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  • Foto: Lutz Berger / HSB

Laienmusik-Verbände

Von Uwe Henkhaus

Das hessische Musikleben wird – ähnlich dem gesamtdeutschen – stark geprägt durch das in Vereinen organisierte Musizieren. Diese Vereine decken sämtliche Sparten der instrumentalen und vokalen Musik ab. Musikpolitisch sind viele der Vereine Verbänden unterschiedlichster Art angeschlossen, die als Multiplikatoren zwischen Basis, Land und Bund tätig sind.

Ein Verband unterstützt die Tätigkeit seiner Mitglieder auf individuelle Weise: Er erbringt Informationsdienstleistungen, übernimmt die Vertretung musikpolitischer Anliegen, verhandelt beispielsweise mit der GEMA über Sondertarife für Auffüh­rungsrechte, schließt Gruppenversicherungsverträge ab, zahlt Zuschüsse für Noten, Instrumente, Chor- und Orchesterleiter. Ein Fachverband motiviert Komponisten, neue Mu­sik für seine Sparte zu schaffen und informiert über die neuen Werke. Er initiiert und fördert nationale und internationale musikalische Begegnungen, hält Fachtagungen zu bestimmten musikalischen Themen ab, lädt zu Kongressen ein und unterstützt das Musizieren von Kindern und Jugendlichen durch Projekte und Fördermaßnahmen. 

Die Planung und Durchführung der drei großen Projekte der Landesmusikräte und des Deutschen Musikrates – Jugend Musiziert, Deutscher Chorwettbewerb und Deutscher Orchesterwettbewerb – wären ohne die Arbeit der Verbände nicht denkbar.

Für die Verbandsmitgliedschaft eines Vereins sprechen gute Gründe. Vereine sind unter immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen tätig. Zwischen ihnen bestehen kulturelle, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge. Aspekte der Verwaltung und Marktwirtschaft, der Ausbildung, Fortbildung, der Beschäftigung und Entlohnung, der Verlage und Urheber werden berührt. Da die Arbeit innerhalb der Vereine nahezu ausschließlich auf ehrenamtlicher Tätigkeit beruht, ist es kaum vorstellbar, dass sie erfolgreich ohne Anbindung und Orientierung an einen Verband mit Gleichgesinnten und Gleichorientierten geleistet werden kann.