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LuwGramm – Grammatik der luwischen Sprache

Luwisch ist eine Sprache des vorklassischen Anatolien und Syrien, die zwischen 1500 und 700 v. Chr. schriftlich bezeugt ist. Sie gehört zur anatolischen Gruppe der indo-europäischen Sprachfamilie und stellt damit einen nahen Verwandten des Hethitischen dar. Es ist in zwei Schriften bezeugt: in anatolischen Hieroglyphen und mesopotamischer Keilschrift. Die luwische Sprache wurde in den letzten hundert Jahren entschlüsselt. Das Ergebnis hat nun das Stadium einer breiten Communis opinio über die Grundlagen ihrer grammatikalischen Struktur erreicht. Es ist daher bemerkenswert, dass es keine umfassende grammatikalische Beschreibung der luwischen Sprache gibt, mit Ausnahme einer fünfzig Jahre alten Grammatik in italienischer Sprache, die sich auf hieroglyphische Texte beschränkt.  Die in diesem Jahrhundert veröffentlichten grammatischen Darstellungen des Luwischen sind alle sehr knapp gehalten und betonen jeweils verschiedene Aspekte seiner Struktur.

Der Hauptzweck des Projekts "LuwGramm – Grammatik der luwischen Sprache" ist die Erstellung einer Referenzgrammatik des Luwischen, die für Sprachwissenschaftler und Philologen alter Sprachen gleichermaßen nützlich sein soll. Der Kern der Grammatik wird die synchrone Beschreibung der luwischen Phonologie, Morphologie und Syntax umfassen. Da die Entzifferung der luwischen Sprache keineswegs abgeschlossen ist, werden bibliografische Abschnitte hinzugefügt, um die unterschiedlichen Auffassungen über die kontroverseren Aspekte der luwischen Grammatik widerzuspiegeln. Die historisch-vergleichenden Ausführungen werden auf das Interesse von Hethitologen und Indogermanisten ausgerichtet sein. Es wird erwartet, dass unsere gemeinsame Arbeit zu neuen Entdeckungen führen wird, und daher besteht ein zusätzliches Ziel des geplanten Projekts in der Vorbereitung von 6-8 gesonderten Forschungsbeiträgen, die spezifischen Problemen der luwischen Grammatik gewidmet sind.

Das von der DFG geförderte Projekt steht unter der Leitung von Prof. Elisabeth Rieken und Dr. habil. Ilya Yakubovich.