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Dr. Thomas Hirt

Doktorand an der Universität Bern. Erstgutachter: Prof. Dr. Stephan Scheuzger (Bern); Zweitgutachter: Prof. Dr. Benedikt Stuchtey (Marburg).

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  • Curriculum Vitae

    • 2006 - 2010 Studium der Allgemeinen Geschichte, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaft (B.A.) an der Universität Zürich
    • 2010 - 2013 Studium der Vergleichenden Geschichte der Neuzeit (M.A.) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
      seit Oktober 2013 Doktorand im Forschungsprojekt "Die globale Produktion und Zirkulation des Wissens von Strafe und sozialer Kontrolle" am historischen Institut, Universität Bern
    • August 2015 - Januar 2016 Academic Visitor an der Royal Holloway, University of London
  • Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

    Das Colonial Office und das Gefängnis. Produktion und Transfer von Wissen über Strafe im britischen Empire zwischen 1835 und 1896.

    Im Verlauf des 19. Jahrhunderts setzte sich das Gefängnis im britischen Empire als wichtigste Institution der Bestrafung durch. In der geschichtswissenschaftlichen Forschung fehlen bislang jedoch Studien, die sich mit diesem Prozess in einer Weise beschäftigen, die über die Analyse von Gefängnissen in einzelnen Kolonien hinausgeht. Die Dissertation strebt an, die bisher getrennt erforschten Geschichten von britischen und verschiedenen kolonialen Gefängnissystemen analytisch zu verbinden und aufzeigen, inwiefern diese miteinander zusammenhingen sowie ob und wie diese Verflechtung entscheidend für die imperiale Ausbreitung des Gefängnisses war. Unter verflechtungsgeschichtliche Perspektive wird sie sich sowohl mit der Universalisierung der Institution des Gefängnisses als auch mit je verschiedenen Adaptionen und Funktionszuschreibungen in Kolonien befassen. Der Fokus liegt dabei auf der Zirkulation von Wissen über Gefängnisse zwischen Grossbritannien und kolonialen Räumen von 1835 bis 1896 sowie auf den Auswirkungen von Wissenstransfers auf Gefängnisse in drei Kolonien: Barbados, Malta und Ceylon. Dabei wird sowohl Wissen aus dem britischen Gefängniswesen als auch Konzepte und Erfahrungen kolonialen Ursprungs in die Analyse einbezogen. Analytisch wird sich die Studie insbesondere mit der Rolle des Colonial Office, der zentralen Institution der britischen Imperialverwaltung, in dieser imperialen Zirkulation von Wissen beschäftigen. Durch den engen Kontakt zu den britischen Gefängnisbehörden wie auch zu den Vertretern des Empire in den meisten Kolonien liefen im Colonial Office die gegenseitigen Wissenstransfers zusammen; es bildete den zentralen Knotenpunkt, über den Funktionen und Praktiken strafender Haft im Empire verhandelt wurden. Dabei nahm das Office nicht zuletzt auch eine wissensproduzierende und politikgestaltende Rolle ein, die ebenfalls in die Analyse einbezogen wird.

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