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  • Foto: Anna Barne

Fachgebiet

Was ist Semitistik?

Semitistik gehört zu den vergleichenden Sprachwissenschaften und widmet sich der Erforschung semitischer Sprachen. Ursprünglich war es der Fachbegriff der Sprachen der Nachfahren von Sem, dem biblischen Sohn Noahs. Das Fachgebiet blickt auf eine lange Forschungstradition zurück. Gleiches gilt auch für Marburg, wo Größen wie Peter Jensen (1861-1936) oder Otto Rössler (1907 – 1991) wirkten.

Heute beschäftigt sich die Semitistik mit mehr als 70 Sprachen und Dialekten, deren Überlieferungen teils über 3500 Jahre alt sind. Primärquellen sind Steintafeln, Wand- und Grabinschriften oder alte Dokumente. Das geographische Forschungsgebiet umfasst dabei Fundstellen zwischen Westafrika und Afghanistan sowie vom Mittelmeer bis ins äthiopische Bergland.

Die komparative Semitistik konzentriert sich auf Sprache und versucht sie in eine geschichtliche Beziehung zueinander zu setzen, gemeinsame Vorformen zu rekonstruieren und die zu Grunde liegende Grammatik zu verstehen. Eine wichtige Aufgabe der heutigen Semitistik ist auch die Erforschung moderner, gesprochener und häufig bedrohter semitischer Sprachen und Dialekte.


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