Forschungsdatenmanagement an der Philipps-Universität Marburg
„Der digitale Wandel erfordert den Aufbau eines
dezidierten Managements digitaler Daten – sowohl von Seiten der
Forschung als auch von Seiten der Hochschulen. Als Vizepräsident für
Informations- und Qualitätsmanagement der Philipps-Universität Marburg
und als Mitglied der HRK-Kommission „Digitale Infrastrukturen“ begrüße
ich die Empfehlungen des Rats für Informationsinfrastrukturen und die
Initiativen zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur.
Ich sehe es dabei als die größte Herausforderung an, einen
strukturierten Prozess zu entwickeln, der Forschungsdatenmanagement
flächendeckend entwickelt, d.h. alle Akteur/innen und Fächer mitnimmt,
der auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist und der flexibel genug ist, der
Dynamik der digitalen Entwicklung gerecht zu werden. Prof. Dr. Joachim Schachtner |
![]() Prof. Dr. Joachim Schachtner, Vizepräsident für Informations- und Qualitätsmanagement der Philipps-Universität Marburg |
Gleichzeitig ergeben sich für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – aber auch für die Hochschule – neue Herausforderungen, da diese Daten immer häufiger in digitaler Form vorliegen. So muss die Forschung ihre Daten im Sinne einer guten wissenschaftlichen Praxis für mindestens 10 Jahre aufheben und speichern. Dazu benötigt die Forschung geeignete Speichermedien und Datenformate. Ebenso müssen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fachbezogene Standards, Repositorien, Anforderungen von Forschungsförderern und Publikationsorganen berücksichtigen. Auch Datenschutz und Urheberrechte wollen beachtet werden.
Um die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Bewältigung dieser neuen Herausforderungen zu unterstützen, hat die Philipps-Universität zum 1. Oktober 2016 die Stabsstelle Forschungsdatenmanagement eingerichtet, die eng mit der Universitätsbibliothek und dem Hochschulrechenzentrum kooperiert. Sie führt die Arbeit des Kompetenzzentrums Forschungsdatenmanagement und -archivierung fort. Die Stabsstelle ist in eine gemeinsame hessischen Forschungsdatenstrategie (HeFDI) eingebettet, welche die Philipps-Universität federführend in Zusammenarbeit mit den hessischen Hochschulen vorantreibt. Bei der feierlichen Eröffnung von HeFDI am 16. Mai 2017 in Marburg haben zahlreiche Akteurinnen und Akteure die Herausforderung "Digitalen Daten als Ressource der Zukunft" diskutiert. Wenn Sie vor Fragen rund um das Thema Forschungsdaten stehen, freuen wir uns auf eine Zusammenarbeit.Jede Wissenschaft ist, unter anderem, ein Ordnen, ein Vereinfachen, ein Verdaulichmachen des Unverständlichen für den Geist
(Hermann Hesse, Glasperlenspiel, 1972, S.179)