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Personen

Fotocollage von im Nationalsozialismus Verfolgten der Universität Marburg: Von links oben nach rechts oben: Werner Krauss, Jakob Spier, Vera Solomko, Arno Greiner. Von link unten nach rechts unten: Johannes Klein, Namentlich aufgeführt Alix Eisner; Annita Huber; Erna Esther Lebegott; Betty Spier, Hermann Jacobsohn, Wilhelm Röpke
Fotocollage
obere Reihe von links nach rechts: Werner Krauss (Foto: Avraham Pisarek); Jakob Spier (Foto: Stadtarchiv Marburg); Vera Solomko (Foto Geschichtswerkstatt Marburg); Arno Greiner (Foto: Universitätsbibliothek Marburg); untere Reihe von links nach rechts: Johannes Klein (Foto Universitätsarchiv Marburg); Hermann Jacobsohn (Foto: Universitätsarchiv Marburg); Werner Röpke (Fotot: Universitätsarchiv Marburg)

Die Bildercollage zeigt eine Reihe von verfolgten und entrechteten Menschen, die als Angehörige der Philippina oder durch sie Unrecht erfuhren. Allein in dieser Collage zeigt sich ein vielfältiges Spektrum an unterschiedlichen Erfahrungen: Verfolgung und Entlassungen aus politischen und „rassischen“ Gründen, Exil und Selbstmord, Entzug der Doktortitel,  verhinderte Karrierechancen, Enteignungen, Zwangsarbeit und körperliche Gewalt.

Auch wenn inzwischen eine Reihe von verfolgten und entrechteten Angehörigen der Universität bekannt sind, gibt es bisher keine Möglichkeit, sich auf einen Blick über sie zu informieren. Daher ist es ein Anliegen der Philipps-Universität Marburg, diesen hier mittelfristig zur Verfügung zu stellen. Bis das der Fall ist, wird an dieser Stelle beispielhaft derer gedacht, die durch die Universität Entrechtung und Verfolgung erfahren haben oder von deren Verfolgung und Entrechtung die Universität profitierte.

Die andere Seite von Verfolgung und Entrechtung betrifft diejenigen, die verfolgt und entrechtet haben. Hier werden insgesamt Lebensläufe von Universitätsangehörigen zu finden sein, die das vielfältige Spektrum an Beteiligung, Mittäter- und Täterschaft beleuchten. Dazu sind Einzelbetrachtungen notwendig, die nicht nur die Parteilmitgleidschaft, sondern das konkrete Verhalten in den Blick nehmen. Dabei kann der alleinige Fokus auf "Angehörige der Universität Marburg" durchaus zu undifferenziert sein. Universitätsmitglieder sind nicht nur in einer Funktion tätig, sondern sie sind Forschende, Lehrende, Arbeiter*innen, Antragsteller*innen, Vorgesetzte, behandelnde Ärzt*innen, Organisator*innen, Expert*innen, Politiker*innen, Mitglieder von Fachgesellschaften oder politischen Gruppierungen und Kolleg*innen. So war beispielsweise der Professor für Pharmakologie Max Baur von 1933 - 1936 Rektor der UMR, der Student der Rechts- und Staatswissenschaften Gerhard Todenhöfer war ab 1934 Marburger Studentenführer und der Mediziner und nichtbeamtete außerordentliche Professor für Psychiatrie Willi Enke  entschied als Mitglied im Erbgesundheitsgericht mit über Zwangssterilisationen.

Haben Sie zu Personen der UMR, ihren Lebensläufen und Handlungsspielräumen geforscht? über Inhalte und Texte für diesen Teil der Webseite.