22.07.2024 Beschäftigte lehnen Sparpläne ab
Personalversammlung verabschiedete Resolution gegen Kürzungen an Hochschulen

Der Hörsaal reichte nicht aus: Fast 500 Beschäftigte der Philipps-Universität sind am 18. Juli 2024 der Einladung des Personalrats gefolgt und nahmen an der Außerordentlichen Personalversammlung teil, in der über die aktuellen Kürzungspläne der hessischen Landesregierung informiert und über Konsequenzen und Gegenmaßnahmen beraten wurde. Wegen der unerwartet großen Beteiligung musste auf die Schnelle ein Ausweichraum gefunden werden, in dem die überzähligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer über eine Konferenzschaltung den Präsentationen folgten, die Universitätspräsident Thomas Nauss, Personalratsvorsitzender Mathis Heinrich, der Hilfskräfterat sowie Katharina Lenuck und Lea Reiff von den Gewerkschaften ver.di und GEW gaben.
Die Personalversammlung verabschiedete einstimmig die folgende Resolution, mit der sie Stellung zu der angekündigten Sparrunde beziehen:
Resolution der Personalversammlung an der Philipps-Universität Marburg, 18. Juli 2024
Mit Sorge blicken wir, die Beschäftigten der Uni Marburg, auf die Haushaltskürzungen im Land Hessen. Im Nachtragshaushalt für 2024 hat die Landesregierung das Budget der Hochschulen um 34 Millionen Euro reduziert. Für 2025 drohen weitere Kürzungen. Das gefährdet Stellen, verschlechtert Arbeitsbedingungen und vermindert die Leistungsfähigkeit der Universitäten in Lehre und Forschung.
Die dramatischen Reallohnverluste der vergangenen Jahre werden durch die im Tarifvertrag vereinbarten Gehaltserhöhungen größtenteils ausgeglichen. Das ist gut so – gute Arbeit erfordert eine gute Bezahlung. Die dafür erforderlichen Mittel müssen den hessischen Hochschulen durch die Landesregierung zur Verfügung gestellt werden.
Gerade in diesen Zeiten technologischer und gesellschaftlicher Umbrüche kommt es auf eine leistungsfähige Wissenschaft und gute Bildung an. Die Hochschulen brauchen mindestens das zugesagte Geld aus dem Hochschulpakt. Nur so können sie weiterhin sehr gute Forschungsergebnisse erzielen und Studierende exzellent ausbilden.
Wir fordern die Landesregierung auf, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und für eine auskömmliche und verlässliche Finanzierung der Hochschulen zu sorgen.