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ProfiWerk Biologie

Durch forschendes Lernen (z.T. bei botanischen Geländeerkundungen) wird anhand ausgewählter fachlicher und methodischer Leitideen ein exemplarisches Fachverständnis entwickelt. Dieses Fachverständnis wird fachdidaktisch analysiert und damit in die Perspektive des schulischen Vermittlungsprozesses überführt. Der Arbeitsprozess und dessen reflexive Analyse bauen auf den bereits erworbenen fachlichen und methodischen Kompetenzen der Studierenden auf und befördern einen individuellen Professionalisierungsprozess.

In diesem Modul haben Sie vier Veranstaltungsoptionen:

1. ProfiWerk Biologie - Lernort Bauernhof

Dieses Ausbildungsmodul ist als Blockveranstaltung konzipiert und bereitet angehende Biologielehrkräfte darauf vor, die Didaktik des außerschulischen Lernens, exemplarisch anhand der Kernidee Umweltbildung am außerschulischen Lernort Bauernhof, kennenzulernen und liefert somit die Grundlage für eine mögliche Verankerung und Etablierung im späteren Berufsalltag. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, Primärerfahrungen direkt auf landwirtschaftlichen Betrieben zu sammeln.

Die Vorbereitung findet zu Beginn der Woche, meist montags, an der Philipps Universität Marburg (UMR) statt. Anschließend starten von Dienstag bis Donnerstag die Exkursionen zu landwirtschaftlichen Projekten und Betrieben und deren vor- und nachgelagerten Bereichen. Dazu zählen Milchvieh- oder Mutterkuhbetriebe, Schweine- oder Putenmastanlagen, Beweidungs- und Naturschutzprojekte, Ferkelproduktionsbetriebe, Schlachthöfe, Wurstfabriken und/oder Biogasanlagen. Die Studierenden übernachten für zwei Nächte gemeinsam auf einem Bauernhof. Zusätzlich finden Expertenvorträge am Abend statt. Hierfür werden Experten der regionalen Veterinärämter, Naturschutz- oder Bauernverbände, sowie Landwirtinnen und Landwirte eingeladen, um die Aufgaben und aktuellen Erkenntnisse ihres Tätigkeitsbereiches vorzustellen und mit den Studierenden ins Gespräch zu kommen. Freitags findet die Nachbereitung an der UMR statt. Änderungen vorbehalten.

2. ProfiWerk Biologie: Mikrobiologie und Ökotoxikologie am Forschungszentrum in Neu-Ulrichstein (außerschulischer Lernort)

Der erste Teil der Übung findet im mikrobiologischen Praktikum des Fachbereichs Biologie statt. Man bringt eine eigene Wasserprobe mit und erlernt einfache Methoden zum Nachweis von E. coli und coliformen Bakterien. In diesem Zusammenhang beschäftigt man sich mit der Trinkwasserverordnung, um später eine Aussage zur Qualität der eigenen Wasserprobe treffen zu können. Die aus der Wasserprobe angereicherten Bakterien werden durch Wachstum auf unterschiedlichen Medien und einer Gram-Färbung weiter charakterisiert. Zudem werden verschiedene Aspekte der Gesundheitserziehung aufgegriffen. Beispielsweise wird anhand von bakteriellem Wachstum (Aufnahme von Wachstumskurven) die Wirkungsweise verschiedener Antibiotika und die Entstehung von Resistenzen diskutiert. Für den zweiten Übungsteil fährt man an das Forschungszentrum Neu-Ulrichstein (https://www.neu-ulrichstein.de/) , welches von den umliegenden Schulen gerne  als außerschulischer Lernort genutzt wird. Nach einem geführten Rundgang über das Forschungsgelände bekommt man eine Einführung in die Ökotoxikologie durch Prof. Ebke, dem wissenschaftlichen Leiter des FNU. An den Forschungsteichen werden mit Keschern Proben genommen und diese auf höhere Wasserorganismen untersucht. Zudem wird der Wasserfloh als Modellorganismus für den Unterricht in der Sekundarstufe I zusammen mit entsprechenden Experimenten vorgestellt. Als mögliches Unterrichtsthema für die gymnasiale Oberstufe lernt man die neuseeländische Zwergdeckelschnecke kennen. Änderungen vorbehalten.

