Hauptinhalt

Erinnerungskulturen und Konfliktallianzen im Kampf gegen Megaprojekte am Beispiel der Río Yaqui Pueblos in Sonora, Mexiko

Vortrag im Rahmen des Anthrolabs eine Vortrags- und Diskussionsreihe des Fachgebiets Kultur- und Sozialanthropologie und ein Laboratorium für kreativen, innovativen wie auch kritischen Gedankenaustausch. Ziel ist es, Projekte, Felderfahrungen und Forschungsergebnisse Kolleg*innen, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Vorträge präsentieren untersuchte soziokulturelle Zusammenhänge und bieten damit Einblicke in die Vielfalt theoretischer und methodischer Herangehensweisen der Kultur- und Sozialanthropologie.

Veranstaltungsdaten

23. Juni 2020 18:15 – 23. Juni 2020 19:45
Termin herunterladen (.ics)

Die Veranstaltung findet um 18 Uhr c.t. im online Konferenzraum statt, der unter folgendem Link betreten werden kann: https://webconf.hrz.uni-marburg.de/b/mic-ya2-z2m

Begriffe wie kollektives Gedächtnis und Erinnerungskultur sind inzwischen Teil des allgemeinen Wortschatzes, ausgehend vom sogenannten memory boom ab 1980 und den Debatten um die Erinnerung deutscher bzw. europäischer Geschichte des 20. Jahrhunderts. Mein Beitrag basiert auf den daraus resultierenden theoretischen Konzepten, widmet sich jedoch einem nicht-europäischen Fall. Analysiert wird die argumentative Rolle, die kollektive Erinnerung an Krieg, Vertreibung und Genozid im späten 19. Jahrhundert für die Río Yaqui Pueblos, eine indigene Gesellschaft des Nordwesten Mexikos, in heutigen Konflikten um Wasser-, Energie- und Landrechte spielt. Die jahrelangen Verteilungskämpfe haben zudem Konfliktallianzen zwischen Indigenen und nicht-Indigenen hervorgebracht, deren Rhetoriken die grundlegende Frage nach der Form einer genuin indigenen Erinnerungskultur anders akzentuiert.

Referierende

Dr. Antje Gunsenheimer (Abteilung für Altamerikanistik, Universität Bonn)

Veranstalter

Philipps- Universität Marburg
Institut für Sozialanthropologie und Religionswissenschaft (ISAR)
Fachgebiet Kultur- und Sozialanthropologie

Kontakt