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Mögliche Berufsfelder für Absolventen

Sprache spielt eine wichtige Rolle in fast allen beruflichen Bereichen. Dementsprechend bringen Linguisten optimale Vorraussetzungen für viele Tätigkeiten in der Arbeitswelt mit. Gesucht werden von Arbeitgebern auch die so genannten „soft skills“, die Geisteswissenschaftler während ihres Studiums quasi nebenbei erwerben - etwa Analysefähigkeiten, Arbeits- und Präsentationstechniken, kommunikative und soziale Kompetenzen. Germanistische Linguisten sind daher flexibel einsetzbar. Umso wichtiger ist es, in eigener Initiative Schwerpunkte im Studium zu setzen und durch Praktika und passende Nebenjobs den Einstieg in die Berufswelt vorzubereiten.

Wie vielfältig die Einsatzbereiche für Linguisten sind, zeigt die folgende Auswahl möglicher Berufsfelder:

  • Unternehmenskommunikation

    Das Arbeitsfeld Unternehmenskommunikation ist aufgeteilt in interne (Coaching, Personalwesen, Betriebsklima) und externe Kommunikation (zwischen Verhandlungspartnern, PR, Werbung). Sprachwissenschaftler sind in beiden Kommunikationsbereichen einsetzbar und können dort ein breites Spektrum an Arbeit ausführen. In der Unternehmenskommunikation können die Arbeitnehmer entweder direkt von einem Unternehmen angestellt werden oder eine Beschäftigung bei einer Firma beginnen, die sich auf Unternehmenskommunikation spezialisiert hat und an die ein Unternehmen die entsprechenden Bereiche auslagert.

  • Bibliothek

    Bibliothekare sind dafür zuständig, Wissen in Buchform aus der Vergangenheit und der Gegenwart für die Zukunft zu bewahren und zugänglich zu machen. Die Arbeit in der Bibliothek bietet vielfältige Möglichkeiten: Sie ermöglicht es, im Team und mit den Nutzern der Bibliothek zu arbeiten, fordert ein spezifisches Fachwissen, um Nutzern weiterhelfen und Bibliotheksbestände beurteilen zu können. Die Liebe zu Büchern ist bei diesem Beruf unabdingbar.

  • Verlag

    Die Arbeit in einem Verlag reicht von Lektorat und Korrektorat über Vertrieb und Pressestellen bis zur Autorenbetreuung oder Fachleitung (z. B. Kinderbuch, Roman, Sachbuch). Die Beschäftigungsverhältnisse variieren, teilweise abhängig von der Verlagsgröße, zwischen freier Mitarbeit und Festanstellung. Wichtig sind Computer- und Fremdsprachenkenntnisse, letztere auch vor dem Hintergrund der Betreuung ausländischer Autoren. Der Berufseinstieg erfolgt meist nach mehreren Praktika und freier Mitarbeit über ein Volontariat in der Medienbranche .

  • Online-Redaktion

    Online-Redaktionen bilden das virtuelle Gegenstück zu Printmedien. So haben die meisten Zeitschriften parallel eine Online-Version, aber auch Fernsehsender und Nachrichtenagenturen sind im Internet präsent. Mittlerweise gibt es auch reine Online-Magazine. Der journalistische Inhalt wird "internetgerecht" präsentiert.
    Kennzeichnend für Online-Medien ist auch die ständige Aktualisierung von Informationen. Wichtig für den Online-Redakteur sind journalistische Fähigkeiten, Talent zum Recherchieren und Schreiben sowie Kenntnisse in Web-Technik und Präsentationskompetenzen.

  • Werbeagentur

    Die beiden Hauptarbeitsbereiche in einer Werbeagentur sind zum einen der Kundenkontakt und zum anderen Gestaltung und Text der Werbung. Je nach Größe der Agentur gibt es noch Abteilungen wie Marktforschung, Mediaabteilung, Art-Buying, FFF-Abteilung (Film, Funk und Fernsehen) und Produktion. Sprachwissenschaftler können vor allem als Texter in einer Werbeagentur arbeiten.

    Ein Werbetexter muss Produktinformationen zu verständlichen und zielgerichteten Botschaften für den potentiellen Kunden verarbeiten und in die jeweiligen Zielgruppen hineintragen. Einen genauen Ausbildungsweg gibt es dabei nicht.
    Mit einem Studienabschluss in Germanistik, Journalistik, Kommunikations- oder Sprachwissenschaft eröffnen sich gute Möglichkeiten für einen Einstieg als Trainee. Ein Quereinstieg in eine Werbeagentur ist auch möglich, da neben einem ausgeprägten Sprachgefühl außerdem Kreativität und Originalität gefordert sind.

  • Sprachdokumentation

    Sprachdokumentation beschäftigt sich in erster Linie mit Dokumentation und Deskription. Dokumentation bedeutet, dass der Fokus auf dem Sammeln, Transkribieren und Übersetzen primärer Daten (Observationen, Elizitationen, Transkriptionen, Übersetzungen) liegt.

