Hauptinhalt

Passt der Studiengang Lehramt Politik und Wirtschaft wirklich zu mir und meinen Erwartungen?

Was Sie für ein Lehramtsstudium im Fach Politik und Wirtschaft mitbringen sollten

  • Interessieren Sie sich leidenschaftlich für gesellschaftliche und politische Zusammenhänge und Entwicklungen?
  • Verfügen Sie über einen kritischen Geist, der es liebt, Dinge zu analysieren und zu hinterfragen?
  • Lesen, schreiben und diskutieren Sie gerne? Interessieren Sie sich dafür, politische Zusammenhänge anderen Menschen verständlich vermitteln zu können?

Wenn Sie sich in diesen Fragen positiv wiederfinden, wird der Studiengang Politik und Wirtschaft am Marburger Institut für Politikwissenschaft für Sie die richtige Studienwahl sein.

Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick darüber verschaffen, welche Eigenschaften und Kompetenzen Sie idealerweise mitbringen sollten, um das Studium mit Freude und Erfolg abzuschließen, aber auch welche Herausforderungen Ihnen dabei möglicherweise begegnen werden.

  • Welche Eigenschaften und Komeptenzen sollte ich mitbringen?

    Freude am Lesen, Schreiben, Präsentieren und Diskutieren

    Mit diesen vier Stichworten sind die Hauptaufgaben, die Ihnen im Studium des Fachs Politik und Wirtschaft begegnen werden, bereits umschrieben. Grundlegende Voraussetzung ist die Freude am Lesen fachwissenschaftlicher Literatur. Lesen bedeutet dabei immer aktives, analysierendes Lesen und nicht die bloße Rezeption oder Kenntnisnahme eines Textes. Selbstständiges Lesen schließt auch die Bereitschaft zur eigenständigen Recherche ein, zu der Sie schrittweise angeleitet werden. Texte sind im Studium immer nur Werkzeuge, um die eigenständige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen zu führen. Eine solche eigenständige Auseinandersetzung präsentieren und diskutieren Sie beispielsweise in Seminarzusammenhängen oder Sie dokumentieren diese in schriftlichen Seminararbeiten. Idealerweise schrecken Sie nicht davor zurück, eigene Texte zu schreiben, scheuen sich nicht davor, diese auch vor einer Gruppe vorzutragen und betrachten die Diskussion Ihrer Erkenntnisse mit anderen als bereichernde Erfahrung. Die Didaktik des Studiengangs orientiert sich am Prinzip des dialogischen und problemorientierten Lehrens und Lernens, und hierzu bringen Sie ideale Voraussetzungen mit, wenn Sie kommunikationsfreudig sind.

    Selbstorganisation und Eigeninitiative

    Die inhaltliche Lust am politikwissenschaftlichen Entdecken und Erkunden kann sich im Studium sehr viel freier entfalten, als es an der Schule in einschlägigen Fächern möglich war. Diese Freiheit beginnt mit der Planung des individuellen Studienverlaufs und z.B. der Integration eines Auslandsstudiums, erstreckt sich über die selbstständige Erstellung von Stundenplänen, der Entscheidung für Studienschwerpunkte und Seminar- sowie Arbeitsthemen bis zur selbstständigen Anmeldung zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Die freiere Selbstentfaltung geht mithin auch mit einer höheren Eigenverantwortung einher, und diese erfordert Selbstorganisation und Eigeninitiative. Dabei geht es nicht nur um die Planung, Organisation und Durchführung Ihres Studiums, sondern auch um die flankierende eigenverantwortliche Organisation Ihres Alltags.

    Eigenverantwortliches Handeln stellt sich in der Regel vor allem dann ein, wenn die Motivation etwas zu tun hoch ist. Für ein erfolgreiches Studium ist es daher von Vorteil über eine hohe Selbstmotivation zu verfügen, das heißt ein wirkliches Interesse am Studium der Politikwissenschaft mitzubringen.

    Freude an der adressatengerechten Vermittlung politikwissenschaftlicher Inhalte

    Das Studium des Lehramtsfachs Politik und Wirtschaft unterscheidet sich von dem des Bachelor Politikwissenschaft vornehmlich dadurch, dass es auf pädagogische Tätigkeiten ausgerichtet ist. Es umfasst einen fachdidaktischen Anteil, der 30 % des Teilstudiengangs ausmacht. Im Bereich der Fachdidaktik lernen Sie begleitend zum fachwissenschaftlichen Studium bereits ab dem zweiten Studienjahr

    - wissenschaftliche und praktische Probleme der politischen Bildung kennen,
    - setzen sich mit Methoden der Vermittlung politikwissenschaftlicher Inhalte auseinander und
    - üben sich in Unterrichtsplanung und -gestaltung,

    zunächst im Rahmen von Seminaren an der Universität, später auch in schulischen Bildungseinrichtungen. Das Lehramtsfach Politik und Wirtschaft ist deshalb für Sie nur dann geeignet, wenn Sie neben politikwissenschaftlichem Fachinteresse auch eine hohe Motivation zur didaktischen Vermittlung haben. Dieses Interesse muss nicht auf den Lernort Schule begrenzt sein, sondern kann sich ebenso auf Bereiche außerschulischer Bildung beziehen.

  • Passen meine Interessen zum Studiengang Lehramt Politik und Wirtschaft?

