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Forschungen zu Rassismus im schulischen und außerschulischen Kontext

Vorfälle mit einem rassistischen Hintergrund werden immer häufiger Anlass für Beratungsanfragen.
Rassismus untergräbt die Grundrechte von hier lebenden Menschen strukturell und systematisch in allen Lebensbereichen, wie Bildung, (Kita, Schule), Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt, und Verwaltung. Die Grundlagenforschung zu diesen Realitäten ist vor dem Hintergrund der oftmals als "Normalität " gehandelten Verfahrensweisen zentral. Auch die dokumentierten Beratungsfälle innerhalb des Beratungsnetzwerks zeigen seit 2020, dass steigende Meldungen von Rassismuserfahrungen. Dabei spielen Vorkommnisse in der Schule und Kindergarten eine zunehmende Rolle.
Mit Blick auf die Anbindung des Forschungsbereichs im Demokratiezentrum Hessen an den FB Erziehungswissenschaften konzentrieren sich Forschungsvorhaben zum Thema Rassismus auf den schulischen und außerschulischen Kontext (auch in einer intersektionalen Perspektive) und knüpfen auch hier an Vorarbeiten des Demokratiezentrums an, z.B. zum Umgang mit Rechtsextremismus und Rassismus im Schulalltag, zur Frage von haltungsbezogenen Grundlagen zum Umgang mit Diskriminierung und Rassismus in der Schule. Weiterhin sind grundlagen- und anwendungsbezogene Studien in den noch wenig erforschten Bereich „Wirkung von Rassismus auf Psyche und Gesundheit“ geplant. Die Forschungsvorhaben sollen als Pilot- und Kooperationsstudien mit anderen Forschungsinstituten, Initiativen und Netzwerken umgesetzt werden. Insbesondere Forschungslücken bezüglich des Erlebens aus der Betroffenenperspektive sollen identifiziert werden.

Rassismus ist zwar auch ein Ideologieelement von Rechtsextremismus. Der Forschungsbereich versteht das Phänomen Rassismus jedoch als eigenständiges strukturelles Ausgrenzungs- und Gewaltverhältnis in allen Lebensbereichen u.a. ausgehend von Institutionen. Die Studien sollen erste grundlegende Einblicke in die Wirkung von Rassismus als Gewalterfahrung für Multiplikatoren und die pädagogische Praxis geben und u.a. einen Beitrag für eine Qualitätsverbesserung hin zu rassismussensibleren Beratungspraxen und -monitorings leisten.