18.02.2021 Marburger Informatiker löst bundesweiten Diskurs über Corona-Teststrategie aus

Der Informatiker Professor Alexander Markowetz veröffentlicht gemeinsam mit dem Medizininformatiker Professor Martin Hirsch einen in zahlreichen Medien diskutierten "Plan B"

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet unter dem Titel "Eine bestechende Alternative zum Lockdown" und im Deutschlandfunk wird gefragt, gibt es "Neue Perspektiven durch Corona-Selbsttests?" Am 17.02. kündigt der Bundesgesundheitsminster einen massiven Ausbau der Corona-Schnelltests an, die Hessenschau führt am Abend des gleichen Tages ein Interview mit Professor Markowetz [ab Minute 3:38 bis 8:05] über dessen Vorschlag eines Corona-"Freitestens" durch.

Diese breite mediale Diskussion der letzten Tage wurde durch die Idee angestoßen, dass im Falle einer massenhaften Verfügbarkeit von Antigen-Selbsttests eine Lockerung des Lockdowns unter bestimmten Bedingungen möglich erscheint: Ein negatives Testergebnis bedeutet, dass die Person nicht infiziert ist oder nur eine sehr geringe Virenlast aufweist. Selbsttests könnten eine zeitlich begrenzte Nichtansteckbarkeit mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit garantieren. Kann dieses Ergebnis eines solchen temporären Corona-"Freitestens" in eine Smartphone-App eingegeben werden, würde dies den Zugang zu Restaurants, Kinos, Theater, Boutiquen oder Frisiersalons ermöglichen, wenn alle anderen Gäste sowie das Personal ebenfalls freigestetet sind und dies über die App bescheinigt wird. Auch wenn Selbsttests weniger genau wie PCR-Tests sind und manchmal falsche Testergebnisse liefern, wird dies kaum zu einer steigenden Inzidenz führen, wenn die Infizierten zeitnah neue Selbsttests durchführen.

Voraussetzung ist somit die massenhafte Verfügbarkeit der Selbsttests, eine digitale Infrastruktur, die eine lediglich einmalige Nutzung eines Testkits garantiert sowie eine entsprechenden App. Wie die Autoren im Abstract ihres Papiers schreiben, zeigen sie mit ihren Vorschlag einen Weg auf, um "weitere wirtschaftliche Schäden sowie eine drohende gesellschaftliche Kernschmelze" zu verhindern.

Zum Papier "Digitale Infrastruktur zur Wiederbelebung von Wirtschaft,Kultur und öffentlichem Leben".