20.11.2024 Endlich Zeit für mich!

Personalrat und Hochschulleitung legen neue Regeln für Arbeitszeit fest

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Die Arbeitszeit wird persönlich: Die neue Dienstvereinbarung kommt individuellen Bedürfnissen entgegen.

See below for English version: Staff Council and university management lay down new rules for working hours

Zeit wird´s! Nach langanhaltenden Verhandlungen hat der Personalrat eine Einigung mit der Dienstelle über neue Arbeitszeitregeln erzielt, die für alle Beschäftigten gilt, auch in den Fachbereichen. Die Dienstvereinbarung ermöglicht eine maximal flexible Arbeitszeitgestaltung.

Der Vertrag legt fest, zu welchen Zeiten die Beschäftigten ihre Arbeitsleistung zu erbringen haben, und regelt, wie die Arbeitszeit erfasst wird. „Die Philipps-Universität Marburg erhält mit der neuen Dienstvereinbarung eine der liberalsten Arbeitszeitregelungen aller hessischen Hochschulen“, hebt Personalratsvorsitzender Mathis Heinrich hervor. „Der Kanzler ist dem Wunsch der Beschäftigten nach größtmöglicher Selbstbestimmung bei der Gestaltung der Arbeitszeit sehr weit entgegengekommen.“ Das ermöglicht es auch den Beschäftigten in Forschung und Lehre, die neuen Regelungen in Anspruch zu nehmen.

Als wichtigste Regelungen sieht die neue Dienstvereinbarung vor:

  • Die Kernzeit der bisherigen Gleitzeitvereinbarung entfällt; sie wird durch einen interaktiven Arbeitszeitrahmen für die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs ersetzt. In dieser Zeit werden zum Beispiel Teambesprechungen abgehalten und Servicezeiten abgedeckt; dies erfordert jedoch nicht zwingend die dauernde Anwesenheit oder Erreichbarkeit aller Beschäftigten eines Bereiches. Der interaktive Arbeitszeitrahmen liegt freitags zwischen 9:00 und 13:00 Uhr, an den übrigen Wochentagen zwischen 9:00 und 16:00 Uhr. Sofern keine Termine in den interaktiven Arbeitszeitrahmen gelegt werden, soll mindestens ein Drittel der individuellen Arbeit in dieser Zeit liegen. 

  • Der allgemeine Arbeitszeitrahmen, innerhalb dessen man die eigene Arbeitszeit legen kann, endet nun um 21 Uhr statt wie bisher um 20 Uhr, beginnt aber wie gewohnt weiterhin um 6 Uhr morgens. Die gesetzlich vorgegebenen Pausenzeiten sind einzuhalten.

  • Auf eigenen Wunsch kann in Ausnahmefällen auch Arbeit am Samstagvormittag erfasst werden.

  • Durch die individuelle Arbeitszeitgestaltung können Mehrstunden angesammelt werden. Das maximal mögliche Zeitguthaben wird angehoben auf 100 Stunden. Mindestens einmal im Kalenderjahr darf das Zeitguthaben nicht mehr als 40 Stunden betragen. Wenn ein Zeitguthaben besteht, können für dessen Ausgleich beliebig viele Gleittage in entsprechendem Umfang genommen werden.

  • Flexible Arbeitszeitregelungen und elektronische Arbeitszeiterfassung gelten künftig auch für die administrativ-technischen Beschäftigten in Fachbereichen und Zentren, außer es sind Dienst- oder Schichtpläne vereinbart. Dadurch sollen möglichst viele Beschäftigte von flexibler Arbeitszeit profitieren. Dies gilt künftig auch für wissenschaftlich Beschäftigte, sofern sie dies wünschen.

  • Das neue Regelwerk soll nach einem Jahr überprüft werden, um unbeabsichtigte Effekte zu identifizieren und falls nötig zu beseitigen.  

Der Personalrat ist in den Verhandlungen für eine weitgehende Liberalisierung der Arbeitszeitregeln eingetreten, sorgte aber zugleich für die Einhaltung des gesetzlichen Arbeitsschutzes, etwa durch ausreichende Pausen.

Die neuen Regeln treten ab dem 1.1.2025 in Kraft. Die Einführung in den Bereichen erfolgt aus organisatorischen Gründen jedoch erst nach und nach.

Die  Dienstvereinbarung im Wortlaut

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Time for me at last!

Staff Council and university management lay down new rules for working hours

It's about time! After lengthy negotiations, the Staff Council has reached an agreement with the department on new working time rules that apply to all employees, including those in the departments. The service agreement allows for maximum flexibility in organising working hours. 

The agreement specifies the times at which employees are required to work and regulates how working hours are recorded. ‘The new service agreement gives Philipps-Universität Marburg one of the most liberal working time regulations of all universities in Hessen,’ emphasises Staff Council Chairman Mathis Heinrich. ‘The Chancellor has gone a long way towards meeting the employees' desire for the greatest possible self-determination in organising their working hours.’ This also enables employees in research and teaching to take advantage of the new regulations.

The most important provisions of the new service agreement:

  • The core time of the previous flexitime agreement is no longer applicable; it is replaced by an interactive working time framework for maintaining service operations. During this time, for example, team meetings are held and service times are covered; however, this does not necessarily require the permanent presence or availability of all employees in a department. The interactive working time frame is between 9 a.m. and 1 p.m. on Fridays and between 9 a.m. and 4 p.m. on the other days of the week. If no appointments are scheduled within the interactive working time frame, at least one third of individual work should take place during this time.

  • The general working time frame, within which you can organise your own working hours, now ends at 9 p.m. instead of 8 p.m. as before, but continues to start at 6 a.m. as usual. Break times must be observed.

  • In exceptional cases, work on Saturday mornings can also be recorded at the employee's own request.

  • Individualised working hours can be used to accumulate overtime. The maximum possible time credit will be increased to 100 hours. The time credit may not exceed 40 hours at least once per calendar year. If a time credit exists, any number of flexitime days can be taken to compensate for it.

  • In future, flexible working time regulations and electronic working time recording will also apply to administrative and technical employees in departments and centres, unless duty rosters or shift schedules have been agreed. This should enable as many employees as possible to benefit from flexible working hours. In future, this will also apply to academic staff if they so wish.

  • The new regulations are to be reviewed after one year in order to identify unintended effects and eliminate them if necessary.

During the negotiations, the Staff Council advocated a far-reaching liberalisation of the working time regulations, but at the same time ensured compliance with statutory occupational health and safety requirements, for example by providing sufficient breaks.

The new rules will come into force on 1 January 2025. However, for organisational reasons, they will only be introduced gradually in the departments.

Service agreement (im german)