04.08.2023 12./13. August: Sternschnuppen, Planeten und Deep-Sky Objekte

In den frühen Morgenstunden dieser Nacht fast ohne Mondlicht erreicht der stärkste Sternschnuppenstrom des Sommers seine größte Aktivität.

A. Schrimpf
Galerie anzeigen

Samstag, 12. August 2023, 21:30 Uhr

Herzliche Einladung zum Open-Air-Planetarium in den neuen Botanischen Garten der Universität

Aktuelle Info (13. August, 12:30 Uhr): Heute Abend sind wir im Botanischen Garten! Die Veranstaltung beginnt um 21:30 Uhr.

Aktuelle Info (12.August, 12:30 Uhr): Die Veranstaltung heute Abend wird wegen schlechten Wetters abgesagt. Wir starten morgen Nacht, 13. auf 14. August, einen erneuten Versuch.

Sternschnuppen im August

Sternschnuppen oder Meteore sind kleine Staubkörnchen aus Überresten von Kometen. Sie dringen mit hohen Geschwindigkeiten in die oberen Schichten der Atmosphäre unseres Planeten ein und verglühen dort. Das Leuchten während des Verglühens wird als Sternschnuppe beobachtet. Täglich fallen etwa 40 Tonnen Staub aus dem Weltraum auf die Erdatmosphäre.

Zu jeder Zeit im Jahr sind Sternschnuppen sichtbar, der Staub ist im gesamten Planetensystem verteilt. Allerdings konzentrieren sich die Staubteilchen in der Nähe der Bahnen der Kometen, von denen sie abstammen. Daher ändert sich die Häufigkeit der Sternschnuppen im Laufe eines Jahres deutlich. In der Nacht vom 12. zum 13. August finden wir einen der stärksten Meteorströme, die Perseiden. In diesem Jahr fällt dieses Maximum in die Nähe des Neumondes (16. August), so dass auch lichtschwächere Spuren kleinerer Staubteilchen gut beobachtet werden können. Die Spuren scheinen alle aus einen Punkt zwischen den Sternbildern Perseus und Giraffe zu kommen (siehe Bild oben). Die theoretisch erreichbare Rate (ZHR) wird mit 100 Sternschnuppen pro Stunde angegeben.

Weitere am 12. August aktive aber etwas schwächere Meteorströme sind etwa die Alpha-Capricorniden, die südlichen Delta-Aquariiden und die Piscis Austriniden. Detaillierte Infos zu den Meteorströmen finden Sie auf den Webseiten der IMO (International Meteor Organization unter https://www.imo.net/).

Große Planetenparade

In dieser Nacht haben Sie rein theoretisch die Möglichkeit, alle äußeren Planeten zu bewundern. Pluto – er ist seit 2006 als Kleinplanet klassifiziert – bildet den westlichen Anfang der Parade. Er steht um 0:05 Uhr im Süden. Allerdings ist er aufgrund seiner großen Entfernung nur in größeren Teleskopen beobachtbar. Der nächste in der Reihe ist vermutlich der Planet mit dem außergewöhnlichsten Anblick in unserem Planetensystem, der Saturn mit seinem markanten Ringsystem. Er geht gegen 21:24 Uhr auf, steht um Mitternacht etwa 20° über dem Horizont. Ab etwa 23 Uhr kann er bewundert werden.

Neptun hat eine spannende Entdeckungsgeschichte (Googlen Sie mal danach, es lohnt sich.) Er steht an der äußeren Grenze der Planeten, alle äußeren Kleinkörper in der Ebene unseres Planetensystems nennt man zusammenfassend transneptunische Objekte (TNO), auch der Pluto gehört zu den TNOs. Mit dem bloßen Auge kann der Neptun nicht beobachtet werden, aber er erscheint schon in kleineren Teleskopen als ein blauer Punkt. In der Parade dieser Nacht ist er der dritte der großen Körper unseres Sonnensystems, etwa 22 Grad östlich des Saturn auf der Ekliptik.

Der hellste und nicht zu übersehende Planet dieser Nacht ist Jupiter, der Gasriese, nach der Sonne der massivste und größte Körper des Planetensystems. Er geht um 23:30 Uhr auf. Gegen 1 Uhr erreicht er eine Höhe von etwa 14° und wird dann im Rest der Nacht den Himmel dominieren. Bewundern können Sie den Tanz der 4 Monde um den Planeten, der große rote Fleck ist nicht zu sehen.

Eine viertel Stunde nach Aufgang des Jupiters gesellt sich noch Uranus zur Parade hinzu. Sie finden ihn etwa 8 Grad weiter östlich auf der Ekliptik, in der Mitte zwischen Jupiter und den Plejaden. Uranus Helligkeit ist an der Grenze der Empfindlichkeit der Augen, man kann ihn also gerade noch ohne Teleskop wahrnehmen. Im Teleskop zeigt er sich als blassgrünes kleines Scheibchen.

Deep-Sky Objekte

Alle beobachtbaren Objekte, die sich außerhalb unseres Sonnensystem befinden und keine einzelnen Sterne sind, werden oft als „Deep Sky“ Objekte bezeichnet. In mondlosen Nächten sind diese Objekte, wie z.B. planetarische Nebel, Kugelsternhaufen oder auch nahe Galaxien, besonders gut zu beobachten. Sie sind und bleiben aufgrund der großen Entfernungen aber recht lichtschwach und können mit bloßem Auge nur als graue, farblose Objekte wahrgenommen werden. Das ändert sich deutlich, wenn man moderne, lichtempfindliche Farbkameras verwendet (EAA – electronically assisted astronomy). Freuen Sie sich auf unserer Versuche, Ihnen ein paar dieser Objekte live vorzuführen.

Das Open-Air-Planetarium am 12. August

Schauen Sie bitte auf der Webseite www.parallaxe-sternzeit.de am Samstag nach aktuellen Infos. Gegen Mittag bewerten wir das Wetter und werden Sie darüber informieren, ob wir in der Nacht vom 12. auf den 13. August im Botanischen Garten Planeten und Sternschnuppen beobachten können. Sollte das Wetter am Samstag gar nicht freundlich sein, versuchen wir es in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut.

Bei klarem Himmel freuen wir uns gemeinsam mit Mitgliedern von Parallaxe und Sternzeit und mit Mitgliedern der Volkssternwarte auf Ihren Besuch auf der Teichterrasse des neuen Botanischen Gartens.. Die Veranstaltung beginnt um 21:30 und endet gegen um 2:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Teleskope für Beobachtungen stehen zur Verfügung. Bringen sie gerne auch selber Ferngläser oder Fotoapparate und Fragen zum Sternenhimmel und den sich dort befindenden Himmelskörpern mit.

Kontakt