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Testverfahren

ILK
Inventar zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen

von F. Mattejat, H. Remschmidt

Einsatzbereich:

Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren. Psychotherapie und Schulpsychologie.

Das Verfahren:

Das ILK ist ein ökonomisch einsetzbares Screening-Instrument zur Erfassung der Lebensqualität bei gesunden sowie Kindern und Jugendlichen mit einer psychischen Störung oder körperlichen Erkrankung und kann in einer Therapie hinsichtlich Indikationsstellung, Planung und Zielbestimmung sowie zur Therapie-Evaluation und Qualitätssicherung eingesetzt werden. Es erfasst Informationen vom Patienten selbst, dessen Eltern und seinen Ärzten oder Therapeuten. Die Lebensqualität wird in verschiedene Bereiche gegliedert, die im ILK getrennt erfasst werden: (1) Schule, (2) Familie, (3) soziale Kontakte zu Gleichaltrigen, (4) Interessen und Freizeitgestaltung. Hinzu kommen die beiden gesundheitsbezogenen Bereiche: (5) körperliche Gesundheit und (6) psychische Gesundheit. Neben den Einzelbereichen wird auch eine (7) Gesamtbeurteilung der Lebensqualität erhoben. Als zusätzliche Bereiche, die nur für erkrankte Personen relevant sind, werden Maße für die (8) Belastung durch die aktuelle Erkrankung und für die (9) Belastung durch die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen erhoben.

MSR
Marburger Symptom Rating
Standardisiertes Elterninterview zur Erfassung psychopathologischer Auffällgikeiten von Kindern und Jugendlichen

von F. Mattejat, H. Remschmidt

Einsatzbereich:

Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 18 Jahren; Kinder- und Jugendpsychotherapeuten und -psychiater.

Das Verfahren:

Das MSR ist ein auf empirischer Basis entwickeltes, reliables und valides Verfahren zur zeitökonomischen und breiten Erfassung der psychopathologischen Symptomatik bei Kindern und Jugendlichen. Das Verfahren erhebt den Anspruch, alle wichtigen Symptome zu erfassen, die für die diagnostische Beurteilung der Psychopathologie von Kindern und Jugendlichen von Bedeutung sind (alle Diagnosen nach MAS-Achse I). Das MSR besteht aus einem standardisierten Interview, das mit der Hauptbezugsperson (in der Regel einem Elternteil) des Kindes bzw. Jugendlichen geführt wird. Die Antworten der Bezugsperson werden während des Interviews auf 22 Ratingskalen erfasst. Die psychopathologische Symptomatik eines Kindes oder Jugendlichen kann dadurch systematisch dargestellt werden. Die 22 Ratingskalen des MSR wurden faktoranalytisch gewonnen und sind rein deskriptiv orientiert.

FIT
Familien-Identifikations-Test

von H. Remschmidt, F. Mattejat

Einsatzbereich:

Kinder ab 7 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Familientherapie, familienbezogene Begutachtungsfragen (z.B. Sorge- und Umgangsrecht), allgemeine Klinische Diagnostik und Forschung.

Das Verfahren:

Der FIT dient der Erfassung der familiären Identifikationsmuster von Kindern und Erwachsenen. Die Familienmitglieder werden getrennt voneinander aufgefordert, zunächst sich selbst und dann die anderen Mitglieder der Familie über 12 vorgegebene Adjektive zu beschreiben. Die Einschätzungen erfolgen über eine fünfstufige Antwortskala. Die Selbstbeschreibungen werden in die Beschreibung des Real-Ichs (wie ich bin) und des Ideal-Ichs (wie ich sein möchte) differenziert. Mithilfe des mitgelieferten PC-Auswerteprogramms werden die Ähnlichkeiten der Beschreibungen ausgewertet. Als Ähnlichkeitsmaße werden Korrelationskoeffizienten verwendet, die im Ergebnisausdruck als Profil grafisch dargestellt werden. Die Höhe der Korrelation stellt einen Indikator für das Ausmaß der Selbstkongruenz bzw. der Identifikation dar.

FBB
Fragebogen zur Beurteilung der Behandlun

von F. Mattejat, H. Remschmidt

Einsatzbereich:

Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene. Evaluation von psychiatrischen und psychotherapeutischen Interventionen in Forschung und Praxis.

Das Verfahren:

Die Fragebögen zur Beurteilung der Behandlung (FBB) sind ein Instrument zur Therapieevaluation und zur Qualitätssicherung bei Behandlungen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Die FBB bieten in diesem Bereich die Möglichkeit, unabhängig von der Therapieform, die subjektive Versorgungsqualität zu erfassen: Wie positiv bzw. negativ wird der Behandlungsverlauf und -erfolg von verschiedenen Beurteilern eingeschätzt, und wie zufrieden sind verschiedene Beurteiler mit der Behandlung? Die Fragebögen können relativ schnell und ökonomisch durchgeführt und ausgewertet werden. Für die 3 verschiedenen Beurteilergruppen (Therapeuten, Eltern und Patienten) wurden jeweils unterschiedliche Fragebogenversionen konstruiert, die jedoch die gleichen Hauptaspekte identifizieren, nämlich die Ergebnisqualität (Behandlungserfolg) und die Prozessqualität (Behandlungsverlauf).

Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters nach ICD-10 der WHO
Mit einem synoptischen Vergleich von ICD-10 und DSM-IV

Hrsg. von H. Remschmidt, M.H. Schmidt, F. Poustka

Das Verfahren:

Die 6. Auflage des Multiaxialen Klassifikationsschemas für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters basiert auf der ICD-10. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie erweiterte diese Grundlage auf empirischer Basis zu einem sechsachsigen System: Die erste Achse umfasst das klinisch-psychiatrische Syndrom, die zweite bezieht sich auf die umschriebenen Entwicklungsrückstände, die dritte auf das Intelligenzniveau, die vierte auf die körperliche Symptomatik, die fünfte auf abnorme assoziierte psychosoziale Umstände und die sechste Achse auf das Niveau der sozialen Anpassung. In dieses mehrdimensionale Bild werden die klinisch-psychiatrischen Syndrome unter Bezug auf die diagnostischen Kriterien
eingezeichnet, und es wird nun auch das vollständige Glossar der abnormen assoziierten psychosozialen Umstände, ebenfalls ergänzt durch eine präzise Kurzfassung, wiedergegeben. So steht dank des weltweiten Zusammenwirkens kinder- und jugendpsychiatrischer Institutionen in diesem Fach ein vollständiges, mehrdimensionales Abbild der Störungen zur Verfügung.