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Lehrende und Studierende berichten

  • Studierendenportrait: Matthias Berg

    Als ich mich für mein Lateinstudium in Marburg beworben habe, habe ich mir vor allem erhofft, möglichst viele klassische Schulautoren (Cicero, Caesar, Vergil, Ovid) während meines Studiums zu lesen. Diese Erwartung hat sich auch teilweise erfüllt. Allerdings bin ich auch mit vielen vor- und nachklassischen Autoren, deren Lektüre zwar auch teilweise ergiebig gewesen ist, die für meinen späteren Lehrerberuf aber nur eine marginale Rolle spielen werden, in Kontakt gekommen.

    Direkt zu Beginn meines Studiums habe ich innerhalb von zwei Semestern mein Graecum am Seminar für Klassische Philologien nachgeholt. Das wöchentliche Pensum dieses Kurses ist nicht zu unterschätzen. Im Rückblick auf mein Studium hat mir der Graecumskurs allerdings sehr viel Freude im Hinblick auf das ausgefeilte Sprachsystem des Griechischen bereitet, sodass ich kurzzeitig sogar überlegt habe, noch Griechisch als Drittfach zu studieren.

    Vor meinem Studium haben mich viele älteren Studierende darauf hingewiesen, dass die Syntax- und Stilistikkurse – die Rückübersetzung vom Deutschen ins Lateinische – eine sehr große Hürde während des Studiums darstellen würden. Dies möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht in Abrede stellen. Die Vor- und Nachbereitungszeiten für diese Kurse sind sicherlich beträchtlich, jedoch möchte ich den zukünftigen Lateinstudierenden mit auf den Weg geben, dass die Stilkurse bei einem angemessenen Lernaufwand auch viel Freude bereiten können, gut zu absolvieren sind und auch für die Übersetzung vom Lateinischen ins Deutsche durchaus gewinnbringend sein können.

    Eine sicherlich nicht zu unterschätzende Anforderung des Lateinstudiums besteht wohl in der Bewältigung des enormen Pensums des Lektürekanons – ein frühzeitiger Beginn während des Studiums mit der vorgesehenen Lektüre ist hier durchaus empfehlenswert. Zuletzt möchte ich noch die aus meiner Sicht sehr interessanten Fachdidaktikkurse erwähnen. Gerade das Begleitseminar zu den Schulpraktischen Studien II, welche ich im Fach Latein absolviert habe, hat mir rückblickend viele wichtige didaktische Aspekte vermittelt und zudem hat es auch sehr viel Spaß gemacht.

    Zusammenfassend kann ich allen, die Freude am Lesen lateinischer Autoren haben sowie bereit sind, sich auf eine detailgenaue und häufig kleinschrittige Übersetzungsarbeit einzulassen und zudem auch Interesse am kulturellen Umfeld der Autoren mitbringen, das Lateinstudium in Marburg empfehlen. Bei dem ausgewogenen Mix aus Lektürekursen, Übungen, Vorlesungen und Seminaren an unserem Institut sollten alle, die über diese Eigenschaften verfügen, auf ihre Kosten kommen.

  • Studierendenportrait: Kathrin Dillmann

    Meine Erwartungen an mein Lateinstudium beinhalteten vor allem das intensive Auseinandersetzen mit einigen Werken der großen römischen Autoren; mir war aber auch bekannt, dass ich den berühmt-berüchtigten Stilkurs besuchen werden müsste. Meine allererste Sitzung war dann, obwohl ich immer eine ziemlich gute Lateinschülerin gewesen war und mich auch in der Zeit zwischen Abitur und Studium mit Latein beschäftigt hatte, ziemlich ernüchternd. Irgendwie hatten wir alle (und ja, ich denke, dass ich hier an dieser Stelle für meinen gesamten Jahrgang sprechen kann) das Gefühl, überhaupt nichts zu können. Aber, keine Angst, dieses erste Gefühl bleibt nicht ewig.

    Man muss sich, meiner Erfahrung nach, gerade in den ersten beiden Semestern ein bisschen mehr in das Fach Latein reinknien, als man es vielleicht für andere Fächer machen muss. ABER: Der Wissenszuwachs ist enorm. Ich habe noch nie so schnell so viel dazugelernt und meine Liebe zu dieser Sprache ist mit jedem Seminar und jeder Übung gewachsen. Und auch die gefürchteten Stilkurse sind nicht so schlimm - im Gegenteil, mir macht es wirklich wahnsinnig Spaß, kurze Texte ins Lateinische zu übersetzen.

    Wir haben das Glück, in diesem relativ kleinen Fachbereich eine tolle Gemeinschaft zu haben und die jährliche Weihnachtsfeier ist für uns alle ein Highlight. Die Lehrenden sind sehr freundlich und fair und die Studienberatung ist immer eine gute Adresse bei allen (un)möglichen Problemen. Ich arbeite gerne mit meinen Kommiliton_innen zusammen und kann sagen, dass mir mein Studium und meine bisher belegten Veranstaltungen gut gefallen haben. Ich kann somit jedem, der sich für die lateinische Sprache interessiert und keine Angst vor auch mal längeren Übersetzungs-Sessions hat, mit gutem Gewissen ein Lateinstudium empfehlen.

