18.11.2020 Alfred-Wegener-Dissertationpreis des Fachbereichs Physik zum 1. Mal vergeben

In seiner Sitzung am 11. November 2020 hat der Fachbereichsrat Physik auf Empfehlung der FB-internen Auswahlkommission beschlossen, den Dissertationspreis für das Jahr 2019 an Dr. Lars Bannow zu vergeben.

AW-Dissertationspreis 2019
Grafik: Dr. Lars Bannow
In der Arbeit wurden zwei etablierte theoretische Methoden verwendet und miteinander verknüpft um neuartige Halbleitermaterialien zu untersuchen. Die Dichtefunktionaltheorie (DFT) wurde zur Berechnung der elektronischen Eigenschaften und der Halbleiterblochansatz (SBA) zur Berechnung der optischen Eigenschaften verwendet. Mit dieser Methodik wurden sowohl verdünnt-wismuthaltige Halbleiter als auch hybride organisch-anorganische Perowskite untersucht.

Mit dem Preis, der mit Mitteln der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung finanziert wird, soll jährlich eine besonders herausragende Dissertation am Fachbereich Physik ausgezeichnet werden. Damit soll der wissenschaftliche Fortschritt hervorgehoben werden, der mit einer solchen Arbeit erreicht wurde. Gleichzeit soll eine breitere wissenschaftliche Öffentlichkeit auf die besondere Leistung der ausgezeichneten Wissenschaftlerin bzw. des ausgezeichneten Wissenschaftlers aufmerksam gemacht werden.

Herr Bannow, der in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stephan W. Koch promoviert hat,  erhält den Preis, der mit 4.000 Euro dotiert ist, für seine Dissertation "Optical and Electronic Properties of Novel Semiconductor Materials" , die sich mit der mikroskopischen Analyse und Modellierung der elektronischen und optischen Eigenschaften neuartiger Halbleitermaterialien beschäftigt. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf III-V basierten Systemen mit relativ niedrigen Konzentrationen von Stickstoff oder Wismut sowie auf hybriden organisch-anorganischen Perowskiten. Letztere sind vergleichsweise günstig in der Herstellung und zeigen eine vielversprechende Effizienz bei der Umwandlung von Energie in Solarzellenkonfigurationen. Verdünnt-wismuthaltige Halbleiter hingegen stellen einen Ansatz für effizientere Halbleiterlaser in der Telekommunikation dar. 

 „Wir freuen uns“, so Prof. Dr. Peter Lenz, Dekan des Fachbereichs Physik, „die Möglichkeit zu haben, mit diesem Preis einen wirklich ausgezeichneten Wissenschaftler zu würdigen.“ Die Entscheidung sei der 5-köpfigen Auswahlkommission, der drei Nominierungen vorlagen, jedoch nicht leichtgefallen. Herr Bannow habe dann aber, nicht zuletzt mit seinen Publikationsleistungen - insgesamt sind aus seiner Doktorarbeit 10 Veröffentlichungen bei hochangesehenen internationalen Zeitschriften hervorgegangen - überzeugen können.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie findet die Verleihung nur unter Teilnahme des Dekans, des Prodekans und des Preisträgers statt.

Die akademische Feier anlässlich der Preisverleihung wird im nächsten Jahr nachgeholt.