05.06.2025 ICWC Monatskolloquium: "Harry Potter und die Gesetze der Macht"

Foto: Rolf K. Wegst

Zum Monatskolloquium des ICWC am 11. Juni 2025 um 16 Uhr c.t. laden wir Sie herzlich zu einem Vortrag von Dr. Jannina Schäffer (FernUniversität in Hagen) ein. Referieren wird sie zum Thema:

"Harry Potter und die Gesetze der Macht":

Plakat: ICWC

Die vorliegende Promotionsschrift untersucht erstmals die Bezüge zwischen dem deutschen Recht und dem Rechtssystem in den Harry-Potter-Büchern. Sie gehört damit zu der aus dem anglo-amerikanischen Rechtsraum stammenden Querschnittsdisziplin „Law and Literature“. Literarische Werke erschaffen oftmals nicht nur neue fiktive Rechtssysteme, sondern setzen sich häufig auch kritisch mit gesellschaftlichen Problemen auseinander – beides geschieht auf ganz besondere Art und Weise in der Buchreihe von J.K. Rowling.

Rowling selbst schafft es wie kaum eine andere Person, eine Welt zu erdenken, die über ein vollständiges politisches System verfügt und nach ihren ganz eigenen Regeln funktioniert. An der Spitze dieser magischen Welt steht das Zaubereiministerium, eine kafkaeske Behörde mit einem aufgeblasenen Bürokratieapparat, die für viel Unrecht verantwortlich ist. Es gelten eigene Gesetze – wie beispielsweise das „Zaubereiverbot Minderjähriger“ oder das „Internationale Geheimhaltungsabkommen“, aber auch Gesetze, die Minderheiten wie bspw. Kobolde gezielt diskriminieren. Als Gericht fungiert ein mit Laien besetztes Gremium, der Zaubergamot.

Es stellt sich also die Frage: Was sind das für Gesetze, an die sich alle Hexen und Zauberer halten müssen? Welche Besonderheiten gibt es insbesondere im magischen Strafrecht im Vergleich zu unserer Rechtsordnung? Jannina Schäffer begibt sich auf eine fantastische Spurensuche und stellt erstmals das Rechtssystem der Harry-Potter-Welt umfassend dar. Im Rahmen einer rechtsvergleichenden Analyse stellt sie das deutsche Recht dem Recht der Zauberer gegenüber. Dabei bezieht sie auch das historische NS-(Un-)Recht von 1933 bis 1945 in ihre Betrachtung mit ein, denn Parallelen zwischen der Machtergreifung Adolf Hitlers und dem Aufstieg Lord Voldemorts sind in der Literaturwissenschaft allgemein anerkannt. Ein Schwerpunkt des Werks liegt auf dem materiellen und prozessualen Strafrecht sowie der Untersuchung, inwiefern das historische und fiktive (Un-)Recht beiden Diktatoren zur Macht verhalf.

 Alle Interessierten sind wie immer herzlich willkommen!

Wann?  Mittwoch, 11. Juni 2025 um 16:00 Uhr c.t.
Wo?       010 (SEM 00/0100) (Pilgrimstein 12, Seminargebäude (B | 07)) 

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