01.07.2021 Im Herrenhäuser Forum Mensch-Natur-Technik Medizin-(für)-Männer?

Podiumsgespräch im Deutschlandfunk zum Thema "Gender in Medicine"

In einem Podiumsgespräch, organisiert von der Volkswagenstiftung und Deutschlandfunk Kultur, moderiert von Birgit Kolkmann (Deutschlandfunk Kultur), diskutierten die Experten, Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner (Dekanin Fachbereich Medizin, Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. med. Dr. h.c. Vera Regitz-Zagrosek (Institut Gender in Medicine, Charité Berlin), Priv.-Doz. Dr. med. Frank Christoph (Klinik für Urologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie Facharzt für Urologie) und Dr. Andreas Franken (Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH)) warum die Medizin so wenig geschlechtersensibel ist. Klinische Studien werden sehr viel häufiger an Männern als an Frauen durchgeführt und Medikamente werden in Dosierung entsprechend eher dem männlichen Organismus angepasst und dies zum Teil mit fatalen Folgen für Patientinnen mit biologisch weiblichen Geschlecht. Auch Krankheitsprädispositionen und Inzidenzen unterscheiden sich in Bezug auf das biologische Geschlecht. Männer haben ein schwächeres Immunsystem als Frauen und sterben zum Beispiel häufiger an Lungenentzündung während Frauen häufiger an Autoimmunkrankheiten leiden. Die Symptome des Herzinfarkts unterscheiden sich in Männern und Frauen mit der Folge, dass Frauen häufiger später diagnostiziert und behandelt werden. Ebenso wird diskutiert, aus welchen Gründen in Forschung und Lehre kaum alters- und geschlechterspezifische sowie soziokulturelle Unterschiede gemacht werden und wie gefährlich diese einseitige Orientierung ist und welche Alternativen gefunden werden können.

  

Deutschlandfunk Kultur zeichnete die Veranstaltung auf und strahlt sie in der Sendung „Wortwechsel“ am 2. Juli 2021 um 18.05 Uhr aus. Das Podiumsgespräch kann auch in der Mediathek der Volkswagenstiftung abgerufen werden:

https://www.volkswagenstiftung.de/aktuelles-presse/mediathek

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