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Frühneuzeitliche Übersetzungskulturen von Wales: Aufbrüche und Kontinuitäten

Bild: courtesy of the National Library of Wales
Walisische Übersetzung von Juan Luis Vives‘ De institutione feminae Christianae

Das Forschungsprojekt ist Teil des Schwerpunktprogramms ‚Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit‘ (SPP 2130) der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit einer Laufzeit von 36 Monaten (Beginn 1. 10. 2021). Es führt die Arbeit des Projekts ‚Der walisische Beitrag zu den Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit. Strategien des Übersetzens ins Kymrische im 16. Jahrhundert‘ in der ersten Phase des Schwerpunktprogramms (2018-2021) weiter.

Ziel des Projekts in der zweiten Phase ist die systematische und textbasierte Erschließung und Kontextualisierung der Übersetzungskultur(en) in Wales im langen 16. Jahrhundert. Mit Bezug auf die beiden Pole Aufbruch und Kontinuität stellen sich Fragen nach der kulturellen Relevanz von Übersetzungen für das frühneuzeitliche Wales und nach den Charakteristika der zeitgenössischen Übersetzungskultur(en) im Unterschied zu den entsprechenden mittelalterlichen. Dabei werden einerseits die regionalen Besonderheiten der kymrischen Übersetzungsliteratur der Zeit und andererseits ihre globalen Verflechtungen mit Protestantismus, Gegenreformation und Humanismus herausgearbeitet. Methodisch orientiert sich das Projekt an translationswissenschaftlichen Modellen, die aus der Perspektive der Zielkultur den hermeneutischen, pragmatischen und funktionalen Charakter von Übersetzungstätigkeiten hervorheben und ihre Textarbeit mit sprachlichen und stilistischen Mikroanalysen fundieren.

Konkretisiert werden diese Forschungsfragen durch vier aufeinander bezogene Teilprojekte:

  1. die umfassende Erschließung der kymrischen Übersetzung von Juan Luis Vives‘ De institutione feminae Christianae, einer Abhandlung zur geschlechtsspezifischen Erziehung junger Mädchen;
  2. die Analyse von Übersetzungen von Katechismen ins Kymrische;
  3. die Untersuchung des Stils frühneuzeitlicher kymrischer Übersetzungen unter dem Aspekt ihrer syntaktischen Komplexität;
  4. die Untersuchung der frühneuzeitlichen Rezeption and Bearbeitung von Texten, die bereits im Mittelalter ins Kymrische übersetzt worden waren.

Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Elena Parina (Abteilung Keltologie im Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie, Universität Bonn) und Prof.i.R. Dr. Erich Poppe (Fachgebiet Keltologie, Philipps-Universität Marburg). Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt ist Raphael Sackmann, M.A.

Kooperationspartner des Projekts sind Dr. Marieke Meelen (Cambridge) und Prof. David Willis (Oxford).

Projektseite des Schwerpunktprogramms: https://www.spp2130.de/

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