19.12.2018 Aktuelle Veröffentlichung von Prof. Dr. Johannes Wertenbruch zum 200. Geburtstag Friedrich Wilhelm Raiffeisens und zum Streit mit Hermann Schulze-Delitzsch über eine Mindesteinlage bei der Genossenschaft

Zum 200. Geburtstag Friedrich Wilhelm Raiffeisens - der Systemstreit über Geschäftsanteile bei der Genossenschaft, NZG 2018 (Heft 35) S. 1380 ff.

Während Hermann Schulze-Delitzsch in Ostdeutschland insbesondere Handwerker-Genossenschaften gründete, die in gewissem Umfang auch kapitalistisch strukturiert waren und den Wettbewerb mit Großunternehmen erleichtern sollten, ging es Raiffeisen als "Dorfbürgermeister" der armen Westerwaldgemeinden Weyerbusch und Flammersfeld um die Linderung der Hungersnot und die Unterstützung der minderbemittelten Landwirte. Da Raiffeisen bei seinen im Anschluss an den "Weyerbuscher Brodverein" gegründeten genossenschaftlichen "Darlehenskassen-Vereinen" eine Mindesteinlage (Geschäftsanteil) ablehnte, verlangte der Jurist und Reichstagsabgeordnete Schulze-Delitzsch im Reichstag unter Berufung auf das preussische Genossenschaftsgesetz eine Zurechtweisung.