03.08.2022 Sanskrit-Übersetzung des Don Quijote im Instituto Cervantes Neu Delhi feierlich präsentiert

Die Sanskrit-Handschrift von Don Quijote MS San 21 (Band 2, S. 83b-84a), Houghton Library, Harvard University

Im weltberühmten Klassiker „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes Saavedra (1547–1616) liest man die folgende Voraussage über das Schicksal dieses außerordentliches Buches: „... a mí se me trasluce que no ha de haber nación ni lengua donde no se traduzga“ („... ich bin überzeugt, daß es keine Nation und keine Sprache geben wird, in die man dieses Buch nicht übersetzt.“, Übers. Ludwig Tieck). Daß der Autor Recht behalten hat, bestätigt nun auch die Tatsache, daß sogar eine partielle Sanskrit-Übersetzung des spanischen Werkes existiert.

Diese wurde anhand der englischen Übersetzung von Charles Jervas (c. 1675–1739) Mitte der 1930er Jahren in Srinagar von zwei kaschmirischen Gelehrten, Pt. Jagaddhar Zadoo (1890–1981) und Pt. Nityanand Shastri (1874–1942), angefertigt, die damit einem Wunsch des amerikanischen Sammlers von Don Quijote-Übersetzungen Carl Tilden Keller (1872–1955) nachkamen. Den Kontakt vermittelte der bekannte ungarisch-britische Forschers Sir Marc Aurel Stein (1862–1943).

Die Sanskrit-Handschrift von Don Quijote MS San 21 (Band 2, S. 83b-84a), Houghton Library, Harvard University

Die Handschrift der Sanskrit-Übersetzung blieb mehr als siebzig Jahre in der Houghton Library in Harvard unbeachtet, bis 2011 Marburger Indologen darauf aufmerksam wurden, sich Digitalisate des Werkes verschafften und sich im Rahmen regelmäßiger Sitzungen daran machten, das Werk zu lesen und philologisch zu analysieren.

Dabei entstand auch die im wahrsten Sinne des Wortes quixotische Idee, eine zweisprachige Ausgabe (Englisch-Sanskrit) sowie ein Hörbuch auf Sanskrit anzufertigen. Im Zusammenarbeit mit deutschen und indischen Kollegen konnte Dr. habil. Dragomir Dimitrov diese Idee mit der Veröffentlichung von „Dān Kvikṣotaḥ / Don Quixote (Chapters I.2, I.3, I.8, I.10, I.16, I.17, I.18 & I.23)“ als Band 3 der Pune Indological Series vor wenigen Jahren verwirklichen.

Die lang ersehnte Publikation wurde zum ersten Mal erst im Juni 2021 am Department of Pali der Savitribai Phule Pune University in Pune vorgestellt. Am 6. Juli 2022 erfolgte schließlich eine feierliche Buchpräsentation im Instituto Cervantes Neu Delhi, an der u.a. die Botschafter Spaniens (José María Ridao Domínguez) und Uruguays (Alberto A. Guani) in Indien, der Generaldirektor des Instituto Cervantes (Luis García Montero), der Direktor des Instituto Cervantes Nueva Delhi (Dr. Oscar Pujol), der Sohn des letzten Maharajas von Jammu und Kaschmir (Dr. Karan Singh), der Enkel eines Übersetzers (Surindar Nath Pandita), Prof. Mahesh Deokar sowie Dr. habil Dragomir Dimitrov teilnahmen.

Die im Vorfeld in der englischen Tageszeitung The Guardian angekündigte Veranstaltung fand national wie auch international große Aufmerksamkeit, die sich u.a. in folgenden Meldungen niederschlugen:

auf Spanisch siehe z.B.:

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