13.05.2022 Girls‘ Day 2022 – Wie erkennt man winzige Plastikteile im Sand?

Angebot des Fachbereichs Physik fand großen Anklang

Foto: Nico Hofeditz
Teilnehmerinnen des Girls' Days untersuchen Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte, färben diese ein und lernen wie Mikroplastik aus Sedimentproben getrennt wird.

Ganz im Trend des Aufbruchs in ein neues Rollenverständnis im Bereich MINT lag das Interesse der Schülerinnen am Girls' Day in diesem Jahr: 12 Schülerinnen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren haben das Präsenz-Angebot "Wie erkennt man winzige Plastikteile im Sand?" am Fachbereich Physik‚ wahrgenommen – erfreulicherweise doppelt so viele wie in den letzten Jahren.

Nach der anfänglichen Besorgnis es könne "langweilig werden, weil wir nichts Neues gezeigt bekommen" sind die Schülerinnen am Ende des Tages mit vielen positiven Eindrücken nach Hause gegangen.

Beteiligt an dem Angebot, das einen lebendigen und ausführlichen Einblick in diverse Arbeitsbereiche ermöglichte, waren die Arbeitsgruppen Didaktik und Halbleiterspektroskopie sowie das Elektronik-Labor, die Feinmechanische Werkstatt und die Hörsaalvorbereitung.

Das Programm begann mit dem Besuch der technischen Einrichtungen des Fachbereichs. Dort lernten die Mädchen neben diversen Gerätschaften, den historischen Hörsaal und die Experimentieraufbauten für den Vorlesungsbetrieb kennen und konnten - betreut durch Hermann Günther, Daniel Immel und Georg Otto - LED-Anwendungen löten, Aluminiumschiffchen auf unsichtbaren "Gewässern" aus Gas "schwimmen" lassen und Geduldsspiele aus Draht anfertigen. Die anschließende Frühstückspause, ausgerichtet von Catrin Ellenberger in der AG Didaktik, diente nicht nur dem leiblichen Wohl, sondern gab den Schülerinnen auch bereits die Gelegenheit, sich über die Erlebnisse und Eindrücke auszutauschen.

Der Rest des Tages stand ganz im Zeichen der Wissenschaft und wurde von Srumika Konde und Nico Hofeditz (AG Halbleiterspektroskopie) sowie Lukas Kotucha (AG Didaktik) gestaltet. Zum Einstieg in die Mikroplastik-Problematik wurden die Schülerinnen mit Zahlen zur Mikroplastikbelastung aus verschiedenen Quellen vertraut gemacht. Erstaunlich war für sie, dass Millionen von Mikroplastikteilchen durch die Verwendung von Plastikbehältern in der Mikrowelle entstehen können. Die Mädchen bekamen dann die Gelegenheit, ganz praktisch mit verschiedenen Dichtelösungen zu experimentieren, um die Trennung von Mikroplastik aus Sedimentproben zu verstehen. Im Anschluss wurden sie mit dem Fluoreszenzdetektor vertraut gemacht, mit dem sie das winzige gefärbte Mikroplastik hell fluoreszierend betrachten konnten. Wie eine Bestätigung für das liebevoll zusammengestellte Programm äußerten einige Schülerinnen nach einer Führung durch die Labore der Experimentellen Halbleiterphysik sogar Vorfreude auf den Beginn ihrer akademischen Laufbahn in der Physik.