17.09.2025 Dr. Maximilian Mehner mit dem Forschungspreis der DMG ausgezeichnet

Maximilian Mehner

Der Marburger Indologe Dr. Maximilian Mehner wurde für seine Dissertation „Erstedition und Übersetzung von ausgewählten Kapiteln der Vīraratnaśekharaśikhā des Sāhibrām“ im Fach Indologie mit dem Forschungspreis der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft ausgezeichnet. Die Verleihung des Preises an Dr. Mehner fand am 8.9.2025 anläßlich des 35. Deutschen Orientalistentages in Erlangen in der Eröffnungsveranstaltung statt. Nachdem der bayerische Innenminister Herrmann und der bayerische Antisemitismusbeauftragte Spaenle Reden über Migrationspolitik und „rote Linien“ gehalten hatten, für die die Mehrheit der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft ein zwar geduldiger, aber dennoch falscher Adressat war, gelang dem Vorsitzenden, Prof. Dr. Stefan Weninger, der Schwenk vom Wirtshaus- in den akademischen Feiermodus, in dem er Herrn Mehner die Urkunde überreichte und die Laudatio vortrug, in der die Arbeit wie folgt gewürdigt wurde:

„Mehners akribische Texterstellung genügt den höchsten Maßstäben indischer Philologie. Seine Übersetzung, die sich an dem von ihm ebenfalls edierten Autokommentar auf Sanskrit orientiert, ist angesichts der vielfältigen Schwierigkeiten der individuellen Diktion Sāhibrāms und der unzulänglichen Erschließung dieses literarischen Genres eine außergewöhnliche Leistung. Mehner entschlüsselt die von Sāhibrām in seinem hochliterarischen Dichtwerk vorgenommene Deutung, Umwandlung und Ausschmückung der persischen Vorlage, indem er grundlegende übersetzungstheoretische Vorüberlegungen anstellt, eine Strukturanalyse des Textes gibt, Realienstudien treibt und den jeweiligen kulturgeschichtlichen Hintergrund ausleuchtet. Zu diesen Bereichen liefert er detaillierte Einzelbeobachtungen und fördert wertvolle Erkenntnisse zutage. Auf dem Gebiet der indo-persischen Text- und Übersetzungskulturen ist Maximilian Mehners Arbeit als wegweisend anzusehen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer daß die umgehend von der Staatsregierung nach München zurückgerufenen Politiker keine Möglichkeit hatten, die tstsächliche fachliche Breite der DMG zu genießen, und damit ein wenig an den Schlußsatz der bekannten Satire von Ludwig Thoma „Der Münchner im Himmel“ erinnerten. Die Marburger Indologie feierte derweil, wie einst Alois Hingerl im Hofbräuhaus, den Preis mit dem Jubilar.