Hauptinhalt

Arbeitsgebiete

  • Politische Kultur und Kommunikation im frühneuzeitlichen Europa
  • Haus, Haushalt und Familie im Europa der Frühen Neuzeit
  • Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit
  • Nord-, Nordwest- und Mitteleuropa in der Frühen Neuzeit
  • Kulturkontakte und Transferprozesse
  • Historische Friedensforschung

Forschungsprojekte

Forschungsnetzwerk »Geschlecht • Macht • Staat: Medialisierungen, normative Rahmungen und soziale Praktiken«

Das interdisziplinäre Forschungsnetzwerk »Geschlecht • Macht • Staat« (GMS) erforscht die Kulturgeschichte der Macht unter dem Vorzeichen des Geschlechts und erfasst hierzu Prozesse der Vergeschlechtlichung im Zusammenspiel von Macht und Staat. Die beteiligten Forscher:innen der Universitäten Marburg, Gießen und Münster sowie des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung kommen aus Literatur-, Kultur-, Medien-, Geschichts- und Politikwissenschaft sowie aus Kunstgeschichte und Psychologie. In mehreren Teilprojekten untersuchen sie die Wechselwirkungen zwischen Medialisierungen, sozialen Praktiken und normativen Rahmungen in der Zuschreibung und Aushandlung vergeschlechtlichter (staatlicher) Macht im historischen Wandel von Früher Neuzeit und Gegenwart. Das Projekt wird ab 07/2021 aus Mitteln des Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) gefördert. Ziel ist die Einrichtung einer DFG-Forschungsgruppe.

Innerhalb des Forschungsnetzwerks sind Inken Schmidt-Voges und Katharina Simon in Teilprojekten beteiligt zu Macht und Gewalt für frühneuzeitliche Fürstinnen. Landgräfin Christina von Hessen bzw. Geschlecht, Macht und Staat in Selbstzeugnissen der Revolutionszeit 1776-1810.

Beteiligte Forscher:innen:

Phillips-Universität Marburg
: Dr. Dorothee Beck (Politikwissenschaft); Prof. Dr. Carmen Birkle (Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft); Dr. Martin Göllnitz (Hessische Landesgeschichte); Prof. Dr. Annette Henninger (Politikwissenschaft); Prof. Dr. Helga Krüger-Kirn (Erziehungswissenschaft); Prof. Dr. Sabine Mecking (Hessische Landesgeschichte); Lea Reiff (Neuere deutsche Literatur/Frühe Neuzeit); Prof. Dr. Inken Schmidt-Voges (Neuere Geschichte/Frühe Neuzeit); Prof. Dr. Hania Siebenpfeiffer (Neuere deutsche Literatur/Frühe Neuzeit); Katharina Simon (Neuere Geschichte/ Frühe Neuzeit)

Justus-Liebig-Universität Gießen: Dr. Jutta Hergenhan (Politikwissenschaft); Prof. Dr. Sigrid Ruby (Kunstgeschichte)

Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung - Institut der Leibniz-Gemeinschaft: Dr. Elke Bauer; PD Dr. Heidi Hein-Kircher

Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Prof. Dr. Isabel Heinemann (Neueste Geschichte)

Ansprechpartnerinnen:
Phillips-Universität Marburg: , Institut für Neuere deutsche Literatur.
Justus-Liebig-Universität Gießen: , Institut für Kunstgeschichte.
Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Marburg: .
Westfälische Wilhelms-Universität Münster: .

