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Sebastian Brodmann

Doktorand

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  • Dissertationsprojekt

    "Eine Wiederherstellung der deutschen Kolonialherrschaft in Südwestafrika?Die Rolle der Auslandslogen im Kolonialrevisionismus (1919-1935)" (Arbeitstitel)

    Die Freimaurer sind ein elitärer Bund von freien zumeist protestantischen Männern, dessen erklärtes Ziel die Förderung des menschlich Guten ist. Jedoch ist die Beteiligung der Freimaurer an historischen Prozessen in den meisten Fällen unbekannt, dementsprechend soll die Beteiligung der deutschen Freimaurer am Kolonialrevisionismus durch ihre Auslandslogen von 1919 bis 1935 untersucht werden. Eine Verbindung von Freimaurerei und Kolonialismus verwundert auf den ersten Blick, aber auch diese Personengruppe lehnte die Bedingungen des Versailler Vertrages ab und versuchte ihre Folgen abzumildern. Dementsprechend unterstützen sie auch den Kolonialrevisionismus innerhalb des Deutschen Reiches, aber auch in den ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Dazu nutzten sie ihre Auslandslogen, um so die deutsche Nationalität der „Südwester“ zu
    unterstützen und den Einfluss auf die vormals einzige deutsche Siedlungskolonie in Afrika zu bewahren. Das Besondere an dieser Gruppe war ihre Einflussnahme auf alle revisionistischen Themenbereiche in Südwestafrika. Durch die Bündelung der Tätigkeitsfelder entstand ein Interaktionsnetz imperialer Akteure, dessen Zentrum jeweils Freimaurer bildeten. So stehen sie auch repräsentativ als Querschnitt für die deutschsprachige Gesellschaft der ehemaligen deutschen Kolonie. Das Ziel der Arbeit ist die historische Kontextualisierung der Tätigkeit der drei deutschen Koloniallogen in Südwestafrika. Die Analyse einzelner führender Persönlichkeiten trägt zur Erfassung der Gesamtstruktur dieser Organisationen bei und macht eine Einordnung in die deutschsprachige Gesellschaft Südwestafrikas möglich. So lässt sich ein Wissens- und Ideentransfer unter den Bruderschaften und in ihren Betätigungsfeldern nachvollziehen. Durch die Anwendung der Netzwerktheorie auf die Freimaurerlogen in Südwestafrika kann die Aussage eine umfangreiche Beteiligung in verschiedenen Bereichen der Revisionismusbewegung in Südwestafrika nachvollzogen werden. So soll eine Leerstelle im Kolonialrevisionismus geschlossen und das Wirken der Freimaurer in die deutsche Kolonialgeschichte der Zwischenkriegszeit eingeordnet werden.

  • Curriculum Vitae

    2011 Abitur

    2011 - 2015 Studium der Informationswissenschaften (B.A.) mit Schwerpunkt Archivwesen an der FH Potsdam

    2015 - 2018 Studium der Geschichtswissenschaften (M.A.) an der Philipps-Universität
    Marburg

    2018 - 2020 Recherchen zur Promotion

    Seit 2021 Doktorand am Lehrstuhl für Neueste Geschichte (19./20. Jahrhundert) von Prof. Benedikt Stuchtey an der Philipps-Universität Marburg


    Seit 2013 ehrenamtliche Betreuung des Pfarrarchivs und der Registraturen der Pfarrgemeinde
    Hl. Engel in Peine