    Interesse an gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen und Entwicklungen

    Eine erste wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches und nachhaltiges Studium des Lehramtsfaches Politik und Wirtschaft ist ein vitales Interesse an gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen, deren historischer Entwicklung und aktueller gesellschaftlicher Debatte. Individuelle Zugänge sind dabei erfahrungsgemäß recht unterschiedlich und können beispielsweise 

    - politisch-philosophische Grundlegungen,
    - das politische und gesellschaftliche Tagesgeschehen

    oder spezielle Problematiken wie Bezüge

    - zur Wirtschaft,
    - zu nationalen oder internationalen Konflikten, oder
    - zu Fragen der Geschlechterverhältnisse

    beinhalten.

    Kritischer Geist mit Interesse am Hinterfragen und Analysieren

    Eine weitere Eigenschaft, die Sie mitbringen sollten, ist ein kritischer Geist, der politische Fakten, Zusammenhänge und Entwicklungen gerne hinterfragt und der offen für Neues und Unerwartetes ist. Wenn Sie sich des Öfteren schon gefragt haben, warum die Gesellschaft so funktioniert wie sie funktioniert, wieso bestimmte politische und gesellschaftliche Entwicklungen und Abläufe so ablaufen wie sie ablaufen und Sie gesellschaftliche Sachverhalte, die als gegeben erscheinen, gerne kritisch hinterfragen, dann liegen Sie mit einem politikwissenschaftlichen Studiengang möglicherweise richtig. Denn das Ziel dieses Studienganges besteht weniger darin, Faktenwissen anzuhäufen, obwohl es so ganz ohne dieses nicht geht, als vielmehr darin, die Fähigkeit zur wissenschaftlichen Analyse von Politik zu erwerben.

  • Welche Herausforderungen erwarten mich?

    Herausforderungen, Stolpersteine und Überraschungen

    Einige Herausforderungen haben Sie nun bereits kennengelernt und Sie fragen sich vielleicht, welche Vorkenntnisse und Kompetenzen muss ich denn mitbringen? Abgesehen von den formalen Zulassungsbedingungen und dem Interesse am Fach geht es nur noch um begünstigende Faktoren für ein erfülltes Studium und einen erfolgreichen Studienabschluss. So sind einschlägige Schulfächer wie Politik und Wirtschaft, Philosophie oder Geschichte zweifelsfrei vorteilhaft, aber nicht notwendig. Wissen lässt sich sehr viel leichter und schneller aneignen als allgemeine Kompetenzen wie schnell und effizient lesen und verstehen können, Texte analysieren und verfassen können, oder Referate vorbereiten und gewandt halten zu können. Gute Englischkenntnisse sind von großem Vorteil, da von Beginn des Studiums an Texte auch in englischer Sprache zu lesen und zu bearbeiten sind. Die Kenntnis von zwei Fremdsprachen gehört sogar zu den häufig übersehenen, formalen Voraussetzungen des Studiums. Schulische Leistungskurse in Deutsch oder Fremdsprachen trainieren in der Regel diese Kompetenzen, sind mithin für das Studium hilfreich.

    Auseinandersetzungen mit theoretischen Texten

    Dies gilt insbesondere, insofern das Fach eine ebenso theorie- wie empirieorientierte Wissenschaft ist. Sie müssen sich im Studium immer auch in starkem Maße mit theoretischen Texten auseinandersetzen und diese im Kontext gesellschaftlicher Wirklichkeiten verarbeiten. Die Auseinandersetzung etwa mit tagespolitischem Geschehen bleibt ohne diese Komponente banal. Wenn Sie sich nur für die Aneignung tagespolitischer Themen und den Austausch darüber interessieren, ist das Fach nicht geeignet für Sie.

    Offenheit für Neues

    In der Studieneingangsphase stehen Sie vor der Herausforderung, sich breitgefächert in unterschiedliche Gebiete des Faches einarbeiten zu müssen. Das erfordert nicht nur viel Offenheit für Neues, sondern hier wie im weiteren Studienverlauf engagiertes Studieren. Die Vorstellung, es handele sich um ein Fach, „in dem ich nicht viel arbeiten muss, das ich also irgendwie nebenbei absolviere“, unterliegt einem fatalen Irrglauben.

    Konfrontation mit Fächern, die scheinbar auf den ersten Blick nichts mit Politik zu tun haben

    Sie werden in Ihrem Studium möglicherweise auch mit Fächern konfrontiert, von denen Sie nie zuvor gedacht hätten, dass sie etwas mit Politik zu tun haben, z.B. im Bereich Politik und Geschlechterverhältnis, das zum Pflichtangebot des Studiengangs zählt. Andererseits werden Sie vielleicht genuin volks- oder betriebswirtschaftliche Fächer vermissen, dafür aber das Fach Politische Ökonomie intensiv kennen lernen. Das Studienfach Politik und Wirtschaft wird in Marburg ausschließlich vom Institut für Politikwissenschaft bereitgestellt. Als Tipp: Wenn Sie sich vorab ausführlicher über die Studieninhalte informieren, vermeiden Sie Überraschungen.

    Der Studienbeginn kann für Studienanfänger eine große Herausforderung darstellen

    Prinzipiell sind Sie ab Studienbeginn für alles was Sie tun (oder auch nicht tun) selbst verantwortlich. Um Ihnen zu helfen, sich zurechtzufinden, bieten wir Ihnen insbesondere zu Beginn Ihres Studiums über Orientierungs- und Einführungsveranstaltungen erste Hilfe an, später dann über die Sprechstunden der Studienfachberatung und der Lehrenden. Die Orientierungs- und Beratungsangebote sind vorhanden, Sie müssen diese allerdings eigenständig wahrnehmen.

    Auch vor der Bewerbung und dem Beginn des Studiums haben Sie viele Möglichkeiten, sich genauer über das Fach zu informieren: Hier geht’s zum Self-Assessment (wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht).

Entdecken