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Konstantin Niehaus: Fränkisch und die Franken im regionalen Enregisterment. „Ein guter Satz braucht die Wörter ‚gell‘ und ‚fei‘.“

KURZFASSUNG: In diesem Beitrag geht es darum, wie ein süddeutsches Sprachrepertoire gezielt als Sprache einer bestimmten sozialen/regionalen Gruppe mit bestimmten sozialen Eigenschaften eingesetzt wird, nämlich das Fränkische. Aus sprachlichen Repertoires wie traditionellen Dialekten werden Merkmale entnommen und zu einem ‚Register‘ einer (mittels sprachlicher Ideologien) stereo­typisierten Sprechergruppe stilisiert. Anhand von Dialektführern und weiteren Quellen werden linguistische und soziale Merkmale analysiert, die öffentlich als authentisch und/oder exklusiv fränkisch deklamiert werden. Ideologisch zentral sind dabei ein regionalistischer Einigungsge­danke und eine Abgrenzungsstrategie gegenüber Altbayern und dem Bairischen.

Schlagworte: Dialektologie, Enregisterment, Sprachsoziologie, Soziostilistik, Sprache und Iden­tität, Ostfränkisch

 

ABSTRACT: This article examines the enregisterment of Franconian (speech) as a language of a specific social (regional) group with specific social features. A stylized register of an ideologically stereotyped group of speakers is created based on traditional dialects. The article analyzes popular dialect guides (and further sources) to detect linguistic and social features that are publicly claimed to be authentic and/or exclusively Franconian. The analysis reveals ideologies of regionalistic unification as well as separation from Old Bavaria and speakers of Bavarian.

Keywords: dialectology, enregisterment, sociology of language, sociostylistics, language and identity, East Franconian