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Geschichte des römisch-deutsche Reichs in der Frühen Neuzeit

Foto: Thorsten Richter

Das Heilige Römische Reich deutscher Nation in der Frühen Neuzeit wird nach langanhaltender Geringschätzung in der älteren Historiographie von der jüngeren Frühneuzeitforschung wieder als gelungenes politisches Ordnungsmodell gewürdigt, das nach innen landfriedenswahrend, nach außen hin prinzipiell defensiv ausgerichtet war. Das römisch-deutsche Reich gewinnt darüber hinaus an Interesse, weil es spannendes Anschauungsmaterial für die Chancen und Risiken politischer Integrationsprozesse bietet, die bis heute (etwa angesichts der Entwicklungen in der EU) nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Die Geschichte des römisch-deutschen Reichs ist einer der Schwerpunkte der Marburger Frühneuzeitforschung, wobei das besondere Interesse den beiden zentralen Reichsinstitutionen in der Zeit nach dem Westfälischen Frieden von 1648 gilt, die in der Forschung lange vernachlässigt wurden: dem habsburgischen Kaisertum und dem Immerwährenden Reichstag, auch in ihren europäischen Bezügen. Darüber hinaus beschäftigt sich die Frühneuzeitabteilung mit Fragen der religiösen und konfessionellen Entwicklung, des komplizierten, spannungsreichen Miteinanders verschiedener Religionen und Konfessionen und dessen Konsequenzen für Frieden und Sicherheit nach innen und außen.