Hauptinhalt

DFG-Projekt: Marburger Büchner Ausgabe digital

Das Projekt hat die digitale Erschließung der im Sommer 2013 vollständig im Druck erschienenen Marburger Büchner Ausgabe (MBA) zum Ziel (Georg Büchner: Sämtliche Werke und Schriften. Historisch-kritische Ausgabe mit Quellendokumentation und Kommentar. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, hrsg. von Burghard Dedner, mitbegründet von Thomas Michael Mayer. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2000–2013, 10 Bände in 18 Teilbänden). Die MBA hat international neue Maßstäbe in der editorischen Bearbeitung und Darstellung eines dichterischen Werkes gesetzt. Die Informationen, die die Ausgabe bietet, und die Forschungszusammenhänge, die sie erschließt, lassen sich indes im digitalen Medium wesentlich breiter und besser entfalten als im gedruckten. Zudem werden sie in dieser Form allgemein verfügbar und erweiterbar werden, was der Bedeutung und der stets sich erneuernden Aktualität eines Autors wie Georg Büchner eher gerecht wird als die medialen Beschränkungen der Buchausgabe.

Mit ihrer mehrfach gestuften Textpräsentation entspricht die MBA historisch-kritischen Ausgaben neueren Typs, deren Instrumentarium sie jedoch wesentlich verfeinert. Mit ihren umfangreichen Kommentar- und Dokumentationsteilen hat sie mehr als andere Ausgaben unsere Kenntnis des Dichters wesentlich vermehrt und ist ein Sammelbecken unseres Wissens über Büchner. Zusätzlich zu der inhaltlichen und formalen Ausstrahlungskraft des Werkes und seiner hochgradigen Intertextualität machen der Entwurfscharakter und die häufig korrupte Überlieferung Büchners Werk zu einem Paradebeispiel für fortgeschrittene Methoden textgenetischer Untersuchung und Techniken editorischer Darstellung.

Die digitale MBA wird angebunden an das gemeinsam von der Marburger Forschungsstelle und dem Trierer Kompetenzzentrum aufgebaute und mit Mitteln des hessischen Wissenschaftsministeriums finanzierte Georg Büchner-Portal, das Informationen zu Leben und Werk des Autors bereithält und im Juni 2014 offiziell freigeschaltet wurde (https://buechnerportal.de/). Durch die Einbindung der historisch-kritischen Ausgabe in ein Internet-Angebot von größerer Breitenwirkung und die Verknüpfung mit umfangreichen Quellen- und Bildmaterialien wird eine Barrierefreiheit und Niederschwelligkeit im Zugang zur editorischen und wissenschaftlichen Arbeit erzielt, die unser Projekt von vergleichbaren Digitalisierungsvorhaben unterscheidet. Das zusätzliche Angebot von vereinfachten Lesetexten, bebilderter Lebenschronik und anderen Materialien aus dem Umfeld Büchners soll neue Leser und Nutzer auch für die digitalisierte wissenschaftliche Büchner-Ausgabe gewinnen.