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Ist Raum komponierbar? Ivan Wyschnegradskys Pansonorité
Veranstaltungsdaten
16. Dezember 2025 18:00 – 16. Dezember 2025 20:00
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Pilgrimstein 14, Vortragsaal des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
Beim Sprechen über Musik verwenden wir oftmals Analogien mit räumlicher Dimension: Noten sind „hoch“ oder „tief“, die Gesamtzahl der möglichen Töne eines Instruments bezeichnen wir als „Tonraum“, polyphon organisierte Melodien „überlagern“ sich. Für den russischen Komponisten Ivan Wyschnegradksy waren diese Bezeichnungen nicht nur bloße Metaphorik, sondern Ausgangspunkt einer tatsächlichen klanglich-räumlichen Vorstellung. Unter dem Begriff der „Pansonorität“ stellte er sich einen nur von Tönen ausgefüllten Raum vor, in dem einzelne Noten nicht mehr unterscheidbar sind. Diese Utopie eines von ihm so genannten „Klangkontinuums“ hatte für Wyschnegradskys Schaffen mehrere Konsequenzen, die auch über das rein Klingende hinausgehen. In diesem Beitrag der Ringvorlesung geht es vor diesem Hintergrund um mikrotonale Cluster, visuelle Umsetzungen von Wyschnegradskys Vision in Form von Farbkreisen und einen Tempel, den der Komponist eigens für die Aufführung seines Kunstwerks entworfen hatte.
Dieser Vortrag ist Teil der Ringvorlesung Räume des Imaginären.
Referierende
Jakob Uhlig M.A.