  • Studierendenportrait: Daniel Fuchs

    Wohl kaum eine andere Stadt zeichnet sich so wie Marburg durch ihre studentische Kultur aus. Dass die Stadt an allen Ecken und Enden von Studierenden durchdrungen ist, macht auch ihren besonderen Charme aus. Überall herrscht ein reger Austausch zwischen den Studierenden. Dies und der schöne Nebeneffekt, vor der herrlichen Kulisse der Marburger Altstadt studieren zu können, haben meine Entscheidung für die Wahl Marburgs als Studienort maßgeblich beeinflusst.

    Das Seminar für Klassische Philologie besticht vor allem durch die Kombination von exzellenter Lehre und familiärer Atmosphäre. Der direkte Austausch mit den Dozenten ist durch die verhältnismäßig niedrige Studierendenzahl jederzeit möglich, was für die eigene Ausbildung von unschätzbarem Wert ist. Gerade für mich als Vater ist es wichtig, dass ich in Ausnahmefällen zusammen mit den Dozenten eine Lösung für Probleme in Veranstaltungen finden kann mit dem Wissen, kein bloßer Name auf dem Papier zu sein.

    Ich habe seit jeher ein reges Interesse an der Lebenswelt des klassischen Altertums - insbesondere seiner Literatur. Aus diesem Grund wollte ich zumindest die lateinische Sprache studieren. Als mir aber kurz nach Studienbeginn bewusst wurde, wie stark die lateinische Literatur durch die griechische geprägt ist und dass man letztere kennen muss, um erstere zu verstehen, habe ich mich nach dem bestandenen Graecum auch diesem Studienfach gewidmet. Ich habe meine Entscheidung bis jetzt nie bereut und kann Interessierte nur dazu ermuntern, beide Sprachen zusammen zu studieren. In Marburg ist man bestens betreut.

  • Studierendenportrait: Karina Haus

    Als ich mir eine Universität für meine beiden Wunsch-Erststudiengänge Griechisch und Latein ausgesucht habe, galt meine Aufmerksamkeit zunächst den Menschen, die mich mein Studium über begleiten würden. Denn der beste Ruf eines Instituts oder die allgemeine Beliebtheit einer Universitätsstadt garantieren noch kein gutes Studium, auf das man später gern zurückblickt.

    Gerade bei kleineren Studiengängen, wie bei unserer Klassischen Philologie in Marburg, muss man sich darüber im Klaren sein, dass der Personenkreis von Lehrenden und Mitstudierenden überschaubar ist und man einander spätestens nach zwei Semestern persönlich kennt. In der Masse verstecken geht da eher schlecht. Deshalb hatte ich mir vorab einige Lehrveranstaltungen angesehen, um vor allen Dingen von den Lehrenden und deren Umgang mit den Fächern und ihren Studierenden einen Eindruck zu gewinnen. Mein Eindruck war dann so gut, dass ich Marburg auf Platz 1 meiner Wunschuniversitäten gesetzt habe, zumal noch hinzukam, dass es in Hessen nur in Marburg möglich ist, die beiden Fächer mit Ethik zu kombinieren, das ich gern noch als Drittfach hinzunehmen wollte.

    Meine Entscheidung für Marburg habe ich bis jetzt nicht bereut. Besonders positiv finde ich, dass Studierenden, die bereit sind, sich im Seminar einzubringen, immer wieder Möglichkeiten geboten werden, sich über das normale Unterrichtsgeschehen hinaus auszuprobieren; z.B. als Workshopleiterinnen oder Workshopleiter beim Schülerinformationstag. Dieses Vertrauen der Lehrenden in das Können ihrer Studierenden und die damit verbundene Bereitschaft zur Übertragung von Verantwortung halte ich nicht unbedingt für selbstverständlich. Darüber hinaus fühle ich mich sowohl bei fachlichen und methodischen Fragestellungen als auch bei Fragen die Studienorganisation bzw. die berufliche Zukunft betreffend von unseren Lehrenden immer sehr gut beraten, so dass ich meiner bevorstehenden Examensphase positiv entgegen blicke.

    Als Letztes sollte man vielleicht erwähnen, dass die Studien- und Veranstaltungsorganisation des Seminars für Klassische Philologie es zulässt (z.B. sind die Vorlesungen immer für Studierende aller Semester konzipiert), dass sich jüngere und ältere Studierende relativ einfach untereinander austauschen können, was durch die zunehmende Verschulung der Universität leider nicht mehr in allen Fächern möglich ist. Da es im Studium aber auch mal Phasen gibt, in denen man gern auf die Erfahrungen und manchmal auch den Zuspruch der Älteren zurückgreift, halte ich das für eine gute und auch wichtige Sache für den Studienerfolg.

