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Erinnerungskulturen und Konfliktallianzen im Kampf gegen Megaprojekte am Beispiel der Río Yaqui Pueblos in Sonora, Mexiko

Begriffe wie kollektives Gedächtnis und Erinnerungskultur sind inzwischen Teil des allgemeinen Wortschatzes, ausgehend vom sogenannten memory boom ab 1980 und den Debatten um die Erinnerung deutscher bzw. europäischer Geschichte des 20. Jahrhunderts. Mein Beitrag basiert auf den daraus resultierenden theoretischen Konzepten, widmet sich jedoch einem nicht-europäischen Fall. Analysiert wird die argumentative Rolle, die kollektive Erinnerung an Krieg, Vertreibung und Genozid im späten 19. Jahrhundert für die Río Yaqui Pueblos, eine indigene Gesellschaft des Nordwesten Mexikos, in heutigen Konflikten um Wasser-, Energie- und Landrechte spielt. Die jahrelangen Verteilungskämpfe haben zudem Konfliktallianzen zwischen Indigenen und nicht-Indigenen hervorgebracht, deren Rhetoriken die grundlegende Frage nach der Form einer genuin indigenen Erinnerungskultur anders akzentuiert.

Referierende: Dr. Antje Gunsenheimer, Abteilung für Altamerikanistik, Universität Bonn

Wann: 23. Juni 2020, 18:15 Uhr

Wo: im online Konferenzraum unter folgendem Link

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Kontakt: Michaela Meurer M.A.
Mail: michaela.meurer@uni-marburg.de