Institutionelle Kooperation:
Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung (Phillips-Universität Marburg)

SFB TRR 138 Teilprojekt C03: Das Haus als Sicherheit und die (Un)Sicherheit der Geschlechter (2018 lfd.), gefördert durch die DFG
Bearbeiter: John Egle

Mediale Konstruktionen von Frieden in Europa 1710-1721 (2014 lfd.), gefördert durch die DFG

Ziel des Projektes ist es den kommunikativen Prozess herauszuarbeiten, in dem sich die Verschiebungen der europäischen Friedensordnungen zu Beginn des 18. Jahrhundert manifestierten und über die Grenzen einzelner politischer Kulturen hinaus etablierten. Im Zentrum steht dabei die periodische Presse als Kernmedium der politischen Kommunikation, der eine Scharnierfunktion zwischen diplomatischer Praxis einerseits und einer europäischen Öffentlichkeit andererseits zukommt. Die Analyse der mit dem Friedensbegriff verknüpften Semantiken und Narrative und deren Funktion in den verschiedenen politischen Diskursen ermöglicht eine genaue Identifizierung jener Momente, wann unter welchen Umständen veränderte Friedenskonzepte formuliert werden, übernommen werden und sich etablieren bzw. verworfen werden. Bearbeiter: Max Wehn

The peace of Utrecht. Transformations in the culture of international relations (2011-2014), kofinanziert durch Gerda Henkel-Stiftung, Nederlandse Wetenschapelijke Organisatie und Consejo superior de Investigaciónes scientíficas, Madrid

In Kooperation mit David Onnekink (Universiteit Utrecht) und Ana Crespo Solana (CSIC, Madrid) diskutierten Historiker_innen aus Italien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Japan und den USA in mehreren Tagungen und Workshops neue Perspektiven auf den Frieden von Utrecht. Ausgehend vom konkreten Ereignis standen hierbei Möglichkeiten zur Verknüpfung und Verschränkung unterschiedlicher methodischer Ansätze im Mittelpunkt wie der Neuen Diplomatiegeschichte, der Transatlantischen Geschichte, entangled history, Mediengeschichte oder der Politischen Kommunikationsforschung. Ziel war die Einbettung der konkreten diplomatischen Ereignisse in und um Utrecht herum in den breiteren Zusammenhang gesellschaftlicher, kultureller, konfessioneller und ökonomischer Transformationen um 1700.

Friedensbildung. Rechtstransfer zwischen dem Alten Reich und Schweden um 1600 (2008-2011), gefördert durch die DFG

Das Projekt untersuchte Transferprozesse und die politikkulturelle Bedeutung von Recht anhand der Reichsrechtsreform in Schweden von 1598-1602. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass die schwedische Verwaltungseliten um 1600 nahezu ausnahmslos im Alten Reich ihre akademische und insbesondere juristische Ausbildung erhalten hatten, und zwar überwiegend an jenen protestantischen Universitäten, an denen bekannte Vertreter der neuen Disziplin des Ius Publicum lehrten. Die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Reform des Reichsrechts führte in Schweden zu heftigen Debatten innerhalb der Reformkommission. Es zeigt sich, dass Anregungen aus dem Reichsrecht unproblematisch waren im Hinblick etwa auf Handels- und Baurechtsbestimmungen. Unvereinbar waren die Positionen zwischen den Vertretern des Königs und den Reichsräten aber in Fragen der Verfassung. Hier die Beibehaltung des überkommenen schwedischen Rechts durchgesetzt, die eine stärkere ständische Position beinhaltete. Bearbeiter: Tobias Bartke

Mikropolitiken des Friedens. Semantiken und Praktiken des Hausfriedens im 18. Jahrhundert (2005-2011)

Die Studie untersucht die Funktion von Friedenssemantiken in häuslichen Konflikten zwischen 1760 und 1810. Die Analyse der kommunikativen Praktiken der Akteure vor Gericht arbeitet die Bedeutung von Friedenskonzepten für die Konfliktregulierung auf der politischen Mikroebene heraus. Vor dem Hintergrund der erstmals umfassend erarbeiteten Diskurse zum Hausfrieden wird deren ordnungsstiftende Rolle in einer Zeit tiefgreifenden Wandels greifbar.

Gotizismus als Identitätsmodell im frühneuzeitlichen Schweden (1999-2003), gefördert durch die DFG