16.04.2018 Vorlesungsverzeichnis Altorientalistik SoSe 2018

Foto: Cuneiform Digital Library Initiave

Altorientalische Wissenschaft

Seminar
Modul: Welt des Orients (LV-10-772-472)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: MO 10.15-11.45
Beginn: 9.4.18
Ort: DH 12 00A09

Babylonische Gelehrte haben auf Gebieten wie Mathematik, Astronomie und Medizin intensive Beobachtungen durchgeführt, ihre Ergebnisse systematisiert und empirische Methoden entwickelt, die Ihnen umfangreiche Erkenntnisse in die Abläufe der Natur ermöglichten. Diese Gelehrten entwickelten zwar eine dezidierte, in ihr Weltsystem eingebettete Erkenntnistheorie, diese blieb jedoch implizit und wurde nur sehr selten explizit formuliert. In dem Seminar werden die mesopotamischen Erkenntnisse zu Mathematik, Astronomie und Medizin vorgestellt und auch mit unseren eigenen Vorstellungen zur Wissenschaft, die noch immer auf letztlich griechische Gelehrte zurückgeführte Wissensepistemologien beruhen, kontrastiert. Das Ziel der Bewußtmachung unserer modernen, axiomatischen Vorannahmen auf der einen Seite und des Verstehens der mesopotamischen Vorstellungen auf der anderen ist eine „Horizontverschmelzung“ im Gadamerschen Sinne.

Das Seminar richtet sich an alle Interessenten, Sprachkenntnisse aus dem Bereich der Keilschriftsprachen sind nicht erforderlich, können jedoch eingebracht werden.

Architektur des Alten Orients

Seminar
Modul: Welt des Orients (LV-10-772-472)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: MO 12.15-13.45
Beginn: 23.4.18
Ort: DH 12 00A16

In Vorderasien lassen sich die Anfänge der Sesshaftwerdung des Menschen, die ersten Städte und Großstädte fassen. Wohnbauten, die eines der Grundbedürfnisse des Menschen erfüllen, spiegeln in ihrem Wandel auch soziale Veränderungen wieder. Daneben ist die Entwicklung der gemeinschaftlich genutzten und errichteten Räume und Gebäude wie öffentliche Plätze, Tempel, Paläste, Stadtmauern etc. ein weiteres Zeugnis für kulturelle Abläufe.

Das Seminar richtet sich an alle Interessenten, Sprachkenntnisse aus dem Bereich der Keilschriftsprachen sind nicht erforderlich, können jedoch eingebracht werden.

Ninive - Von der Frühzeit bis zur assyrischen Hauptstadt

Seminar
Modul: Welt des Orients (LV-10-772-472)
Dozent: Prof. Dr. Elisabeth von der Osten-Sacken
Zeit: MI 14.15-15.45
Beginn: 25.4.18
Ort: DH 12 00A16

Ninive, die Hauptstadt Assyriens auf dem Höhepunkt seiner Macht war eine höchst beeindruckende Stadt, die durch die Bibel auch in Europa immer bekannt blieb. Ninive liegt am Tigris, ursprünglich gegenüber von Mossul, das sich heute rund um das antike Stadtgebiet ausgedehnt hat. Die Lokalisierung war zunächst unsicher, obwohl bereits C. Niebuhr (1733-1815) unter dem Namen Nunia die tatsächliche Lage beschrieb. Die Anfänge der Stadt lassen sich archäologisch bis in prähistorischen Zeiten zurückverfolgen. Ihre überregionale Bedeutung schlägt sich in Erwähnungen in Texten seit dem 3. Jahrtausend nieder. Die Hauptgöttin der Stadt wird in Südmesopotamien spätestens seit der Ur III-Zeit verehrt, aber auch in Ägypten und bei den Hethitern kann man sie nachweisen. Ninive, das schon vorher eine wichtige Stadt war, wurde von Sanherib (704 – 681) zur Hauptstadt gemacht, und in diesem Zusammenhang neuangelegt und vergrößert. H. A. Layard entdeckte in Ninive die Bibliothek Assurbanipals mit über 20 000 Tontafeln. Sie befindet sich heute im Britischen Museum in London. Unter anderem wurden die ersten Teile des Gilgameš-Epos hier gefunden. Zum neuassyrischen Ninive gehörten auch zahlreiche Parkanlagen und Gärten, teils innerhalb, teils außerhalb der Stadtmauern. Angrenzend an die beiden Paläste sollen sich Parkanlagen befunden haben, von denen die am Südwestpalast Sanheribs von S. Dalley als „Hängende Gärten“ angesprochen werden. Dafür und für die Versorgung der Stadtbewohner ließ Sanherib umfangreiche Wasserbauten errichten.

Das Seminar richtet sich an alle Interessenten, Sprachkenntnisse aus dem Bereich der Keilschriftsprachen sind nicht erforderlich, können jedoch eingebracht werden.

Einführung in die Akkadische Sprache und Keilschrift II

Seminar
Modul: Akkadische Sprache II (LV-10-769-108)
Dozent: Prof. Dr. Nils. P. Heeßel
Zeit: DI 10.15-11.45
Beginn: 10.4.18
Ort: DH 12 00A09

In diesem Kurs wird die Einführung in die Grammatik der akkadischen Sprache aus dem Wintersemester fortgeführt.

