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„Akquisitionen als konstituierendes Merkmal der Unternehmensstrategie. Eine Untersuchung der Übernahmen der heutigen Henkel AG & Co. KGaA von der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre“

Großunternehmen, speziell Unternehmen des Konsumgütersektors, erreichten ihre heutige Größe vielfach durch externe Wachstumsstrategien, insbesondere durch die Akquisition anderer Unternehmen. Umso erstaunlicher ist es, dass die Geschichtswissenschaft die systematische Untersuchung von Ursachen und Folgen von Unternehmensakquisitionen bislang fast vollständig vernachlässigt hat. Das Projekt „Akquisitionsstrategien deutscher Konsumgüterkonzerne von der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre unter besonderer Berücksichtigung der Markenstrategie“, das aus zwei Teilprojekten besteht, hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag dazu zu leisten, die vorhandene Forschungslücke zu schließen.

Das hier vorgestellte Dissertationsvorhaben ist Teilprojekt II des Projektes. Es verfolgt das Ziel, die Akquisitionsstrategien der heutigen Henkel AG & Co. KGaA von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis Mitte der 1980er Jahre zu untersuchen. Im Vordergrund steht dabei die Frage nach den Gründen, Abläufen und Folgen der Akquisitionen, um so etwaige langfristige Marken- und Akquisitionsstrategien herauszuarbeiten.

Aufgrund der hohen Zahl der von Henkel übernommenen Firmen im Untersuchungszeitraum wird die Untersuchung der Akquisitionen anhand einer gezielten Auswahl einzelner bedeutender Firmenübernahmen erfolgen. Berücksichtigt werden dabei Akquisitionen von in- wie ausländischen Firmen, die verschiedene Geschäftsfelder des Konzerns repräsentieren. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Zahl von Akquisitionen verfügt die heutige Henkel AG & Co. KGaA über ein großes und komplexes Markenportfolio. Daher soll der Frage, ob die Akquisitionen, die im Untersuchungszeitraum vorgenommen wurden, mit der verfolgten Markenstrategie des Konzerns korrespondierten, besondere Beachtung geschenkt werden.

Die Untersuchung ist aus zwei Gründen von besonderer Relevanz. Zum einen hat die deutsche Geschichtswissenschaft der Untersuchung von Akquisitionen bislang kaum Beachtung geschenkt. Zum anderen kann durch das hier skizzierte Dissertationsvorhaben ein Beitrag dazu geleistet werden, die bisher im Untersuchungszeitraum nur wenig untersuchte Geschichte der heutigen Henkel AG & Co. KGaA zu erforschen. Bis auf die Überblicksdarstellung Menschen und Marken von Wilfried Feldenkirchen und Susanne Hilger sowie einige kleinere Beiträge von Susanne Hilger liegen hier bis dato keine relevanten Untersuchungen vor.

Das Projekt versteht sich als theoriegeleitete qualitative Analyse der Akquisitionsstrategie der heutigen Henkel AG & Co. KGaA. Sein Theorieangebot bezieht es dabei vor allem aus den Wirtschaftswissenschaften, hier speziell der Marketingwissenschaft und der Institutionenökonomik. Die qualitative Untersuchung stützt sich vor allem auf archivalische Quellen der Henkel AG & Co. KGaA. Besonders interessant für das Projekt sind dabei die im Unternehmensarchiv vorhandenen Gremienprotokolle, Jahres- und Geschäftsberichte sowie einzelne Bestände zu den akquirierten Tochterunternehmen.