  • Studierendenportrait: Manuel Reith

    Eine Beschäftigung mit Werken von Platon, Cicero, Horaz und vielen weiteren Schriftstellern der Antike birgt auch noch nach über 2000 Jahren ein hohes Maß an Aktualität und Lebensbezug. Die kritische Auseinandersetzung mit klassischen Texten und deren Rezeption in der europäischen Geistesgeschichte hilft mir nicht nur, die Wurzeln und Zusammenhänge unserer europäischen Kultur zu verstehen, sondern eröffnet mir in erster Linie die Chance, den eigenen geistigen Horizont zu erweitern sowie meine Persönlichkeit zu entwickeln: An unseren Texten kann man wachsen!

    Schon als ich den ersten Schritt ins Kleinod Marburgs – die historische Altstadt – gesetzt hatte, wusste ich: „Hier möchtest du unbedingt DIE Zeit deines Lebens verbringen.“ Wie gemalt wirken die wunderschönen Facetten der Fachwerkhäuser und die schmalen Gässchen, die sich idyllisch an Gärten vorbei ihren Weg zum Schloss hoch bahnen. Aus kleinen einladenden Bistros, kultigen Kellerkneipen und alteingesessenen Cafés schallen die Stimmen junger munterer Leute vom frühen Nachmittag bis in die späte Nacht. Genau so schön ist es, wenn man im Sommer das Lernen an ein schattiges Plätzchen im Alten Botanischen Garten verlegt und bei einer Tretbootfahrt auf der Lahn zwischendurch eine Pause von der Lektüre der antiken Klassiker einlegt. Auch am Ende meines Studiums begeistert mich diese Szenerie wie am ersten Tag und ich werde nicht müde, von dieser charmanten Stadt zu schwärmen.

    Als Vertreter studentischer Interessen möchte ich schließlich noch von der großen Kooperationsbereitschaft der Professorinnen und Professoren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unserem Seminar berichten. Stets stößt man auf offene Ohren, wenn es einmal Probleme, Sorgen oder Verbesserungsvorschläge gibt. Ich wurde immer gehört, ernst genommen und konnte mitgestalten. Bei uns werden Lehrende und Studierende gemeinsam zu Kommilitonen und Kommilitoninnen, die im Interesse des Faches für eine anhaltende Verbesserung der Lehre und Forschung kämpfen.

  • Lehrendenportrait: Magnus Frisch

    Die Lehramtsfächer Latein / Griechisch zeichnen sich für mich im Besonderen dadurch aus, dass …

    die Lehrveranstaltungen nicht überfüllt sind, die Atmosphäre am Seminar für Klassische Philologie sehr familiär ist und die Lehrenden die Studierenden kennen.  

    Für ein Studium des Faches Latein / Griechisch sollten Sie ...

    Interesse an den Sprachen Latein und Griechisch sowie an der antiken Literatur und Kultur mitbringen und bereit sein, genau hinzuschauen und gründlich zu arbeiten.  

    Ich lehre im Fach Latein / Griechisch, weil …

    mich die Alten Sprachen und die antike Literatur und Kultur interessieren und ich dieses Interesse, das Wissen darüber und über die Vermittlung der Alten Sprachen an zukünftige Latein- und GriechischlehrerInnen weitergeben möchte. 

    Das wäre ich geworden, wenn es mich nicht an die Uni verschlagen hätte …

    Gymnasiallehrer.  

    Außer Lehre und Forschung gehört meine Leidenschaft …

    meiner Familie, dem Sport und der Musik.

  • Lehrendenportrait: Prof. Dr. Sabine Föllinger

    Das Lehramtsfach Griechisch zeichnet sich für mich im Besonderen dadurch aus, dass… 
    es analytische Fähigkeiten mit Kreativität verbindet. 

    Die Vorteile eines Studiums in Marburg sind… 
    eine große fachliche Breite der Latein- und Griechischdozenten und -dozentinnen, eine enge Verknüpfung mit anderen altertumswissenschaftlichen Disziplinen, aber auch Neuphilologien und Philosophie und eine familiäre Atmosphäre des Seminars. 

    Für ein Studium des Faches Griechisch sollten Sie… 
    gerne lesen, an sprachlichen Phänomenen interessiert sein, sich für die Innovativität und den nachhaltigen Einfluß der antiken Literatur und Kultur begeistern und Ausdauer haben. 

    Ich lehre im Fach Griechisch, weil… 
    ich immer wieder aufs Neue begeistert bin von der Schönheit und gedanklichen Tiefe der antiken Literatur in all ihren Formen und Aspekten und beeindruckt von der Bedeutung, die sie für unsere Geschichte und Kultur hat. 

    Das wäre ich geworden, wenn es mich nicht an die Uni verschlagen hätte: 
    Ich hätte gerne im Bereich des Journalismus, vor allem Wissenschaftsjournalismus, oder im Verlag gearbeitet. 

    Außer Lehre und Forschung gehört meine Leidenschaft… 
    dem Lesen, dem Reisen, dem Theater, dem Tanz und meiner Familie.