Dein International Office/Deine Erasmus-Koordination, um diese Förderung zu erhalten.
Für Studierende der Philipps-Universität Marburg und anderer deutscher Hochschulen fallen €50 Teilnahmegebühr an. Außerdem müssen Reise- und Aufenthaltskosten selbst getragen werden. Es stehen günstige Übernachtungsmöglichkeiten in Marburg zur Verfügung – bei Bedarf bitte frühzeitig anmelden!
KONTAKT
Ansprechpartnerin bei Fragen: Prof. Dr. Ina Dietzsch
c/o
Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft
Deutschhausstraße 3
35032 Marburg