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Informationen zum Hochsicherheitslabor (BSL4 Labor)

Das epidemische Auftreten hochpathogener Viren ist von großer gesundheitspolitischer Bedeutung. Die Gefahren, die von solchen Epidemien für das Gesundheitssystem ausgehen, müssen durch Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes eingedämmt werden. Von größter Bedeutung ist aber, die auslösenden Viren schnell zu diagnostizieren um damit eine Grundlage für mögliche Quarantänemaßnahmen und eventuelle Therapien zu erhalten. Gleichzeitig ist die Erforschung von hochpathogenen Viren essentiell, um mögliche Ziele für antivirale Therapien und Impfstoffe zu identifizieren.

Mit der Errichtung des neuen Hochsicherheitslabors an der Philipps-Universität Marburg (BSL-4-Labor) setzt sich eine Tradition der Untersuchung und Erforschung von hochpathogenen Viren des Menschen fort, die mit dem Ausbruch des Marburg-Virus 1967 ihren Anfang nahm. Dank der Initiative des Landes Hessen sowie der Unterstützung vieler inner- und außeruniversitärer Kräfte wurde die Errichtung des BSL-4 Labors in Marburg möglich. Die Philipps-Universität stellt sich mit der Übernahme der Betreiberverantwortung einer großen Aufgabe, die der Gesundheit der Bevölkerung dienen soll.

Die Untersuchungen in dem BSL-4-Labor umfassen auf der einen Seite die Diagnostik von importierten Infektionen (Lassa-, Marburg- und Ebolavirus), von neu auftretenden hochpathogenen Viren (wie im Jahre 2003 das SARS-CoV) und von Viren die für bioterroristische Zwecke eingesetzt werden könnten. Auf der anderen Seite werden hochpathogene Viren hinsichtlich ihrer Vermehrungsmechanismen erforscht, um Strategien zur Prävention und Therapie, der durch diese Viren hervorgerufenen Erkrankungen zu entwickeln.

Hinsichtlich der Diagnostik hochpathogener Viruserkrankungen arbeitet das Marburger BSL-4-Labor eng mit dem Kompetenzzentrum für importierte hochpathogene lebensbedrochliche Krankheiten in Frankfurt zusammen und ist so mit der Isolierstation am Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe Universität verbunden, die hessenweit Patienten mit hochkontagiösen lebensbedrohlichen Erkrankungen betreut.

Ziel der Arbeiten in dem BSL-4 Labor ist somit die Erforschung hochpathogener Viren zu diagnostischen, therapeutischen und präventiven Zwecken.