3. ProfiWerk Biologie: "Botanik Mitteleuropas"

In dieser Moduloption besuchen Sie die beiden Übungen "Artenkenntnis Botanik" und "Geländeübungen zur Flora Mitteleuropas" (verpflichtende Kombination). Inhaltlich geht es hier um die Bestimmung von Pflanzen mit Hilfe von Bestimmungsschlüsseln, die Ansprache von Pflanzenarten im Gelände, das Erlernen von Feldmethoden der Pflanzenökologie und um Grundlagen des Monitorings von Pflanzenpopulationen. Änderungen vorbehalten.

Qualifikationsziele:
Kompetenz, unbekannte Pflanzen auf die Art zu bestimmen; Erkennen von Pflanzenarten; Fähigkeit pflanzenökologische Daten im Gelände zu erheben, auszuwerten und zu präsentieren.

4. ProfiWerk Biologie: "Sexualerziehung im Biologieunterricht"

Die Lehrveranstaltung dient der fundierten Einführung in die Lehre der Sexualerziehung. Das Seminar (4 SWS) beschäftigt sich mit der Historie der Sexualerziehung, den Lehrplänen in Hessen und alternativen didaktischen Möglichkeiten um Sexualerziehung lebensweltrelevant für Kinder und Jugendliche aufzubereiten. Neben einer grundlegenden Einführung in die psychosexuelle Entwicklung des Menschen von Geburt bis in das Jugendalter liegt der Fokus des Seminars auf der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit u.a. folgenden Themen: Pubertät, sexuelle & geschlechtliche Vielfalt, sexualisierte Gewalt und Übergriffe unter Jugendlichen, Generation Porno und das Internet als Aufklärungsinstanz, Selbstdarstellung in digitalen Medien, sexualpädagogisches Konzept und die Möglichkeit der ganzheitlichen Sexualerziehung an Schulen. Im Rahmen von Referatsgruppen erhalten die Studierenden die Möglichkeit sich mit einem Schwerpunktthema zu beschäftigen und dieses als Lehreinheit didaktisch aufzubereiten. Neben der reinen Präsenzlehre beschäftigt sich das Seminar gleichzeitig mit den Anforderungen und Möglichkeiten der digitalen Sexualerziehung. Wie wichtig diese Dimension der Lehre ist, hat die Pandemiesituation verdeutlicht. Das Seminar besteht aus einer ausgewogenen Mischung zwischen Theorie und Praxis, beinhaltet Selbstreflexionsanteile und gibt viele methodische Impulse sowie Materialempfehlungen für die Sexualerziehung im Schulunterricht. Änderungen vorbehalten.

Hier finden Sie die aktuelle Modulbeschreibung als download (pdf).

5. ProfiWerk Biologie: "Ornithologie im Biologieunterricht"

Die Veranstaltung ist vorrangig als Blockveranstaltung konzipiert, das neben einer Vorbesprechung ggf. durch einzelne Vor- bzw. Nachbereitungstermine ergänzt wird. Zentrale Ziele sind, angehenden Biologielehrkräften die Möglichkeit zu bieten, Primärerfahrungen in der Ornithologie bzw. Vogelkunde zu sammeln, diese fachdidaktisch zu reflektieren und zu analysieren, um die so erworbenen Kompetenzen in die Schulpraxis zu überführen.

Inhaltliche Schwerpunkte sollen dabei u. a. gelegt werden auf:

  • Anpassungen der Vögel
  • Optisches und akustisches Kennenlernen häufiger Vogelarten zur Brut- und Zugzeit
  • Vogelzug und Orientierung
  • Förderung der Arten- und Formenkenntnis (Biodiversitätsbildung)
  • Einführung in die Vogelbeobachtung, Kennenlernen freilandökologischer Erfassungsmethoden und deren Übertragbarkeit auf den Biologieunterricht
  • Exkursionen und außerschulische Lernorte (z.B. Natur- und Vogelschutzgebiete, Naturkundemuseen)

Änderungen vorbehalten.