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Kompetenzgewinn der Teilnehmer des Seminars Differenzialdiagnose in der Primärversorgung

Die Allgemeinmedizin ist als Fach der Primärversorgung ohne Methoden- oder Organspezifität in einer guten Position, einen Überblick über das komplette differentialdiagnostische Spektrum verschiedener Krankheitsbilder zu geben. In vorliegendem Pilotprojekt evaluierten wir die Teilnehmerzufriedenheit und den Kompetenzzuwachs in dem Wahlpflichtfach ‚Differenzialdiagnose in der Primärversorgung‘. Die Evaluation erfolgte mit quantitativen und qualitativen Methoden. Die Teilnehmer absolvierten einen Prä- und Posttest, einen Evaluationsfragebogen und eine Fokusgruppendiskussion. Die Kursteilnehmer (n=17) evaluierten das Seminar überwiegend sehr positiv. Vor allem der ‚inverted classroom‘-Ansatz wurde als sehr hilfreich angesehen, da durch die Auslagerung traditioneller frontaler Lernhinhalte auf eine Online-Lernplattform der Präsensunterricht ausschließlich für interaktives praxisbezogenes Lernen genutzt werden konnte. Im Posttest zeigte sich ein mittlerer Kompetenzgewinn von 33% (n=16, p <0.01).

Zusammenfassend zeigte sich ein positiver Effekt unseres ‚blended learning‘-Angebots auf die Teilnehmerzufriedenheit und auf den Gewinn klinischer Fertigkeiten. Weitere Studien sind nötig, in denen ein direkter Vergleich mit traditionellem Frontalunterricht einen möglichen additiven Effekt unseres Ansatzes auf die Ausbildung klinischer Fertigkeiten nachweist.

Publikationen

Bösner S, Pickert J, Stibane T. Teaching differential diagnosis in primary care using an inverted classroom approach: student satisfaction and gain in skills and knowledge. BMC Med Educ 2015; 15:63.