Tutorium zu Akkadische Sprache I+II

Tutorin: Turna Somel
Zeit: DI 12.15-13.45
Beginn: 10.4.18
Ort: DH 12 00A16

Akkadische Texte II

Seminar
Modul: Akkadische Texte II (LV-10-769-100)
Dozent: Dr. Guido Kryszat
Zeit: FR 12.15-18.45
Beginn: 27.4.18, 25.5.18, 29.6.18
Ort: DH 12 01A09, DH 12 01A12, DH 12 01A12

Nachdem im letzten Semester die Kenntnisse der akkadischen Grammatik durch die Lektüre verschiedener altbabylonischer Texte gefestigt wurden, ist es Ziel dieses Seminars weitere akkadische Dialekte und Epochen kennenzulernen. Ein Schwerpunkt soll dabei auf dem Standardbabylonischen und seinen Eigenheiten liegen. Es werden vor allem Auszüge aus dem Gilgamesch-Epos (Sintflut) sowie aus neuassyrischen Feldzugsberichten ins Heilige Land gelesen. Beide eignen sich ebenfalls für Vergleiche mit entsprechenden Stellen aus dem Alten Testament, die wir nicht außer Acht lassen wollen. Am Ende des Semesters sollen die Kenntnisse des Altbabylonischen noch einmal aufgefrischt und sein Verhältnis zum Altassyrischen beleuchtet werden. Hierzu werden wir eine in beiden Dialekten vorliegende Beschwörung gegen die Dämonin Lamaschtu lesen.

Das 'Weltschöpfungsepos' Enūma Eliš

Seminar
Modul: Akkadische Literatur II (LV-10-769-103)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: DI 14.15-15.45
Beginn: 10.4.18
Ort: DH 12 00A09

Die babylonische mythologische Erzählung Enūma eliš gehört zu den fundierenden und im höchsten Grade normierenden Texten des Alten Orients. Der Mythos, oft verkürzend als “babylonischer Weltschöpfungsmythos” bezeichnet, berichtet vom Aufstieg des jungen Gottes Marduk zum Götterkönig durch seinen Kampf mit der Urgewalt Tiamat und der nachfolgenden Schaffung und Ordnung der Welt. Der Text des Mythos füllt sieben Tontafeln und ist durch zahlreiche Manuskripte aus dem 1. Jt. v. Chr. bekannt. Im Seminar werden besonders wichtige Passagen des Mythos anhand des Keilschrifttexts gelesen sowie die grundlegende Bedeutung des Texts für die babylonische Kultur wie etwa für das babylonische Neujahrsfest dargestellt. Der umstrittene Entstehungszeitpunkt des Textes wird diskutiert werden und auch die Rolle des Mythos bei den religiösen Reformen des neuassyrischen Königs Sanherib soll ausführlich erarbeitet werden.

Das Erra-Epos

Seminar
Modul: Fortgeschrittene Akkadische Lektüre (LV-10-772-229)
Dozent: Prof. Dr. Nils P. Heeßel
Zeit: MO 14.15-15.45
Beginn: 9.4.18
Ort: DH 12 00A09

Das Erra-Epos (akk. šar gimir dadmē „König aller Wohnstätten“) erzählt von dem babylonischen Pestgotts Erra, der sich über die Respektlosigkeit der Menschen empörte. Durch eine List übernahm er vom Götterkönig Marduk die Macht in Babylonien und fing an das Land zu zerstören. Sein Wesir Išum kann Erra jedoch dazu bewegen, sich zu beruhigen und Babylonien kommt zur Ruhe. Die Erzählung ist stark dialogisch geprägt. Zwar ist der Autor der Erzählung, Kabtī-ilānī-Marduk bekannt, doch der Schaffungszeitpunkt ist umstritten. Dies und die Rezeption dieser Erzählung sollten im Seminar ausführlich diskutiert werden. Im Vordergrund steht jedoch die Lektüre ausgewählter Passagen.

Akkadische Dialekte und Epigraphik

Seminar
Modul: Akkadische Literatur II (LV-10-769-103)
Dozent: Prof. Dr. Markus Hilgert
Zeit: N.V.
Beginn: N.V
Ort: Vorderasiatisches Museum Berlin

Interessenten melden sich bitte bei Prof. Dr. Nils P. Heeßel an.

Einführung in die Sumerische Sprache und Keilschrift II

Seminar
Modul: Sumerische Sprache II (LV-10-772-261)
Dozent: Dr. Elyze Zomer
Zeit: DO 10.15-11.45
Beginn: 12.4.18
Ort: DH 12 01A24

In diesem Kurs wird die Einführung in die Grammatik der sumerischen Sprache aus dem Wintersemester fortgeführt.

Sumerische Beschwörungen des 2. Jahrtausends

Seminar
Modul: Sumerische Lektüre II (LV-10-772-235)
Dozent: Dr. Elyze Zomer
Zeit: DO 12.15-13.45
Beginn: 12.4.18
Ort: DH 12 01A12

Der Lektürekurs dient sowohl der Vertiefung der Kenntnisse der sumerischen Grammatik sowie auch Keilschrift und ist für Anfänger als auch für fortgeschrittene Studenten geeignet. Gegenstand der Lehrveranstaltung sind die einsprachigen sumerischen Beschwörungen des 2. Jahrtausends. Thematisch geordnet werden Beschwörungen gegen Lamaštu, Geburtsprobleme, Skorpione, Schlangen, Samana, Udug.ḫul und Hexerei gelesen.