    Bei der Deskription dagegen liegt der Fokus auf der Analyse linguistischer Phänomene. An vielen Universitäten und Instituten gibt es verschiedene Projekte zur Sprachdokumentation. An der Philipps-Universität Marburg läuft beispielsweise zurzeit das Projekt  „Regionalsprache.de“ (REDE).

  • Personalwesen

    Personalreferenten befassen sich mit Bedarfsermittlung, Beschaffung, Entwicklung, Einsatz und Abbau von Personal. Dazu gehören im Zusammenhang mit personalwirtschaftlichen Fragestellungen auch Verwaltungs-, Controlling- und Marketingaufgaben. Je kleiner das Unternehmen ist, desto umfassender ist in der Regel das Aufgabenfeld eines Personalchefs. In kleinen und mittelständischen Betrieben sind eher Generalisten gefragt, während in Konzernen Spezialisten ausschließlich für bestimmte Aufgabengebiete wie Weiterbildung, Ausbildungsbetreuung oder Führungskräfteentwicklung zuständig sind. Wichtige Schlüsselkompetenzen liegen in ausgeprägten Team-, Kontakt- und Kommunikationsfähigkeiten sowie im Umgang mit modernen Informationstechnologien.

  • Eventmanagement

    Event- oder Veranstaltungsmanager beschäftigen sich mit der Entwicklung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen wie beispielsweise Messen, Kongressen oder Sportereignissen. Eventmanagement stellt eine Form des Marketings dar, bei der es Unternehmen darum geht, auf Veranstaltungen unmittelbar Kontakt zur Zielgruppe aufzunehmen. Schlüsselvoraussetzungen sind Führungsqualitäten, berufswirtschaftliche Kenntnisse und Kreativität für die Planung und Durchführung.

  • Marktforschung

    Marktforscher führen Befragungen durch, um Informationen zu gewinnen, die Unternehmen bei der Steuerung ihrer Marketingaktivitäten helfen sollen.
    Im Anschluss werden die erhobenen Daten interpretiert, Prognosen und Empfehlungen abgegeben sowie Kunden beraten. Ausgeübt wird die Marktforschung entweder in speziellen Marktforschungsinstituten oder in den Marktforschungsabteilungen der Unternehmen.

    Wichtig sind in diesem Arbeitsfeld Gespür für Zwischenmenschliches, Neugier gepaart mit analytischem Denkvermögen, die Bereitschaft, zu später Stunde zu arbeiten, und sehr gute Sprachkenntnisse des Englischen als Arbeitssprache.

  • Journalismus

    Der Journalismus bietet im multimedialen Zeitalter eine Reihe unterschiedlicher Einsatzfelder. Dazu gehören Hörfunk, Fernsehen, Printmedien und Online-Redaktionen, die jeweils unterschiedliche Anforderungen stellen, aber auch zunehmend miteinander verknüpft sind (z. B. für kurze Filme zu Artikeln im Internet). Der Beruf des Journalisten erfordert daher einerseits Vielseitigkeit, andererseits auch vertieftes Wissen in speziellen Themenbereichen. Die Ausbildung ist in Deutschland nicht staatlich geregelt und erfolgt meist über ein Volontariat. Eigenes Engagement schon im Vorfeld ist hier sehr wichtig. Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen als freier oder festangestellter Mitarbeiter.

  • PR Agentur

    PR-Agenturen kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen, Organisationen, Ideen oder auch Einzelpersonen. Sie versuchen, gute, positive und fruchtbare Beziehungen zur Öffentlichkeit, den Kunden, Lieferanten, Aktionären, Arbeitnehmern, dem Staat und relevanten Anderen zu gestalten.
    Dafür stehen verschiedene Kommunikationsinstrumente zur Verfügung, etwa Pressearbeit, interne Kommunikation, Medienbeobachtung, Mediengestaltung, Sponsoring und Training.

  • Promotion

    Das Berufsfeld Wissenschaft steht begabten, leistungsbereiten und theoretisch interessierten Studierenden jederzeit offen. Hierzu ist eine Promotion Mindestvoraussetzung, auf die der M.A. Linguistik: Kognition und Kommunikation in idealer Weise vorbereitet: Zum Studium des M.A. Linguistik: Kognition und Kommunikation gehört neben einer ausgebauten Sachkompetenz in Bezug auf die Strukturen und die Verwendung der (deutschen) Sprache eine umfassende Methodenkompetenz. Der Abschluss des M.A. Linguistik: Kognition und Kommunikation schafft daher die Voraussetzungen, ein Promotionsstudium in der germanistischen Linguistik oder in verwandten Gebieten aufzunehmen. Im Rahmen der Fast-Track-Option bietet der M.A. Linguistik: Kognition und Kommunikation besonders leistungsbereiten Studierenden auch die Möglichkeit, direkt eine Promotion zu verfassen.