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Modulbau des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie "ZSM 1"

Foto: Reinhold Eckstein
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Allgemein

In dem 2014 fertig gestellten Neubau des Zentrums für Synthetische Mikro­bio­logie (Synmikro) forscht die vierte Abteilung des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie (MPI). Hinzu kommen mehrere kleinere, unabhängige Arbeitsgruppen. Das Zentrum ist beispielhaft in seiner inter­dis­ziplinären Arbeitsweise: Biochemiker, Physiker, Mathematiker sowie Bioinfor­matiker und Bioethiker der Philipps-Universität und des Max-Planck-Instituts für terrestrisch­e Mikro­bi­ologie arbeiten eng zusammen. Die Baukosten von rund 11,7 Millionen Euro wurden vom Land Hessen im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA finanziert; die Anschubfinanzierung erfolgte aus dem Hessischen Sonderinvestitionsprogramm.

In den Arbeitsgruppen des Zentrums werden mit synthetischen und analytischen Forschungsansätzen grundlegende Eigenschaften zellulärer Prozesse untersucht und Verfahren entwickelt, um Zellen und Zellbestandteile mit neuartigen Funktionen zu versehen. Ziel ist es, funktionell und flexibel einsetzbare biologische Module zu erstellen, die Grundlage für neue, industriell einsetzbare Technologien sein können.

Architektur

Das Gebäude befindet sich  in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Gebäuden der Fachbereiche Biologie und Chemie sowie dem Max-Planck-Institut, in denen sich einige weitere, teilweise neu nach Marburg berufene SYNMIKRO-Gruppen befinden. Außerdem dem Neubau der Chemie sowie dem Forschungsbau des Zentrums für Tumor- und Immunbiologie.

Die Bauzeit war für ein Gebäude dieser Größenordnung außergewöhnlich kurz: Im Dezember 2012 wurde mit dem Bau begonnen, im Frühjahr 2014 war er fertig gestellt. Um dies zu ermöglichen, wurde das Gebäude in Modulbauweise errichtet. Dies bedeutet, dass die Außenwände ab dem Erdgeschoss in Form von Stahlbauelementen bereits im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle nur noch montiert wurden. Die innen liegende Gebäudestruktur wurde mit Stahlstützen errichtet. Geplant wurde das Projekt von den Dortmunder Architekten Bergstermann und Dutczak. Sie haben, basierend auf der Masterplanung für die Erweiterung des Campus Lahnberge, einen kompakten Baukörper entwickelt, der auf drei Geschossen Platz für Labore sowie Büro- und Besprechungsräume bietet. Die Besucher nähern sich dem Gebäude von Westen her: Durch ein gebäudehohes, würfelförmiges Portal gelangen sie in einen lichten Treppenraum, der alle Geschosse zentral erschließt. Nach Südosten fällt das Gelände um ca. 4,50 Meter ab; im Süden befindet sich ein barrierefreier Nebeneingang der das Untergeschoss mit der Technikzentrale erschließt. Bei einer Höhe von 12 beziehungsweise 17 Meter über Gelände umfasst der 27 x 29 Meter messende Bau eine Nutzfläche von rund 1.300 Quadratmetern.

Bis 2021 entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft des ZSM 1 ein neuer Forschungsbau von Synmikro.

Daten

  • Bauherr: Land Hessen vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und das Hessische Ministerium der Finanzen
  • Nutzer: Philipps-Universität Marburg
  • Baubeginn: Dezember 2012
  • Fertigstellung: Dezember 2013
  • Baukosten: 11,7 Millionen Euro
  • Projektleitung: Hessisches Baumanagement RNL Mitte, Standort Marburg
  • Projektsteuerung: Hessisches Baumanagement RNL Mitte, Standort Marburg
  • Architektur / Bauleitung: Bergstermann + Dutczak Architekten, Dortmund